𝚁𝚘𝚖𝚒𝚕𝚒𝚊 𝙻𝚞𝚙𝚒𝚗'𝚜 𝒕𝒓𝒊𝒂𝒍

𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷𝟸

Von Schlaf konnte in dieser Nacht wirklich nicht die Rede sein. Nur ein einziges Mal war Romilia kurz eingenickt. Und da hatte sie davon geträumt wie sie als Todesser ihre Freunde jagte.

Sie war letztendlich aufgestanden, den bitteren Nachgeschmack des Traumes noch immer im Mund.
Eloise und Annie waren noch am schlafen. Eloise hatte sich kaum bewegt, Annie dagegen hatte es vollbracht sich auf dem Sessel komplett umzudrehen, sodass ihre Beine jetzt von der Lehne baumelten.

Romilia strich die Falten ihres Umhangs glatt, stand auf und begann hin und her zu laufen.
Der Gemeinschaftsraum war in rötliches Licht getaucht, da draußen bereits die Sonne aufging. Das fast völlig verglühte Feuer im Kamin warf wabernde Schatten an die Wand und ließ es so wirken als ob die Schatten lebendig wären und sich bewegen könnten.

Romilia überlegte was sie jetzt tun konnte. Sollte sie Annie und Eloise erzählen, dass ein Haufen Todesser jetzt dachte sie wollte ihnen beitreten? Sie hatte schließlich gerade erst einen Streit über Vertrauen gehabt. Aber dann müsste sie auch erklären wer diese Todesser waren und Romilia fand sie tat gut daran Evan und Cassy nicht zu verraten. Schließlich hätte letzte Nacht auch gut ihr Ende bedeuten können. Aber Evan hatte versucht zu helfen. Zwar hatte sein Versuch ihr zu helfen sie noch tiefer in die Sache reingezogen, doch wer weiß was ohne Evans Notlüge passiert wäre. Womöglich würde sie dann in noch größeren Schwierigkeiten stecken.

Aber etwas müsste sie ihnen erzählen, schließlich hatte sie Eloise versprochen sie würden am Morgen sprechen. Romilia müsste zumindestens zugeben, dass etwas schiefgelaufen war, nach dem Zustand in dem Eloise sie in der Nacht gesehen hatte.

"Milie?"Annies Stimme war so leise das Romilia sie, beim Fluss ihrer Gedanken, fast überhört hätte.
"Es tut mir leid,"Annie lachte leise,"ich bin wohl eingeschlafen,"
"Macht doch nichts,"Romilia lächelte sie sanft an. Sie setzte sich neben Annies Sessel auf den Boden und Annie rutschte, nachdem sie sich wieder richtig herum hingesetzt hatte, vom Sessel herunter um es ihr gleich zu tun.

"Irgentwas ist passiert,"sagte Annie nach einiger Zeit. Romilia legte ihren Kopf auf Annies Schulter.
"Das kann man so ausdrücken,"seufzte sie schwer,"sagen wir mal, es ist was passiert was ich nicht kontrollieren konnte."
Romilia fand, dass diese Beschreibung noch eine Untertreibung war, aber sie wollte Annie nicht unnötig noch mehr Sorgen bereiten.

Annie blickte nach draußen zur aufgehenden Sonne und schien etwas weggetreten, bevor sie mit sanfter Stimme fragte:"Kann ich dir mit irgendetwas helfen?"
Romilia ließ ihrerseits einige Sekunden verstreichen bevor sie sagte:"Möglicherweise könntest du mir helfen, gewissen Leuten aus dem Weg zu gehen."

Annie zog eine Braue hoch. "Welchen Leuten denn genau?"
Romilia kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Sie konnte Annie keine Namen nennen, soviel wusste sie. Aber sie könnte versuchen sie zu umschreiben. Romilia wusste gleich, dass das ein total verrückter Plan war, aber wenn sie so darüber nachdachte war das eigentlich alles in ihrem momentanen Leben.

"Ich muss bloß einigen Slytherins aus dem Weg gehen mit denen wir sonst nicht allzu viel zu tun haben."
Und wiedereinmal war Romilia froh, dass Annie und sie Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht zusammen hatten, denn dann wüsste sie, dass Romilia durchaus etwas mehr mit Cassiopeia Greengras zu tun hatte, als nett zu ihr zu sein, da sie im gleichen Schuljahr waren.
Annie nickte langsam. "Okay, ich denke das dürfte nicht so schwierig werden. Black und Rosier gehen also klar?"

Natürlich. Darüber hatte Romilia garnicht nachgedacht. Schließlich hatten die drei durchaus Leute die sie in Slytherin kannten. Regulus wäre natürlich nicht so schlimm, aber Evan. Sie wusste nicht so recht ob sie schon bereit war mit ihm zu sprechen. Er hatte natürlich nichts falsch gemacht, doch Romilia war sich trotzdem noch völlig unsicher wie sie ihm nach der letzten Nacht gegenübertreten, und wie sie erst mit ihm zusammen nach Hogsmead gehen sollte.
Also nickte sie nur. Schließlich wusste Evan, dass sie nicht wirklich vorhatte ihnen beizutreten. An Weihnachten wäre all dies schließlich sowieso vorbei, da wollte sie sich von der Mission nicht Evans und ihre Freundschaft ruinieren lassen.

-

Als sie durch die große Halle zum Hufflepufftisch gingen hielt Annie kurz inne um mit der Ravenclaw Schülerin Pandora über ihre Hausaufgaben in Zauberkunst zu sprechen.

Und als hätte er es gerochen, kam Cepheus Lestrange auf sie zu. Romilia wusste, sie hätte Schwierigkeiten zu erklären warum sie ihm ausweichen würde, da der Hufflepufftisch schließlich genau vor ihr lag. Auch zurück gehen konnte sie nicht, denn er hatte gesehen wie sie ihn angeschaut hatte.
Panisch blickte Romilia zum Gryffindortisch, doch Eloise schaute nicht in ihre Richtung.
Und obwohl sie ihre Schritte verlangsamt hatte, kam er nun immer näher. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

Gerade als Romilia mit der Idee kämpfte einfach wegzurennen, legte ihr jemand einen Arm um die Schultern und zog sie zur Seite.
Überrascht drehte Romilia sich zu ihrem Retter. Und sie schaute in die grauen Augen von niemand anderem als Regulus Black.

"Ich schätze mal, dass hat alles etwas mit der Sache zu tun von der Sirius mir erzählt hat?"fragte er.
Romilia schluckte und sagte vorsichtig:"Glaub schon,"
Regulus sah sie ernst an. "Romilia, ich weiß genau in welchen Kreisen Cepheus Lestrange unterwegs ist, weil ich einst zu ihnen gehört habe. Bitte sei Vorsichtig."
Sie nickte schnell und spürte wie ihr Herzschlag sich langsam beruhigte. "Danke."
"Eloise meinte du müsstest einige Leute vermeiden, und naja, sieht so aus als wäre ich gerade zu rechten Zeit gekommen."erklärte er, wobei er sie langsam zum Hufflepufftisch bugsierte.

"Könntest du davon absehen Sirius oder Rem irgendwas von diesem Vorfall zu erzählen,"bat sie als sie sich am Hufflepufftisch hinsetzte.
Regulus musterte sie eine Weile, doch sagte schließlich:"Dieses eine Mal. Aber sei vorsichtig mit wem du dich in diesen Kreisen anlegst."