ღ Kapitel 26

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Der Winter bricht über Hogwarts herein. Es wird immer kälter im Schloss und das schönste ist; obwohl es noch 4 ein halb Wochen bis Weihnachten sind, liegt die weihnachtliche Vorfreude in der Luft. Und ich liebe Weihnachten.

Ich liebe den Geruch der Duftkerzen, die neben mir ruhen, während ich lerne. Ich liebe den Geruch von Plätzchen, Zimtsternen und Spekulatius. Ich liebe den Tee und meine Thermoskanne. Der Tee, der zwar derselbe ist wie in jeder Jahreszeit; Mein Lieblingstee, und dennoch nach purem Weihnachten und Heilig Abend schmeckt.

Ich liebe Weihnachten einfach.

Außerdem wurde vor wenigen Tagen angekündigt, dass es einen Ball geben wird, zur Feier von Slughorns Geburtstag. Ich erinnere mich schwach an den Schulball in meinem ersten Jahr auf Hogwarts und gerade deshalb macht mich auch das furchtbar glücklich.

Als auch noch das Glas Wasser neben meinem Bett gefroren ist, weil es eben so kalt wurde heute Nacht, mache ich Freudensprünge und kreische wie ein kleines Kind, das sich freut.

Es ist doch nur ein scheiß Glas mit gefrorenem Wasser, Violet", höre ich Cho noch sagen und ich höre meine Antwort; „Ja, aber für mich ist es das Vorspiel von ganz viel Schnee für die nächsten Wochen und Tage." Und das ist es für mich, das Zeichen dafür, dass ich bald Schneemänner und Tiere bauen kann und einen weiteren Versuch wagen kann, Harry bei einer Schneeballschlacht zu besiegen, auch wenn ich schwarz sehe... Ich liebe Weihnachten.

Während ich vor mich hin summe, ziehe ich meine Anziehsachen aus dem Schrank und eile ein wenig später mit guter Laune die Treppen herab. Ich bin so voreilig, dass es kein Wunder ist, dass ich unten angekommen mit jemandem zusammenstoße, der mir vom Korridor aus links entgegen gelaufen ist.

Es gibt einen Lauten Rums und ich reibe mir den schmerzenden Kopf. Blind greife ich nach der Hand, die mir jemand entgegenstreckt.

„Danke ich- Tut mir leid, dass ich-", ich stoppe mitten im Satz. Der Grund sind die hellblauen Augen, die tief in meine sehen. Plötzlich habe ich das Gefühl, er kann mir bis in die Seele sehen, meine Hand in seiner. Die Zeit steht still, Erinnerungen, die ich nie vergessen habe flackern vor meinem inneren Auge auf.

Wie wir in London bei prasselndem Regen zusammenstießen. Wie er mir aufhalf und vorgab mein Freund zu sein. Wie sehr ich ihn für verrückt hielt und was für eine andere Wirkung er trotzdem auf mich hatte... Eine Wirkung, die ich auch jetzt wieder spüre. -Herzklopfen, Gänsehaut, die besondere Gabe zu erröten.

Deja vu?", fragt Ron mit einem schiefen Lächeln und kratzt sich verlegen mit der einen Hand am Hinterkopf, die nicht gerade meine in ihrer hält. Ich nicke schmunzelnd, dann realisiere ich und dann ziehe ich schnell meine Hand aus seinem vorsichtigen Griff.

„Verzeihung", plappern meine Lippen, ehe ich meinen Weg fortführe. Meine Gedanken drehen sich, währenddessen bahne ich mir den Weg zu einem Sitzplatz, auf dem ich mir Frühstück schnappe. Dabei bemerke ich auf einmal einen kleinen Zettel in meiner Hand. „Wie-"

Tut mir leid.

Steht da wieder in diesen krummen und schiefen Buchstaben geschrieben. Es tut ihm leid. Nach dem das hier bereits der fünfte Zettel dieser Art ist habe ich das wohl verstanden. Meine gute Laune kommt ins Wanken, als Ron die große Halle betritt. Entschlossen, auch ohne gut darüber nachzudenken stehe ich auf und laufe auf ihn zu.

„Hör auf damit!", sage ich laut.

„Womit?", fragt er und schaut mich wieder so durchdringend warm an. Wieso sieht er mich so an?!

„Damit", ich drücke ihm den Zettel in die Hand zurück, „Und damit, damit, damit und damit", fünf unterschiedlich große und kleine Zettel mit ein und derselben Schrift ruhen in seiner Hand. Sie passen problemlos hinein.

Stranger to Mine - A Ron Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt