ღ Kapitel 19

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Songs für dieses Kapitel:

~Wondering von Olivia Rodrigo, Julia Lester und Disney

Violet

Hatte ich überreagiert? Ihn womöglich verletzt? Was war falsch mit mir, dass ich mich immer noch diese Fragen fragte, während meine Brust nass war aufgrund der Wasserfälle, die ich weinte?

Was sollte ich jetzt bloß tun? Zu Ron laufen, mitten in der Nacht? „Hey, ich habe grade herausgefunden, wer mich verzaubert hat, aber schlaf ruhig weiter", sollten er und Lavender überhaupt schlafen...

Noch bevor ich meine Gedanken ordnen konnte, sank ich zu Boden. An meinem Rücken das kühle Gemäuer. An meinen Händen, die ich in mein Gesicht drückte, Tränen, welche mir in den Schoß tropften. Vergessen hatte mir gar nichts gebracht. Ja. Was bringt es einem zu vergessen, wenn allein der Versuch einem viel mehr Dinge bringt, die man vergessen möchte.

Ja Draco, wo bist du, wenn ich vergessen möchte. Solltest du nochmal deinen Zauberstab herausholen... Der richtige Moment wäre dieser hier. Ach ja, und vergiss nicht, dich selbst auch noch heraus zu löschen.

Ich schluchzte. Dann stand ich auf, rieb mir den Kopf und lief in die Eulerei. Noch nie war ich so schnell dorthin gegangen. Mir blieb auch kein anderer Ort übrig. An schlafen war ohne hin nicht mehr zu denken. Wozu also überhaupt versuchen zu schlafen?

Eine Feder wehte vor meinen Augen vorbei, als ich den kalten Turm betrat. Nicht der Turm war kalt, sondern der eisige Wind der durch ihn hindurch zog wie ein Gespenst. Mir war kalt. Und die Hände, die ich an meinen Oberarmen rieb, halfen mir auch nicht weiter.

Es war still. In einer Eulerei, kaum zu glauben. Vielleicht wollten mir die Eulen eine Trauerminute erweisen... Ich blickte durch eine der Öffnungen im Gemäuer. Ich blickte in schwarze Nacht.

Plötzlich wurde meine Schulter schwer. Heather war auf ihr gelandet. Meine Lippen zuckten unwillkürlich. Ich setzte mich, mit dem Kopf gegen die Mauer gelehnt. „Hi", flüsterte ich und wischte mir mit dem Handrücken eine frische Träne von der Wange. Das würde eine lange Nacht werden.

Heathers warmes Gefieder war weich und flauschig unter meinen Fingern. Und ihr leises Gurren war das Einzige, dass ich gerade hören wollte. Im Gegensatz zu meinem Herz, das mir wild in der Brust wummerte. Ja, das könnte wirklich Ruhe geben! Die Tränen kehrten zurück. Alles um mich wurde dunkelblau. Ich wollte nicht in ihnen ertrinken. Ich wollte an die Oberfläche, an der es hell war, und ich über alles hinwegsehen konnte. Doch es gelang mir nicht. Ich sank tiefer. Rang nach Atem, die Tränen gewannen.

Ich schloss für einen Moment die Augen. Schwärze. Ruhe. Ich schlief ein.

Ein Wind strich sanft durch mein Haar. Doch war dieser nicht kalt. Im Gegenteil; er war warm. Und ehrlich gesagt, fühlte sich so kein Wind an. Ich öffnete die Augen. Mein Genick schmerzte höllisch. Ebenso die Erkenntnis was geschehen war, gefolgt von der weiteren, hier in der Eulerei eingeschlafen zu sein.

„Du fühlst dich Arsch-kalt an", noch nie war ich so froh Harrys Stimme zu hören. Ich richtete mich auf. Er rückte seine Brille zurecht. „Und du hast Stroh in den Haaren. Was machst du überhaupt hier?"

„Oh Harry..." Ich seufzte. Darauf spürte ich, wie mir wieder zum Weinen zu Mute wurde. Harry musste es mir angesehen haben, denn kurz danach spürte ich mich in seinen wärmenden Armen wieder.

„Von Anfang?", fragte Harry und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab.

„Mh", brachte ich heraus. Wie hatte ich diesen Jungen nur verdient? „Draco hat mich verzaubert. E- Er hat Heather entführt und-" Weiter kam ich nicht. Tränen hielten mich davon ab.

„Draco also", Harry lachte auf, „So ein Arschloch. Lass es raus Violet. Ich hoffe du hast ihm eine geknallt, nachdem du es wie auch immer rausgefunden hast"

Ich schmunzelte und schniefte. „Ja" Ich wusste, Harry grinste. „Ron und Lavender huh?"

„Ron und Lavender...", wiederholte er seufzend, „Ehrlich, das finde ich auch scheisse"

„Was findet er an ihr?", fragte ich, Harrys Schulter, auf die ich gesunken war, zuckte unter mir.

„Es ist ganz komisch. Er ist quasi besessen von ihr. Lavender. Ms. Schrille Stimme, stechender Parfüm Geruch, der jetzt auch an seiner Kleidung hängt und Ms. „Won, deine Haare stehen schon wieder in alle Richtungen ab, Dummerchen"" Ich lachte auf. Harrys Mädchenstimme war schlichtweg perfekt.

„Wahrscheinlich hat sie ihn verhext. Nicht mit dem Zauberstab, sondern so wie Bibi Bloxberg mit ihren bloßen Händen"

„Vermutlich", kicherte er.

„Ich war einfach nicht schnell genug, hm?", murmelte ich.

„Er und sie, das geht vorbei. Und das mit Draco tut mir leid. Ich weiß, er hat dir etwas bedeutet." Bevor ich Anstalten machte, fügte er hinzu: „Zumindest ein bisschen. Komm, lass uns reingehen, du bist wirklich ein einziger Eisklotz, Violet"

Ich stand auf, verkatert. Es ging mir schrecklich.

Ich blickte durch das Fenster beim hinuntersteigen der Treppen.

Das Ultramarinblau der Dunkelheit hatte sich in orange, hellblaues Licht verwandelt, doch trotz Harrys Hilfe, in mir blieb es dunkel. 



Ich liebe Harry so sehr als Freund ahh<3. Jeder wünscht sich doch so jemanden zu haben. Ich wünsche euch außerdem einen wunderschönen Tag:) 

Danke für Reads, die steigen gerade rasend schnell, Hilfe, ich bin sprachlos. <333

Stranger to Mine - A Ron Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt