ღ Kapitel 24

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„Wir brauen ein Gegengift, für Rons vermeidlichen Liebeszauber."

Bescheuerter Plan, warum tue ich das hier bloß? In meinen Gedanken flackert Angst. Ich bin kein Gryffindor, wie Harry und Hermine und trage riesigen Mut in mir. Trotzdem stehe ich in den Kerkern, kurz davor den Klassenraum für Zaubertränke zu betreten. Mit zitternden Knien mache ich den Schritt über die Türschwelle.

Warum tue ich das?!

Und natürlich ist Professor Slughorn hier. Ich habe mir so gewünscht, dass mein Posten; Slughorn abzulenken, während Harry und Hermine die nötigen Zutaten entwenden, wegfällt.

Seine blauen Augen sehen zu mir und jetzt ist sowieso alles zu spät.

„Ms. Diggory, was kann ich für Sie tun?", fragt der ältere Mann mit freundlicher Stimme und einem noch freundlicherem Gesichtsausdruck.

Beweg ihn so, dass er nicht zur Tür oder zu den Vorräten schaut" Absolut verrückt.

Ich schlucke. „Ich habe eine Frage zu den Haussaufgaben", beginne ich und versuche dabei möglichst sicher zu wirken, „Genau genommen haben wir sie schon korrigiert, aber ich bin mit trotzdem noch etwas unsicher, was einige Details betrifft"

„Ich bin ganz Ohr.", Professor Slughorn faltet gespannt seine Hände vor dem Bauch, lächelt mich über beide Ohren hinweg an und lehnt sich gegen einen der Tische.

„Wir haben ja vor einiger Zeit den Liebestrank durch genommen", ich bemerke wie meine Stimme leiser wird. Ich sehe, wie Harry und Hermine sich hinter Slughorns Rücken an der Wand entlangquetschen. Slughorn sieht mich erwartungsvoll an und ich räuspere mich. Das hier ist absolut, total verrückt. „Sie haben nicht über ein Gegengift im Falle eines Unfalles erwähnt, Sir. Aber es gibt eines"

„Ja, das ist wahr. Es steht zwar in eurem Schulbuch, jedoch nehme ich den Liebestrank an sich kaum durch, da ich ihn zu gefährlich finde. Die Gefahr, dass irgendein Trank in Hogwarts auftaucht ist mir da einfach zu groß" Wenn er wüsste...

Während er spricht huschen meine Augen immer wieder unbemerkt zu den zwei Gestalten vor mir, die sich mucksmäuschenstill an den Gläsern zu schaffen machen. Der tiefe Angst, dass der Professor vor mir sich umdreht ist gerade größer als die Phobie vor Ratten, die ich seit meiner Kindheit habe. Ich presse die Lippen aufeinander als Harry an ein Fass stößt.

„Das Gegengift wird hier im Unterricht also gar nicht wirklich benö-", er dreht sich um, stoppt mitten im Satz, denn das Rumpeln, für das Harry verantwortlich ist, lässt ihn aufschrecken.

Shit. Mein Herz zerspringt in tausend Teile und ich halte die Luft an. Verrückt und leichtsinnig.

„Suchen Sie beide etwas bestimmtes?", fragt Professor Slughorn amüsiert an Harry und Hermine gewandt, die ihn schweigend und mit tiefrotem Gesicht anstarren.

„Ehm, n- nein, Sir. Nichts", stottert Hermine peinlich berührt.

Doch da sprudelt es aus mir heraus. Denn nach „Nichts" sehen die Mengen an Zutaten in Hermines Armen nicht aus. „Wir wollen das Gegengift für einen Liebestrank brauen, da wir stark vermuten, dass Ron Weasley unter einem solchen leidet."

„Und da dachten Sie sich, Sie leihen sich die nötigen Zutaten von mir?", er scheint verwundert zu sein, „Obwohl Sie sich einfach hätten an mich wenden können?"

Die Luft die ich die ganze Zeit angehalten habe entweicht mir von einer in die andere Sekunde. „Es tut uns sehr leid", füge ich noch hinzu, dennoch mit einer großen Spur Erleichterung in der Stimme.

Stranger to Mine - A Ron Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt