T a g e b u c h e i n t r a g

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Ich habe es verloren. Mein Gefühl für die Zeit. Das Einzige, was mir in diesem trostlosen Gefängnis geblieben war, ist fort. Und mit ihm, auch mein Verstand.

Ich weiß nicht, wie viele Tage, Wochen, Monate oder auch Jahre bereits vergangen sind. Bin ich schon lange hier? Oder erst seit ein paar Stunden?
Spielt mir mein Gehirn gerade einen Streich? Träume ich? Ich bete dafür, endlich aufwachen zu dürfen.

Meine Peiniger sind fort. Glaube ich. Ich habe sie schon seit Stunden, Tagen oder Wochen nicht mehr gehört oder gesehen. Vielleicht auch für eine Ewigkeit.
Ich habe Hunger und schrecklichen Durst. Wie lange kann ein Mensch ohne Wasser überleben? 
Draußen prasselt der Regen gegen den Stein und verhöhnt meine Sehnsucht nach Flüssigkeit. Ich bin verzweifelt. Dermaßen verzweifelt, dass ich ich jegliche Tropfen, die durch die dicken Mauern zu mir hindurchdringen, von der moosbewachsenen Wand ablecke, um nicht zu sterben.

Ich will leben, aber wofür?

Von meiner alten Macht ist nichts übriggeblieben. Ich habe keinen Besitz, keine Heimat und keine Familie mehr. Mir wurde alles geraubt und genommen, was für mich je von Bedeutung gewesen war.
Und jetzt trachten sie auch mir nach dem Leben.

Und warum? Vielleicht werde ich das in meinen letzten Stunden noch in Erfahrung bringen.


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Am Samstag, den 13. August, findet eine Lesenacht statt, in der ich, in einem Abstand von dreißig Minuten, fünf Kapitel und den Epilog hochladen werde.

Ich werde um 20:00 Uhr das erste Kapitel hochladen und um 22:30 Uhr kommt der Epilog - Falls meine Berechnungen richtig sind :D

Ich würde mich freuen, wenn ihr Zeit findet :)

Irgendwo zwischen Wahrheiten und LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt