Romilia konnte sich später nur noch schleierhaft an alles erinnern.
Professor Slughorn hatte sie und Evan nach Stunden hinter dem Busch gefunden und ins Schloss eskortiert.
Es hatte wieder angefangen zu schneien. Der neue Schnee hatte langsam Romilias Kleidung durchnässt, sodass Evan zu ihrer einzigen Wärmequelle geworden war.Madam Pomfrey hatte die beiden mehrmals untersucht und ihnen schließlich erklärt was für ein Glück sie gehabt hatten. Nicht viele Menschen saßen Stunden lang dem Schnee ausgesetzt in der Kälte, und kamen bloß mit einer Erkältung davon.
"Sie hier zu behalten wäre völlig sinnlos. Körperlich geht's ihnen gut! Aber sollte einer von ihnen Schlafprobleme oder Albträume haben, dann suchen sie mich wohl besser erneut auf. Miss Lupin, Mr. Rosier, sie können gehen,"mit diesen Worten warf sie die beiden aus dem Krankenflügel. Romilia war das nur recht. Sie hasste es sowieso länger als nötig im Krankenflügel zu sein. Sie hatte ihren Bruder einmal im Monat dort besuchen können, und fast jedes Mal war er verletzter gewesen als zuvor.
Erst in seinem fünften Schuljahr war es etwas zurück gegangen. Romilia wusste bis heute nicht woran das gelegen hatte, aber sie würde ihre Katze drauf verwetten, dass James, Sirius und Peter damit zu tun gehabt hatten.Vor dem Krankenflügel wollte Evan schon Richtung Gemeinschaftsraum der Slytherins verschwinden, doch Romilia rief:"Danke!"
Er drehte sich um und zog die Brauen hoch, so als ob er nicht ganz sicher war wofür.
"Du hast mich gerettet,"erinnerte Romilia ihn,"ohne dich wäre ich da draußen sicher gestorben. A-also danke."
"Für dich doch immer, Milia,"Evan schaffte ein müdes Lächeln, bevor er seinen Weg fortsetzte.Romilia schleppte sich selber zum Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs. Ein paar Mal wären ihr beim Laufen beinahe die Augen zugefallen und sie hatte überlegt, ob sie sich nicht einfach auf einer Treppenstufe zusammenrollen und schlafen sollte. Allerdings glaubte Romilia kaum, dass Filch davon sonderlich begeistert wäre und sie wollte schließlich verhindern, dass Hufflepuff auch noch Punkte verlor. Das wäre noch die Kirsche auf der verdorbenen Torte gewesen.
Sie war fast beim Hufflepuff Gemeinschaftsraum angelangt. Mit langsamen Schritten bewegte sie sich an Portraits, aus denen ihr nett zugewunken wurde, und Wandteppichen vorbei.In Hogsmead, in Evans Armen, war ihr eine Sache schmerzlich bewusst geworden. Dass sie den Tod fürchtete. Aber dass sie den Tod ihrer liebsten noch sehr viel mehr fürchtete als ihren eigenen.
Ihr war noch etwas anderes bewusst geworden. Später als sie mit Evan im Krankenflügel gewesen war. In jener Situation wäre es vermutlich niemandem sonst so gut gelungen sie zu beruhigen wie Evan. Wäre er nicht gewesen hätte sie deutlich mehr mit der Angst kämpfen müssen. Etwas an ihm beruhigte sie und brachte sie dazu sich sicher zu fühlen. Als könnte ihr nichts auf der Welt geschehen solange er da war.
Ihr war bewusst geworden, dass sie sich in Evan Rosier verliebt hatte.Aber was sollte sie tun. Evan würde es ihr sicher nicht übel nehmen wenn sie es ihm sagen würde. Aber er war noch immer ein Todesser. Und sie versuchte, nach wie vor, Informationen von den Todessern an den Orden weiterzuleiten.
Aber Evan hatte ein Recht es zu erfahren. Zumindestens irgendwann. Romilia wusste noch nicht so recht wann sie es ihm wirklich erzählen würde. Auch wenn sie nicht glaubte, dass er sie anders behandeln würde, so war die Angst trotzdem da. Man hatte schließlich schon von genügend Freundschaften gehört, die wegen weniger kaputt gegangen waren.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass er sie auch mögen würde, stand ihnen die Sache mit den Todessern auch dann noch im Weg.
Plötzlich kreischte eine schrille Stimme:"MILIE! Ich dachte du wärst verletzt oder schlimmer-!"
Annie kam auf sie zugestürmt und hatte die Arme zu einer Umarmung geöffnet. Eloise lief einige Schritte hinter ihr, ein erleichtertes Lächeln auf den schmalen Lippen.Ihre Freundinnen schlossen sie in eine feste Gruppenumarmung.
"Ich wünschte wirklich du wärst einfach im Schloss geblieben!"sagte Annie,"Man kann ja kaum noch etwas machen, ohne eine böse Überraschung zu erleben!"
"Wir sind froh, dass du heil zu uns zurückgekommen bist,"fügte Eloise hinzu und drückte die zwei etwas fester.Gemeinsam betraten die drei den Gemeinschaftsraum, doch Annie trieb sie gleich hoch in den Schlafsaal.
"Deine Augenringe sprechen Bände,"erklärte Annie während sie die Treppe emporstiegen."Aber-"jetzt wo sie angekommen war, fühlte Romilia sich wieder etwas wacher.
"Nichts da!"meine Annie, zwang Romilia sich aufs Bett zu setzen und zog ihr die dicken nassen Winterstiefel aus,"Du gehörst ins Bett!"
"Mann, du kannst vielleicht nerven,"gab Romilia zurück in deren Kopf alles zu schwimmen begonnen hatte. Vielleicht ein Nebeneffekt ihrer Erschöpfung?"Sie hat recht,"gab Eloise ruhig zu,"Milie, du brauchst jetzt erstenmal Schlaf. Wir können am Morgen darüber reden."
"Es gibt da etwas, was ich euch unbedingt erzählen muss. Es ist mir heute klar geworden,"nuschelte Romilia mit halb geschlossenen Augen.
"Was?"Annie deckte sie zu,"Dass du häufiger auf mich hören solltest?"Romilia schüttelte den Kopf, oder versuchte es zumindestens. Von Erfolg war dieser Versuch eher nicht gekrönt.
"Evan,"begann Romilia, der ab und zu ganz die Augen zu fielen,"ich bin in ihn verliebt,"Das letzte was Romilia vor dem Einschlafen hörte war Annies Kichern als sie sagte:"Ob du's mir glaubst oder nicht. Das hätte ich dir schon vor einem Jahr sagen können."
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𝚁𝚘𝚖𝚒𝚕𝚒𝚊 𝙻𝚞𝚙𝚒𝚗'𝚜 𝒕𝒓𝒊𝒂𝒍
Fanfic"ι мιѕѕ тнє тαѕтє σƒ α ѕωєєтєя ℓιƒє" Der Zaubererkrieg 1979 spitzte sich immer mehr zu. Romilia Lupin, die Schwester von Remus, versucht unterdessen Informationen über Lord Voldemort aus den Todessern rauszubekommen, die noch mit ihr nach Hogwarts...