⋌- ᴍᴜʀᴅᴇʀᴏᴜs ɪɴᴛᴇɴᴛ -⋋ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

⋋-ғɪғᴛʏ-sɪx: 𝙲𝚊𝚕𝚕𝚌𝚎𝚗𝚝𝚎𝚛-⋌

-𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐-

[-⋋-_____________-⋌-]

Ich werde von tausenden von Blicken durchlöchert, während ich mir einen Weg über den gepflasterten Vorplatz des riesigen Glasgebäudes bahne, wo scheinbar Yoshio Yamamate arbeiten zu scheint.

Ich werfe nur einen kurzen Blick auf die unzähligen Etagen und bin mir schon jetzt sicher, dass ihn aufzusuchen eine nervige Angelegenheit werden wird, was mich aber definitiv nicht aufhalten wird.

Durch meinen Körper schießt bereits Adrenalin, während mein Herzschlag unnatürlich hoch ist und mein Blut in meinen Adern gefühlt kocht. Meine Hände sind schwitzig vor Aufregung, als ich mich schließlich selbst durch die Glastüren in den Eingangsbereich des Hochhauses einlasse.

Ich bleibe kurz stehen, blicke mich einmal um, um schließlich gekonnt den Tresen und die beiden Frauen daran zu ignorieren und mich augenblicklich auf den Weg zu den Fahrstühlen zumache, als hätte ich einen Plan wo ich hin müsste.

Im Laufen ziehe ich die Zettel von Jungkook erneut hervor und lese mir seine Notizen ein weiteres Mal durch.

Arbeitet in einem Onlineshop im Callcenter. Hauptberuflich. Von 9-18 Uhr.

Er sollte also anzutreffen sein.

Ich will bereits den Fahrstuhl zu mir heran rufen, in der Hoffnung, dass sich im Inneren ein Register zeigt, wo ich herausfinden kann in welchem Stock das Callcenter sich befindet, als ich auf einmal von einer Hand an meiner Schulter aufgehalten werde.

„Sir! Einen Moment bitte".

Eine der Sekretärinnen steht hinter mir und hält mich auf, den Fahrstuhl zu betreten. Man sieht ihr an das sie Respekt, wenn nicht sogar einen Hauch an Unmut mir gegenüber empfinden, als sie mich ab scannt. Trotz allem reißt sie sich zusammen, während die zweite Frau am Tresen uns aus sicherer Entfernung begutachtet und jeden Moment den Sicherheitsdienst herbeirufen könnte.

„Sir. Sie müssen bitte ihre Maske abnehmen, aus sicherheitsrechtlichen Gründen. Sie werden aufgezeichnet, sodass wir auch die Sicherheit in unserem Gebäude aufrecht erhalten können. Keine Sorge, ihre Daten werden nicht gespeichert, aber wir müssen sie dazu bitten sich erkenntlich zu machen. Andernfalls müssen wir sie leider wieder nach draußen begleiten!".

Ich drehe mich zu der kleineren, ziemlich schmalen Frau um. Sie steckt in einem blauen Rock mit dazugehöriger Weste, während ein weißes, gebügeltes Hemd darunter hervor scheint. Sie sieht in ihrer Uniform noch kindlicher aus, als sie eh schon zu sein scheint, weshalb ich mich frage, woher sie den Mumm nimmt mich aufzuhalten.

Als ich auch nach einigen verstrichenen Sekunden kein Wort in ihre Richtung gebracht habe, versucht sie es noch einmal.

„Sir...Sie haben mich verstanden? Kommen Sie doch bitte einmal wieder mit vor zu unserem Tresen. Sie dürfen nicht einfach das Gebäude unbefugt betreten. Sie müssen sich anmelden. Oder sind sie ein Mitarbeiter hier?".

Auf meine abermals nicht folgende Reaktion, tritt die Frau schließlich langsam verängstigt einen Schritt zurück und bleibt dennoch relativ penetrant.

„Sir...wenn ich sie bitten dürfte. Wir wollen keine Probleme für niemanden hier bereiten...".

Ich höre im Hintergrund das leise Rattern des Aufzuges, als dieser schließlich mit einem hellen Bling ankommt und die Türen öffnet.

Ich trete daraufhin rückwärts, nehme keine Rücksicht auf die austreten wollenden Leute.

„Will ich auch nicht...zumindest nicht mit ihnen. Wenn Sie mich also entschuldigen würden? Ich muss einen Freund von mir finden!".