Als meine Mutter schließlich das Licht in meinem Zimmer ausmachte, lag ich noch lange wach. Der rothaarige Junge wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.
Wieso hatte er behauptet, ich wäre seine Freundin und weshalb kannte er meinen Namen? War das eine Art Anmache auf eine absolut gruselige Art und Weise oder steckte mehr dahinter?
Es machte mich wahnsinnig, nicht über ihn Bescheid zu wissen. Und was mich noch wahnsinniger machte war, dass ich dennoch das Gefühl hatte ihn zu kennen. Doch woher nur? Ich seufzte und drehte mich auf die andere Seite.
Vermutlich war ich auch einfach aufgeregt wegen des morgigen Tags. Ich freute mich auf Harry und Hermine, und natürlich auf Luna. Ihre verrückt, ehrliche Art hatte mir echt gefehlt.
Ich beschloss, die Begegnung mit „Ron Weasley" erst einmal zu vergessen. Morgen würde ich es Hermine erzählen. Sie wird bestimmt wissen, was das zu bedeuten hatte. Also schloss ich meine Augen, und zu meiner Überraschung schlief ich dieses Mal binnen weniger Minuten ein.
✿
Voller Vorfreude lief ich über den Bahnhof Kings Cross bis hin zu den Gleisen 9 und 10. Erneut war ich verdammt aufgeregt. Harry war schon einmal gegen die Wand zwischen den 2 Gleisen gerannt ohne zum Gleis 9¾ zu gelangen. Seit er mir diese Geschichte erzählt hatte, rannte ich nicht mehr, sondern lief nur zügig hindurch. Mut war keine meiner Stärken, deshalb war ich vermutlich auch kein Gryffindor.
Und dort war er; der Hogwartsexpress. Es war genauso wie letztes Jahr. Nur Cedric fehlte. Meine Mundwinkel sanken für einen kurzen Moment. Wie sollte ich das bloß ohne ihn schaffen? Ich erinnerte mich zurück an mein erstes Jahr in Hogwarts; „Komm schon, hab keine Angst Violet. Du wirst es lieben und du hast ja mich", hatte er gesagt. Doch jetzt hatte ich ihn nicht mehr... Aber ich würde ihm ganz viele Briefe mit meiner Eule Heather schicken, das stand fest.
Heather war Cedrics Abschiedsgeschenk, als meine Mutter und ich damals nach Schottland gezogen waren. Sie hatte schon tausende Briefe hin und her geflogen.
„Violet!", rief eine mir bekannte Mädchenstimme, ein Stückchen hinter mir und riss mich aus meinen Gedanken. „Hermine!", schrie ich überglücklich und rannte meiner Freundin in die Arme. Es war ein Wunder, dass wir niemanden umrannten, da der Bahnhof von Menschen überfüllt war.
„Du hast mir so gefehlt!", flüsterte sie in meine Haare und löste sich dann von mir. „Du mir auch", ich hatte Angst, jeden Moment in Tränen auszubrechen. Hermine war meine erste Freundin in Hogwarts.
Das Pfeifen des Zuges hinter uns unterbrach unser - etwas zu langes, glückliches einander- Anstarren und wir drängten uns durch die vielen Menschen auf den Hogwartsexpress zu. Ein netter 7. Klässler half uns netterweise unsere Koffer zu verstauen und dann suchten wir uns ein Abteil.
Schließlich fanden wir das Abteil, nach dem wir gesucht hatten; Das Abteil, in dem Harry Potter saß. Er strahlte, als er uns sah und stand sofort auf. Erfreut schloss ich ihn in meine Arme. „Ohne dich wäre mein Sommer die Hölle gewesen!", wisperte er mir ins Ohr, was mich zum kichern brachte.
In den Sommerferien hatten wir uns viele Briefe hin und her geschickt. Ich wusste, wie schwer er es bei den Dursleys gehabt haben musste. Er tat mir immer aufs Neue leid. Darum hatte er uns auch für eine Woche besucht. Cedric und er verstanden sich nach dem trimagischen Turnier total gut und mein Vater war sowieso der größte Harry Potter- Fan.
Lächelnd ließen wir uns auf die Sitzbänke hinunter, als die Tür erneut aufgeschoben wurde. Ein Junge mit rotem Haar trat mit einem breiten Grinsen in unser Abteil.
Auf der Stelle schnellte mein Körper hoch und ich stand auf. Entgeistert starrte ich ihn an . „Was machst du denn hier?", fragte ich erschrocken. Verwirrt sahen Harry und Hermine zu mir. Ron seufzte bloß und schloss seinen besten Freund in die Arme.
„Was hast du denn?", flüsterte Hermine mir ins Ohr und zog sanft an meiner Hand, um mich wieder zum Sitzen zu bringen.
„I- Ich weiß es nicht", stotterte ich leise und setzte mich wieder neben sie. Den rothaarigen Jungen ließ ich nicht aus den Augen, „Kennst du ihn?", wisperte ich ihr von der Seite ins Ohr. Hermine zog verwundert ihre Augenbrauen hoch. „Violet, ihr seid ein Paar!"
„Ein was?", meine Stimme bebte und nun blickte ich in Hermines Augen, „Bis gestern kannte ich ihn doch überhaupt nicht!" Ein Paar zu sein gefiel mir noch weniger als das "Wir sind Freunde", das Ron gestern behauptet hatte.
„Was redest du denn da?", nun sah sie besorgt aus, „Du kannst dich nicht mehr an ihn erinnern?"
Harry und Ron musterten uns, Harry mit verwirrtem- und Ron mit emotionslosem Gesichtsausdruck. Unter Rons Augen lagen außerdem riesige Augenringe, scheinbar war es ihm auch schwergefallen einzuschlafen.
Ein warmer Druck stieg in mir hoch und ich war den Tränen ganz nahe, aber dieses Mal nicht vor Freude. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Wenn sogar Hermine so reagierte, dann musste etwas an der Sache dran sein. „Nein", antwortete ich ihr schließlich.
„Sie wurde verzaubert", sagte Hermine schließlich entschlossen und setzte sich wieder kerzengerade hin. „Was?", fragte ich.
„Violet, du wurdest verzaubert! Bitte glaub mir, das ist nicht normal, jemanden einfach so zu vergessen, vor allem nicht einen so wichtigen Menschen in deinem Leben" Ron starrte auf den Boden, er tat mir ziemlich leid und mir wurde bewusst, wie gemein ich zu ihm gewesen war. „I- Ich-", stotterte ich, „Ich muss hier weg" Meine Stimme zitterte und alles drehte sich. Mein Kopf glühte und ich hatte das Gefühl jeden Moment umzukippen. Es war auf einmal alles zu viel geworden.
Ich ignorierte die Aufforderungen von Hermine, mich doch wieder hinzusetzten. Ich wollte einfach nur weg von dort. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, hielt ich mich an den Türen, der einzelnen Abteile fest und fand schließlich den Menschen, den ich jetzt sehen wollte. „Hallo Violet", sagte ihre hohe, beruhigende Stimme, „Geht es dir gut? Du bist ja ganz blass" Ich schüttelte den Kopf und wurde sogleich von Luna Lovegood in den Arm genommen. Ihr wohliger Duft nach Kirschen und Beeren beruhigte mich ein wenig.
„Willst du zu uns sitzen?", hörte ich Neville fragen. Die Tür zu ihrem Abteil war offen. „Klar", antwortete ich und versuchte dabei normal zu klingen, aber es gelang mir kaum. In dem Abteil saßen außerdem Cho Chang, Katy Bell und Seamus. Sie merkten augenblicklich, dass etwas nicht stimmte.
"Violet?", fragte Cho und musterte mich mitfühlend, "Was ist denn passiert?"
Doch ich wollte gerade nicht darüber sprechen, da ich selbst nicht genau wusste, was überhaupt los mit mir war. Und sogar das Angebot von Neville, seine Kröte zu streicheln, damit es mir besser ging, lehnte ich dankend ab, obwohl es furchtbar süß von ihm war.
Ich war einfach verwirrt von mir selbst und von der ganzen Situation. Alles wird gut Violet, es ist bestimmt einfach ein Vergessens Zauber von irgendeinem Idioten, sagte ich mir. Aber das machte es nicht besser. Gedankenversunken blickte ich aus dem Fenster. Meine Augen schweiften über die vorbeihuschenden Bäume und Berge unter einem blauen Himmel. Ganz anders als gestern.
Ich schloss meine Augen.
Ein weiteres Kapitel und das nächste lade ich auch gleich noch hoch. Wie findet ihr es bis jetzt? Verbessert mich gerne bei Fehlern. Dankeschönn<33
Nachtrag: Huhuu, bin gerade am Korrigieren und cringe ein bisschen selbst weg xd. Es wird besser, vom Schreibstil und der Story. Vertraut mir. Ich will nicht Kompliment-fischen oder so, man sieht es ja selbst immer strenger aber jaaa. Lasst trotzdem gerne ein Sternchen da, weil ich nett bin und ihr auch <:
DU LIEST GERADE
Stranger to Mine - A Ron Weasley FF
Hayran Kurgu"𝑻𝒉𝒊𝒏𝒈𝒔 𝒘𝒆 𝒍𝒐𝒔𝒆 𝒉𝒂𝒗𝒆 𝒂 𝒘𝒂𝒚 𝒐𝒇 𝒄𝒐𝒎𝒊𝒏𝒈 𝒃𝒂𝒄𝒌 𝒕𝒐 𝒖𝒔 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒆𝒏𝒅, 𝑰𝒇 𝒏𝒐𝒕 𝒂𝒍𝒘𝒂𝒚𝒔 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒘𝒂𝒚 𝒘𝒆 𝒆𝒙𝒑𝒆𝒄𝒕." ~𝑳𝒖𝒏𝒂 𝑳𝒐𝒗𝒆𝒈𝒐𝒐𝒅 𐐪𐐪 Es regnet in Strömen in den Straßen Londons, soda...