- 𝙹𝚞𝚗𝚐𝚔𝚘𝚘𝚔 -
[-⋋-_____________-⋌-]
Gut eine Woche war mittlerweile vergangen, seid Taehyung blutüberströmt vor meiner Tür stand und ich ihn aufgenommen habe. Doch das Bild was er mir in jener Nacht zeigte, diese Angst, Verzweiflung, Frust, Wut und Mordlust war aus seinen Augen völlig verschwunden und hinterließ ausschließlich eine leere Hülle und nicht einen Schimmer von seiner einstigen Schönheit.
Frustriert und schon wissend was mich erwarten wird, öffne ich die Tür zu meinem Schlafzimmer, welches wie die letzten Tage völlig im Dunklen liegt. Einzig das wenige Licht aus dem Flur in dem ich immer noch stehe, gibt mir nun einen Einblick auf mein so grundsätzlich normal aussehendes Zimmer. Ohne ein Wort von mir zu geben, dennoch genau seine Präsenz spürend, trete ich in meinen Raum, stelle den Rucksack auf meinem Tisch ab und schalte schließlich das gedämmte LED-Licht in meinem Zimmer an, um mir seine Schandfigur ansehen zu können.
Mein Blick fällt wie automatisch auf mein Bett und die Silhouette, die an der Wand angelehnt, mit seinen aufgestellten, angezogenen Beinen auf meinem Bett hockt und in meine Richtung zu schauen scheint. An der Leere in seinen Augen erkennt man jedoch, dass er keinen blassen Schimmer hat, dass ich überhaupt den Raum betreten hat.
Ich befreie mich schließlich noch von meiner Jacke, stelle mich wieder neben meinen Tisch, stütze mich mit einem Arm auf meinem Stuhl ab und starre ihn weiterhin emotionslos an.
Sein Blick ist völlig leer. Kein Funken mehr in ihnen zu erkennen, als wäre er innerlich bereits tot. Keine Emotion, kein Gefühl zeigt sich in seiner Miene, ausschließlich ein kurzes Augenverengen, als er realisiert, dass ich das Licht angeschaltet habe. Seine Pupillen verkleinern sich, was grundsätzlich seine einzige Regung ist, die sein Körper überhaupt zeigt. Wort- und bewegungslos sitzt er da, seine Arme unter der dunklen Decke versteckt, seine Beine an seinen Körper gepresst als wäre ihm kalt. Sein Gesicht ist fahl und seine Haut eingefallen. Dunkle Augenringe ziehen sich unter seinen Augenlidern entlang, während seine Haare nur verwüstet irgendwie nach hinten gelegt wurden.
Ich hab keine Ahnung, wie lang er schon nicht mehr duschen war, oder wenigstens sich waschen, aber das Shirt was er trägt hat er seitdem nicht einmal gewechselt. Und er scheint auch nicht daran zu denken.
Mein Blick schweift nur kurz von seiner Gestalt auf den Teller auf dem immer noch das ungerührte Sandwich liegt, welches ich ihm heute morgen noch gebracht hatte. Ausschließlich das Glas Wasser macht den Anschein, als hätte er tatsächlich sich dazu bequemt sich doch noch irgendwie am Leben halten zu wollen. Aber eben auch nicht wirklich mit viel Bemühung.
Mit jeder Sekunde, die ich ihn weiter anstarre, bildet sich in meinem Inneren eine Welle an Frust und Hass auf ihn aus. Sein bloßer Anblick enttäuscht mich dermaßen, dass ich mich schließlich nicht mehr im Zaum halten kann und wutentbrannt auf ihn zu stapfe, ihn an seinem Oberarm greife und aus meinem Bett zerre.
Er tritt erst aus seiner Trance aus, als er mit seinen Knien auf den Boden trifft und meinen Griff an seinem Oberarm bemerkt. Kraftlos und unmotiviert dreht er seinen Kopf zu mir nach oben, schaut mich mit leeren Augen an und gibt nicht eine Reaktion von sich, als wollte er einfach hier und jetzt, dass sein Leben ausgehaucht wird.
Unbeachtet von den im Anschluss irgendwann auftretenden Mahlen an seinem Körper, schleife ich ihn hinter mir aus meinem Zimmer, knalle die Badtür auf, sodass auch der Rest meiner Familie es bis unten gehört haben wird und schleife ihn unter die Dusche. Ich knalle die Tür hinter uns zu, stelle das Wasser auf eiskalt und lasse es mit einem Schlag auf ihn hinab knallen.
Mir ist durchaus dabei bewusst, dass er dabei im schlimmsten Fall einen Herzschlag erleiden könnte, erst recht in seinem schwächlichem Zustand in dem er sich jetzt befindet, aber in dem Moment ist mir das mehr als Recht. Scheinbar scheint er auf die plötzliche Kälte besser noch zu reagieren, als auf mich und meine Taten, den er zuckt auf einmal in sich zusammen und schnappt erschrocken nach Luft.
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⋌- ᴍᴜʀᴅᴇʀᴏᴜs ɪɴᴛᴇɴᴛ -⋋ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Misterio / SuspensoWas aber wenn dieser Mörder nur aus Rache handelt, Reue empfindet und eigentlich hasst, was er tut. Was wenn dieser Psychopath weder wirklich manipulativ ist und dennoch der Grund, warum es keinen anderen Weg aus der Situation gab?! Was wenn diese B...