Songs für dieses Kapitel:
~ hope ur okay von Olivia Rodrigo
~chance with you von Mehro
Ron
Ich suchte die ganze Bibliothek nach ihr ab, nach einem braunen Haarschopf zwischen den Büchern, bis ich sie endlich sah; verträumt über einen Roman gebeugt, dessen Verband dunkelgrün schimmerte.
„Hey, Violet", ich wusste, sie würde hier sein, hier an ihrem Lieblingsort in ganz Hogwarts. An dem Ort, an dem sie abschalten konnte, um einfach nur zu lesen und zu lernen , in Ruhe. Überrascht blickte sie auf, als sie meine warme Stimme vernahm, ihre kastanienbraunen Augen huschten kurz verschreckt über mein Gesicht.
„Hi", begrüßte sie mich und errötete leicht. Sie zuckte zusammen, als ich mich ihr gegenübersetzen wollte, also stoppte ich: „Schon gut, ich gehe...", Sie wollte mich vermutlich einfach nicht sehen. Ich drehte mich um und hörte nur noch, wie hinter mir ein Buch zugeschlagen wurde.
Meine Füße trugen mich zwischen den hohen Regalen, gefüllt mit mindestens tausenden verschiedenen, bunten Büchern hindurch, da spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich umdrehen ließ.
Ich blickte hinunter in ein zartes Gesicht, dessen Lippen und Backen rötlich waren und dessen Augen funkelten. Violet lächelte. Dann sagte sie: „Ich wollte sowieso mit dir sprechen..." „Worüber?", fragte ich überrascht.
Ihre Hand streifte langsam von meiner Schulter über meine Brust und ließ an meinem Bauch von mir ab. „Ich will wissen, was zwischen uns war, bevor mich jemand alles vergessen ließ", sie klang ernst, obwohl sie leise sprach und eine leichte Verspieltheit in ihrer Stimme beibehielt. Ihre Berührung löste so viel mehr in mir aus, als sie sich erträumen konnte. So viele Schmetterlinge flatterten, wenn ihre zierliche Hand über meine Muskeln strich. Und so viele Erinnerungen flogen durch meinen Kopf, der jetzt pochte, wegen meines Herzens, dass aufgeregt in meiner Brust zappelte.
„Wieso?", wollte ich wissen, „Wieso jetzt?"
„Weil ich...", sie wurde noch leiser und ich spürte ihre Aufregung. „Weil ich es wissen möchte", entgegnete sie, als hätte sie zuerst etwas Anderes sagen wollen.
Ich war verwirrt. Wie oft hatte ich auf ein Gespräch mit ihr gewartet?... Seit dem Nachsitzen hatte sie kaum ein Wort mit mir gewechselt und dieses Schuljahr dauerte nun schon einen Monat an. Das einzige, was mich über die Runden brachte, war unser Augenkontakt im Unterricht oder beim Essen. Kurze Momente, die sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlten. Eine Ewigkeit, in der ich am liebsten für immer feststecken würde. Dort gab es nur sie und mich, Auge um Auge, braun zu blau, Sekunde für Sekunde...
„Heute Nacht am Black Lake, 1:00 Uhr", flüsterte ich und drängte mich an ihr vorbei, ohne einen weiteren Blick an sie. Sie stand alleine zwischen zwei riesigen Bücherregalen, hinter ihr ein großes Fenster, durch welches das Licht der Abenddämmerung hereinschien.
Sie hatte es verdient, alles zu wissen und sie wollte alles wissen. Ich war mir sicher, sie würde kommen.
Ich stellte ein paar wenige Kerzen an den Rand des Sees, um es etwas heller zu gestalten und ich hatte mir sogar den Pullover angezogen, den sie mir einmal geschenkt hatte. Und von welchem sie nichts mehr wusste, wahrscheinlich.
Minuten vergingen und ich wendete meinen Blick zu keiner Zeit von meiner Armbanduhr ab. Sie würde kommen, sie musste einfach kommen!
Doch kam sie nicht...
Zu viele „Warums?" und „Weshalbs?" flogen mir durch den Kopf. Zu viele Fragezeichen und keine passende Antwort.
Ich seufzte, blies die Kerzen aus und verharrte für einen Moment an Ort und Stelle. Mein Blick starrte in die leere Dunkelheit, während der Duft und dessen zugehöriger Rauch der Kerzen mich umgab. Ich ging zurück ins Schloss, fuhr mir durch mein rotes Haar, dass schon wieder in alle Richtungen abstand. Was hatte sie bloß aus mir gemacht?
„Sie ist nicht gekommen", teilte ich Harry leise im Schlafraum gesenkten Kopfes mit.
„Oh, aber beim nächsten Mal kommt sie bestimmt auch, du musst dich nicht dafür schämen"
„Zum See Harry. Sie ist nicht zum See gekommen", ich war traurig, enttäuscht, aber seine Dummheit in diesem Moment brachte mich dennoch zum Lachen. Auch er prustete los. Fast hätten wir Neville geweckt, dessen kurzes Schmatzen uns herumfahren ließ.
„Entschuldige", grinste Harry als er sich wieder zu mir wendete und mir dir Schulter tätschelte, „Lass ihr einfach mehr Zeit, alles wird wieder wie früher okay?" Ich nickte und legte mich ins Bett. Dabei glaubte ich ihm nicht. Und ich hatte keine Geduld mehr...
Ich schloss meine Augen und versuchte meine Gedanken von ihr abzuwenden, zum Beispiel auf das erste Quidditch-Spiel dieses Schuljahr, mit mir als Hüter, aber Violet schlich sich immer wieder hinein-
Ihre braunen, welligen Haare, glänzend wegen der Sonne, bewegten sich auf ihrer Brust schnell auf und ab. Sie lachte. „Hör auf, Ron", grinste sie. „Womit denn?" „Komm schon! Du machst das bestimmt mit Absicht.", sie zeigte auf den Pullover, den er trug. Er trug ihn falsch herum.
„Was gibt's da zu lachen?", fragte er und musste schmunzeln. Sie sah hübsch aus. „Das sieht so dämlich aus", sie hatte ihrem Freund einen Pullover geschenkt, einen braunen Pullover, auf welchem auf der eigentlichen Vorderseite ein kleiner Kürbis mit Gesicht abgebildet war. Ron war überaus begeistert gewesen und hatte ihn kurz darauf falsch herum angezogen. Sie saßen am Rande des verbotenen Waldes an einen dicken Baum gelehnt und die Sonne stand schon sehr tief.
„Dann hilf mir", lächelte er und sah ihr tief in die Augen. Sie kicherte kurz und er machte eine kleine Handbewegung zu sich. Violet zögerte nicht lange und setzte sich kurzer Hand mit dem Gesicht zu ihm gedreht auf seinen Schoß. Doch anstatt ihm den Pullover zu richten küsste sie ihn. Liebevoll erwiderte er den Kuss und bewegte seine Lippen gleichmäßig zu ihren, während seine Hände ihre Taille umschlossen.
„Er steht dir auch verkehrt herum", flüsterte sie gegen seine Lippen. Er lächelte. Sie war der Grund dafür.
Eine Träne huschte aus meinem geschlossenen Auge bis über meine Wange, um schließlich im Kissen zu versinken. Erneut. Ein unglaublicher Druck verstärkte sich in meiner Brust und ich zitterte. Ich vermisste Violet, ich vermisste ihre Berührungen, ihre Worte... alles an ihr.
Die Tatsache, dass ich in ihrem Pulli schlief, diesen absichtlich falschherum trug und dazu weinte flößte mir Angst ein. Angst, die ich nicht länger spüren wollte. Nie wieder.
Heyy, das war ein bisschen traurig das Kapitel, ich verspreche, man wird erfahren wieso sie nicht gekommen ist, nicht dass jeder sie jetzt hasst haha.
Unddd; Wer musste bei "...die Sonne stand schon sehr tief" auch an die Avengers denken? Habe gerade noch einmal wegen der Fehler alles durchgelesen und musste direkt daran denken. Hulk ist toll.
Meldet mir auch gerne zurück, wie ihr die Songtipps findet, und ob ich das weiterhin manchmal machen soll c:
Dankeschön fürs Lesen und viel Spaß weiterhin, eure Hannah<3
DU LIEST GERADE
Stranger to Mine - A Ron Weasley FF
Фанфик"𝑻𝒉𝒊𝒏𝒈𝒔 𝒘𝒆 𝒍𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒂𝒗𝒆 𝒂 𝒘𝒂𝒚 𝒐𝒇 𝒄𝒐𝒎𝒊𝒏𝒈 𝒃𝒂𝒄𝒌 𝒕𝒐 𝒖𝒔 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒆𝒏𝒅, 𝑰𝒇 𝒏𝒐𝒕 𝒂𝒍𝒘𝒂𝒚𝒔 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒘𝒂𝒚 𝒘𝒆 𝒆𝒙𝒑𝒆𝒄𝒕." ~𝑳𝒖𝒏𝒂 𝑳𝒐𝒗𝒆𝒈𝒐𝒐𝒅 𐐪𐐪 Es regnet in Strömen in den Straßen Londons, soda...