𝑷𝒓𝒐𝒍𝒐𝒈

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Es war der Morgen vor der Abfahrt nach Hogwarts. Sirius vermissten jetzt schon in diesem Schloss zur Schule zu gehen. Der eine Gedanke der ihn nie verließ war: jetzt wird alles anders werden. Dabei hätte er ewig mit seinen Freunden nach Hogwarts gehen können. Es war einfach sein Zuhause gewesen. Und war es irgendwie immernoch.
James meinte immer er wäre zu negativ, doch Sirius wusste, dass es ihm insgeheim genauso ging. Auch er wäre lieber noch nach Hogwarts zurückgegangen.

"Sollen wir das wirklich tun?"fragte Sirius an Remus gewandt, der neben ihm am Fenster des Potter Anwesens stand und schon eine Weile nervös an seiner Unterlippe gekaut hatte.

Remus seufzte:"Mir gefällt es doch auch nicht, aber du hast Moody doch gehört, es gibt fast keine andere Möglichkeit etwas über Projekt Circus herauszufinden. Ich meine, wir hatten echtes Glück überhaupt davon zu erfahren."
"Na gut, aber du fragst sie. Sie ist schließlich immernoch deine Schwester."
Remus nickte. "Das werde ich,"
"Ich sag Reg er soll ein Auge auf sie haben, aber ich dag ihm keine Einzelheiten. Er mag zwar kein Todesser mehr sein aber er war mal einer. So sehr ich ihm auch vertrauen will, wir dürfen diese Gelegenheit nicht gefährden."erklärte Sirius.

Romilia Lupin frühstückte eine Schüssel Cornflakes während sie durch die Seiten des Tagespropheten blätterte. Mit jeder Seite schwand ihr Appetit mehr und mehr. Verschwundene Personen, Morde und die Schließung von noch mehr Läden in der Winkelgasse. Sie hatten Angst, das war Romilia bewusst, aber sie konnte es ihnen nicht übel nehmen. Sie schob die Cornflakesschüssel von sich weg. Sie war sich sicher, dass ihr übel werden würde wenn sie das alles weiter las und dabei aß.
Wenn sie nur daran dachte in einem Jahr von Hogwarts abzugehen und ein Teil dieses Krieges zu werden wurde ihr schlecht. Sie fühlte sich nicht bereit so viel Verantwortung zu tragen. Wenn sie ehrlich mit sich war sah sie in solchen Tagen immer warum sie nicht in Gryffindor gelandet war. Denn in diesen Zeiten gab es etwas was sie häufiger verspürte als jemals zuvor und das war Angst. Und sie besaß manchmal einfach keinen Mut diese zu bekämpfen.

Das Klicken der Haustür riss sie aus den Gedanken. Ihr Dad dürfte vom Ministerium erst in zwei Stunden zurück sein. Sie zog ihren Zauberstab aus der Pullovertasche und schlüpfte unter den Küchentisch, wo sie sich dicht an die Wand drückte, sodass sie von der Tür aus nicht so leicht zu entdecken wäre. Als sie Schritte hörte die sich in ihre Richtung bewegten stockte ihr der Atem und sie umklammerte ihren Zauberstab so fest dass er wahrscheinlich Abdrücke in ihrer Hand hinterlassen würde.

"Milie, bist du hier?"
Romilia atmete erleichtert aus. Sie kroch unter dem Tisch hervor und steckte ihren Zauberstab zurück in die Tasche.
"Rem, Bruderherz,"sagte sie und lächelte ihrem Bruder entgegen der in der Türöffnung zur Küche stand,"du hast mich vielleicht erschreckt."
"Entschuldinge das unangekündigte hereinplatzen,"sein Blick wanderte zu der weggeschobenen Cornflakesschüssel und dem aufgeschlagenen Tagespropheten. Auf seiner Stirn bildete sich eine Sorgenfalte,"sieht aber sowieso nicht aus als wäre dein Morgen besonders freudig gewesen,"
"Du weißt doch, der Krieg,"seufzte Romilia, denn sie wusste, ihr Bruder wusste nur zu gut Bescheid. Schließlich war er beim Orden des Phoenix.
Remus ließ sich auf die Küchenbank fallen und sagte mit leicht bedrückter Stimme:"Leider ist das auch der Grund für meinen Besuch,"
Romilia, die gerade ihre Cornflakes zurseite räumte, hielt inne. Der Krieg? Wie konnte das sein. Romilia schauderte bei dem Gedanken für den Krieg eingesetzt zu werden.

"Zuerst möchte ich das du weißt, du kannst jederzeit ablehnen,"Remus blickte sie ernst an,"das ist eine ernste Angelegenheit. Du sollst da nicht unüberlegt zustimmen."
Romilia setzte sich neben ihn auf die Bank. Es kam ihr wieder vor wie vor einem Jahr, als ihr Bruder noch hier gelebt hatte. Als sie jeden Tag auf dieser Bank gesessen, Saft getrunken und über Hogwarts geredet hatten. Bevor der Krieg eine solche Präsenz in ihrem Leben angenommen hatte. Manchmal stand Romilia einige Sekunden vor der Bank und kämpfte mit den Tränen bevor sie sich hinsetzte. Hier hatten sie und ihr Bruder seit Kindheitstagen den meisten Quatsch gemacht. Erst mit Hope, ihrer Mutter, und nach ihrem Tod nur noch zu zweit.

"Also raus damit,"drängte Romilia und zog ihre Beine mit den Armen an ihre Brust.
Remus sah sie eine Weile abschätzend an bevor er ihr ein Stück zusammengefaltestes Pergament reichte. Als sie es auffaltete fand Romilia darauf eine Liste von Namen:

-Evan Rosier
-Cassiopeia Greengras
-Cepheus Lestrange
-Timothy Flint

"Was-"Romilia überflog erneut die Namen,"die gehen alle nach Hogwarts! Drei davon sogar in selbe Jahr wie ich. Timothy ist im Jahr unter mir. Was hat das zu bedeuten Rem?"
"Sie sind Todesser,"sagte Remus so schnell als würde man ein Pflaster schnell abziehen damit es wenige schmerzte.
Romilia wollte es nicht glauben. Cassiopeia, oder Cassy, saß seit zwei Jahren neben ihr in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Cepheus hatte sie im zweiten Schuljahr Nachhilfe in Geschichte der Zauberei gegeben und Evan Rosier kannte sie gut seit dem dritten Schuljahr-

Schließlich fragte sie mit leiser Stimme:"Bist du sicher, dass sie Todesser sind?"
Remus nickte. "Der Orden hat mich gebeten dich zu fragen ob du versuchen könntest Informationen aus ihnen herauszubekommen,"

Romilia stockte der Atem. Das musste ein fürchterliches Missverständnis sein. Cassy und Evan waren unmöglich Todesser. Cassy war ziemlich freundlich und Evan konnte zwar gemein wirken war es aber nicht so wirklich. Cepheus war viel zu bedacht auf die Regeln gewesen um ein Todesser zu werden. Sie kannte Timothy nicht, doch er war doch erst sechzehn. Sie konnten doch niemals Todesser sein. Das durfte nicht sein.

"Ich tue es!"verkündete sie schließlich.
Ich werde beweisen, dass sie keine Todesser sind, dachte Romilia entschlossen.
Remus seufzte."Hätte nicht gedacht, dass du so einfach zustimmst. Du darfst niemandem davon erzählen verstanden."
Sie nickte und er fuhr fort:"Es geht um etwas das wir von einem Todesser aufgeschnappt haben. Es heißt Projekt Circus und soll anscheinend an Weihnachten stattfinden. Mehr Informationen haben wir nicht, aber was auch immer es ist, wir müssen versuchen es zu verhindern."

Remus erhob sich wieder.
"Willst du nicht noch bleiben?"fragte Romilia,"Dad wäre sicher froh dich zu sehen,"
Er sah zu Boden und sagte zunächst nichts, bevor er, ihren Blick meident, sagte:"Ich muss wieder zum Orden. Pass auf dich auf. Und denk dran, wenn du das Gefühl hast es wird zu gefährlich, dann hör sofort damit auf,"
"Keine Sorge Rem,"
Und dann war er auch schon aus der Tür gehuscht.

𝚁𝚘𝚖𝚒𝚕𝚒𝚊 𝙻𝚞𝚙𝚒𝚗'𝚜 𝒕𝒓𝒊𝒂𝒍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt