⋌- ᴍᴜʀᴅᴇʀᴏᴜs ɪɴᴛᴇɴᴛ -⋋ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

⋌- ᴇɪɢʜᴛᴛᴇᴇɴ: 𝙰𝚕𝚕 𝚃𝚑𝚘𝚜𝚎 𝙵*𝚌𝚔𝚎𝚛𝚜! -⋋

-𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔-

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Ehrlich gesagt hätte ich echt nicht gedacht, dass ich diesen kalten, emotionslosen Menschen tatsächlich dazu bekomme, mein Freund zu sein, aber umso froher bin ich, dass ich ihn überzeugt bekommen habe.

Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass das nicht viel mit freiem Wille zu tun hatte, sondern viel mehr mit Angst...oder eher Respekt...(?) vor mir und dem was ich gesagt habe...aber was soll es mich stören. Immerhin ist er selbst auch gewissermaßen daran schuld! Würde er mich nicht auf so eine seltsame Art und Weise die ganze Zeit mit seiner Anwesenheit aus dem Konzept bringen, wäre das alles nicht passiert. Zumal es auch nicht das Schlimmste ist, endlich einen Freund zu haben, oder?

Gedankenverloren blicke ich im Raum umher, als bereits abermals die Schulglocke klingelt und der Lehrer auf schnellstem Weg aus dem Zimmer stürmt. Da sollte man meinen, dass es bei Schülern schlimmer ist, aber scheinbar bekommt er nicht genug bezahlt, sodass ihm sein Feierabend heilig ist. Aber nicht mein Problem. Mein Problem ist momentan vielmehr, dass sich der Schwarzhaarige rechts von mir abermals gekonnt aus dem Weg machen will und sich von mir drücken. Wie den ganzen Tag auch schon. Ich bin mir bis jetzt unsicher, wie er es tatsächlich geschafft hat, sich die ganzen Pausen über von mir fern zu halten, aber dazu werde ich es nicht nochmal kommen lassen.

Ich springe daher von meinem Stuhl auf, schnappe mir einfach nur meinen Rucksack, da ich mir nicht einmal mehr die Mühe gemacht hatte, noch gewissermaßen im Unterricht aufzupassen und etwas zu „lernen" und schmeiße mich förmlich auf den Gleichaltrigen, lehne mich dabei gekonnt mit meinem gesamten Körpergewicht auf seine Schultern.

Unerwartet und überrumpelt von meiner plötzlichen Geste, knicken seine Arme weg, mit denen er versucht hat sich auf der Tischplatte abzufangen, sodass er mit dem Gesicht voran auf dem Holz landet. Ich kann mir ein überraschtes Auflachen nicht verkneifen, sehe es dennoch nicht ansatzweise ein, mich von ihm zu entfernen, stattdessen lege ich mich noch mehr auf seinen Körper, platziere meinen Kopf neben seinen und vergrabe eher „unwillendlich" meine Nase in seinen überraschenderweise weichen Locken. Ich atme einmal tief ein, nehme den leichten Duft von Wasserminze und Menthol war, der jedoch abermals von diesem grauenvollem Vanilleduft übertünscht wird.

Ich kann die Verbitterung, die in mir aufkommt nicht unterdrücken. Sie breitet sich in mir aus, wie eine dickflüssige, zähe Masse, die mich einnimmt und übernimmt. Ich kann nicht wirklich etwas dagegen unternehmen, geschweigeden kapieren, warum ich überhaupt so empfinde, weshalb ich insgeheim auch etwas froh darüber bin, als mich auf einmal ein ziehender Schmerz an meiner Kophaut aus dieser Trance herauszerrt.

„Geh sofort von mir runter!".

Taehyungs Stimme erklingt kalt von unter mir, wird gedämpft von seinem Unterarm, auf den er notdürftig gepresst wird. Dennoch ist sein lodernder Blick, den er mir aus dem Augenwinkel aus zuwirft, durchaus aussagekräftig. Mir war zwar von Anfang an klar, dass er sowas von gar nicht begeistert von meiner Art und meinem Handeln sein würde und dennoch empfinde ich das starke Bedürfnis, ihn weiterhin derartig unter mir zappeln zu haben. Irgendetwas gibt mir daran nämlich eine Befriedigung, die ich nicht ganz beschreiben und deuten kann.

„Ach komm schon! Warum das den? Ich lieg grade so gemütlich!".

„Seh ich aus wie dein Scheiß Kissen! Ich bin kein Gegenstand, für den du bezahlt hast!".

„Würdest du lieber bezahlt werden!".

Ich merke, dass diese Worte nicht die Richtigen waren, als er sich unter mir derartig verspannt, dass man meinen könnte, dass er zu einem Bogen geworden ist.