⋌- ᴛʜɪʀᴛʏ-sɪx: 𝙵𝚕𝚎𝚎𝚝𝚒𝚗𝚐 𝚃𝚑𝚘𝚞𝚐𝚑𝚝𝚜 -⋋

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- 𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔 -

[-⋋-_____________-⋌-]

Die letzten Stunden waren vergangen wie im Flug. Ich kann mich an kaum noch etwas erinnern, was geschehen ist. Der Schmerz in meinem Körper übernimmt mich mittlerweile, lenkt mich komplett von meiner Umgebung ab. Ich bekomme nicht wirklich etwas mit, als würde meine Sicht einfach nur vollständig verschwimmen und mich in einem dunklen, milchigem Nichts übrig lassen. Einzig und allein der warme Körper an meiner rechten Seite, der mich stützt und irgendwie hinter sich herschleift, ist mir bewusst. Und der letzte Anblick der Toten.

Als würde mein Hirn die Szenerie nicht nachvollziehen und realisieren können, taucht vor meinem Auge immer wieder die blasse Leiche auf, das rosa Haar, was mit jeder Sekunde immer dunkler wird, die Kleidung die sich durchweicht an ihren zierlichen Körper klebt während Luftblasen vom Bereich ihres Halses aufsteigen, ihren Körper mit dem Wasser des Flusses füllen und sie schließlich an den Boden sinkt und die Strömung den Körper wie nichts mitreißt.

Ich werde aus meiner Gedankenstarre gerissen, als mich seine Hand mehrmals an meiner Wange trifft und mich somit zurück in die Realität holt. Nur ein kurzer Blick auf meine Umgebung wird mir gewährt, wo ich hauptsächlich den Älteren vor mir erkenne, ehe ich auch schon im nächsten Moment von einem Schwall eiskaltem Wasser getroffen werde.

Ich schnappe erschrocken nach Luft, während ich spüre wie sich mein Körper vor Kälte anspannt, zusammen krampft und so klein wie möglich macht.

Mein mittlerweile durchweichtes Hemd klebt wie eine zweite Haut an mir, während mein verkrampfter Körper nur dafür sorgt, dass die Einstichstellen nur noch mehr schmerzen. Ich stöhne unkontrolliert durch den Schmerz auf, sacke leicht in mich zusammen, werde im nächsten Moment jedoch schon von einem halbnackten Körper wieder aufrecht gezogen.

Ich brauche noch einige weitere Sekunden eher ich die helle Brust des Älteren erkenne und schließlich auch sein Gesicht, was von seinen nassen Strähnen verdeckt wird. Ich bemerke erst jetzt, dass wir uns wieder bei mir zu Hause befinden, kralle mich im nächsten Moment in Taehyungs Schultern fest, der auf einmal nach meiner Taille greift, scheinbar um das Hemd von meinem Körper zu entfernen, dabei jedoch direkt auf eine meiner Wunden drückt. Schmerzverzogen schreie ich auf, taumle als sich seine Hand augenblicklich wieder entfernt.

Er wischt sich seine nassen Strähnen aus der Stirn, legt seine Augen somit wieder frei und schaut mich schließlich immer noch wie benebelt an. Ein entschuldigender Ausdruck legt sich auf seine Gesichtszüge, als er behutsam seine Hände nur wieder stützend auf mein Becken legt.

,,Du solltest vielleicht auch deine Klamotten ausziehen. Sonst kann ich dich nachher nicht verbinden".

,,Warum sind wir überhaupt hier?".

,,Weil ich dich schlecht in ein Krankenhaus bringen kann, wenn eine Leiche mit ähnlichen Stichwunden grade fröhlich im Fluss seine Runden treibt!".

Ich schaue ihn weiterhin an, während er realisiert zu haben scheint, dass ich ihn abermals nur testen wollte um herauszufinden, wie schlau er am Ende ist. Mir ist durchaus bewusst, dass ich dieses Spielchen nicht mehr lange aufrecht erhalten kann. Er merkt selbst, dass ich ihn immer noch teste. Und lange wird er das definitiv nicht mehr mit sich machen lassen. Verständlicherweise. Als dumm dargestellt zu werden, will keiner. Dennoch muss ich mir ein Bild machen, wie ich mit ihm umgehen, rechnen und kalkulieren kann...

Ich tauche aus meinen Gedanken aus, strecke schließlich unter Anstrengung meine Arme nach oben, sodass er nach meinem Hemdsaum fassen und dieses von meinem Körper entfernen kann. Das eiskalte Wasser trifft auf meine nun nackte Haut, lässt mich noch mehr erzittern, als er plötzlich seine Arme um mich schließt, hinter mich greift und das Wasser etwas wärmer stellt.

⋌- ᴍᴜʀᴅᴇʀᴏᴜs ɪɴᴛᴇɴᴛ -⋋ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt