Kapitel 21

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Tsunades POV:

Ich war die nächsten Wochen kraftlos durch die Tage gegangen. Ich hatte eine Maske aufgesetzt, damit sich niemand fragte, was los sei. Vor Klassenkameraden und meiner Familie hatte ich versucht fröhlich zu sein, aber wenn ich allein war, machte ich fast gar nichts mehr.

Ich wusste nicht wieso, aber Shizune schien es irgendwie trotzdem zu merken. Ständig fragte sie mich, ob es mir gut ging, was ich jedes Mal mit 'Ja' beantwortete.

Ich hatte ihr nichts davon erzählt, was auf Jiraiyas Party passiert war. Ich wusste nicht, wofür ich mich mehr schämen sollte: dafür, dass ich etwas mit Jiraiya angefangen hatte, obwohl ich genau gewusst hatte, dass es ein Fehler war oder dafür, wie harsch ich ihn am nächsten Tag abgelehnt hatte.

Ich hatte nicht gewusst, wie ich es ihm sonst hätte klar machen sollen. Als ich zuhause angekommen war, hatte ich die ganze Nacht durchgeweint. Ich konnte nur an den Schmerz denken, den ich hatte ertragen müssen, als ich Dan verloren hatte. Damals hatte ich mir geschworen, nie wieder so etwas durchmachen zu müssen und daran wollte ich mich auch halten.

Doch ich wusste auch, dass ich es Jiraiya nicht hätte erklären können, ohne vor ihm in Tränen auszubrechen. Die einzige Möglichkeit, um uns beide vor weiteren Schmerzen zu bewahren, war also gewesen, einen harten Schlussstrich zu ziehen. Wir sollten uns nicht einmal mehr sehen.

Jetzt gingen Shizune und ich zusammen mit Tonton spazieren. Schweigend hing ich meinen Gedanken nach, als Shizune mich unerwartet zurück in das Hier und Jetzt zurück riss.

"Erzählst du mir endlich, was los ist?", bat sie mich. Sie war so lieb, aber ich konnte es ihr einfach nicht erzählen.

"Das habe ich dir doch schon gesagt: es ist nichts"

Ich sah sofort, dass sie mir nicht glaubte. Skeptisch, noch skeptischer als meine Mutter mich jemals angucken würde, schaute sie mich an.

"Du willst mir also weiß machen, dass das hier..." sie deutete mit einer fuchtelnden Handbewegung auf mich "normal ist."

"Ja", antwortete ich schnell und hoffte, so unschuldig wie möglich zu klingen.

Sie seufzte. "Es ist wegen Jiraiya, oder?"

Ich starrte sie an. Ich wusste, dass meine Augen mich verraten würden. Ich wollte den Blick abwenden, aber es ging nicht. Ich konnte sie nur anstarren, so fassungslos war ich darüber, dass sie genau wusste, was in mir vorging.

"Hab ich mir doch gedacht. Seitdem du so komisch bist, habe ich euch beide nicht mehr zusammen gesehen. Dabei habt ihr doch..."

"Du hast keine Ahnung, wie das mit mir und Jiraiya ist!", fuhr ich sie an.

"Nein, weil du es mir nicht erzählst!"

Ich schwieg, eingeschüchtert von Shizunes plötzlich strengen Tonfall. Auf einmal fühlte ich mich richtig schlecht, dass ich es ihr bis jetzt noch nicht gesagt hatte. Ich senkte den Kopf, um sie nicht mehr ansehen zu müssen. Ich schämte mich so.

"Du liebst ihn. Sonst würde es dir nicht so wehtun, dass ihr nicht mehr miteinander redet"

Plötzlich brachen alle Dämme, die ich in mir aufgebaut hatte. Ich brach in Tränen aus. Ganz fürchterlich, dass ich gar nicht wusste, ob ich je wieder aufhören würde können. "Ich bin schuld, Shizune. Ich bin schuld daran, dass wir nicht mehr miteinander reden", schluchzte ich.

Shizune, ganz die gute Freundin, nahm mich in den Arm und wartete, dass ich mich etwas beruhigte. Als ich mich einigermaßen bereit fühlte, erzählte ich, immer noch unter Tränen, alles, was passiert war.

Wenn du nicht wärst (Jiraiya x Tsunade FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt