⋌-ғɪғᴛʏ-ᴛʜʀᴇᴇ: 𝚂𝚎𝚊𝚛𝚌𝚑𝚒𝚗𝚐 𝙵𝚘𝚛 𝚃𝚑𝚎 𝙿𝚘𝚜𝚜𝚒𝚋𝚕𝚎 𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑 -⋋

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-𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐-

[-⋋-_____________-⋌-]

Auf dem Beifahrersitz sitzend, beobachte ich die nächtliche Stadt, als wir uns zu unserem Zielort begeben.

279 Cheonggyecheon-ro, Jongno-gu

Wie sich herausstellte eine etwas gehobeneren Bar.

Mein Blick fällt erneut in den Seitenspiegel wo ich sowohl meine Sillouhette wie auch die bunten Lichter der Stadt verschwimmen sehe.

Der dunkelblaue Anzug an meinem Körper fühlt sich ungewöhnlich und steif an, während ich wenigstens meine Haare stylen könnte, wie ich es wollte. Nämlich mir ins Gesicht hängend und meine Augen verdeckend.

Jungkook meinte einmal, dass man mir leider Gottes jede Emotion ansehen kann, wenn ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe, was gerade in der heutigen Situation beschissen wird. Immerhin bin ich mir unsicher wie ich auf ihren Lover/Freund reagieren soll und werde…

Ich kannte ihn nie, war mir nicht einmal seiner Existenz bewusst und auf einmal ist er einfach da und ruiniert nicht nur meinen Plan und mein Ziel sondern löschte auch ihr Leben aus…ich würde mir nur zu gern die Schuld selbst auferschreiben, dass sie wegen mir gestorben wäre. Ich würde mich besser fühlen da ich eher etwas ausrichten könnte…stattdessen muss ich jedoch hinter Leuten herhalten die ich nur einmal verschwommen und im Dunkeln erkennen konnte. Eine ziellose Suche nach der vermeintlichen Wahrheit….eine sinnlose Suche. Und dennoch sitz ich hier. Der Meinung, dass mich mein Leben anderweitig nicht erfüllen könnte, wenn ich einfach ihren Tod akzeptieren könnte. Was ich nicht kann. Nicht nachdem ich ihren verstümmelten, geschundenen Körper sehen musste.

,,Tae?".

Ich wende meinen starren Blick von dem Seitenspiegel ab und schau stattdessen zu Jungkook, welcher mich von der Seite anblickt und seine Hände von dem mittlerweile geparkten Mietauto nimmt.

Ich schnalle mich auf seine Erinnerung ab und steige schließlich aus dem Fahrzeug, nur um von einer orangefarbenen Neonlicht Tafel beleuchtet zu werden, die uns zu dem Eingang der ominösen Bar bringr.

Ich schließe mich schließlich Jungkooks schwarz gekleideter Sillouhette an, die vorangeht und uns durch die Bar führt.

Zwar weiß auch ich wie dieser Jong Hun aussehen soll, aber ich bezweifle das ich ihn als Erstes finden werde. Meine Aufgabe ist schließlich nicht zu denken oder zu suchen, sondern zu handeln. Ich bin nur sein Werkzeug, sein Handlanger wie er so schön meinte.
Als wäre es nicht mein Ziel, sondern seine Lebensbeschäftigung Morde zu planen.

Ich reiße mich selbst wieder aus meinen Gedanken und beginne stattdessen die Umgebung zu mustern.

Gedämpftes, goldenes Licht was die urigen, edlen Tische und Hocker betont. Lange, futuristisch, knapp über dem Boden hängende Lampen die sich wie ein Strudel um sich selbst winden. Glasvasen die mit getrockneten Gräsern befüllt als Deko dastehen, sodass man ja nicht den Anschein bekommt, dass sich etwas lebendiges an dem Einrichtungsstil befinden könnte.

Ich fühle mich eindeutig Fehl am Platz, während ich mich in fast jeder Oberfläche wiederspiegeln kann und mein Trugbild in der Wachsbeschichtung sehen muss.

Würde mein früheres Ich mich eben sehen, würde ich mich selbst verabscheuen. Ich wollte nie ein Statussymbol, zu irgendeiner höheren Schicht gehören oder ein Schnösel wie der Herr vor mir werden. Ich habe weder eine derartige Erziehung genossen, noch in einem derartigen vergleichbaren Lebensstandart gelebt. Ich wollte es auch nie. Und doch steh ich jetzt hier, in einem unnützen teuren, maßgeschneiderten Anzug von einer Marke die ich nicht einmal richtig aussprechen kann, weil französisch nicht zu meinem Sprachgebrauch gehört.

⋌- ᴍᴜʀᴅᴇʀᴏᴜs ɪɴᴛᴇɴᴛ -⋋ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt