Am Tag des Hogsmead Wochenendes war Hogwarts, durch einen Schneefall über Nacht, ganz und gar in weiß getaucht.
Auch am Tag vielen noch Schneeflocken auf die Köpfe der Schüler hinunter.Einige Erst- und Zweitklässler lieferten sich, hinter der kleinen Mauer auf der Romilia saß, eine Schneeballschlacht.
Romilia ließ ihre Beine von der Mauer baumeln und tätschelte ihrer Katze, Glessa, den Kopf. Sie versuchte so lässig wie möglich auszusehen, doch sie war sich fast sicher ihre Bewegungen sahen aus wie die eines Roboters.Aber sie hatte jeden Grund sich Sorgen zu machen. In einigen Minuten würden die anderen Schüler kommen und sie würden gemeinsam mit Professor Mcgonagall nach Hogsmead aufbrechen. Das bedeutete, Romilia müsste das erste Mal seit dem Vorfall in jener Nacht mit Evan Rosier sprechen. Romilia war sich nicht sicher wie sie dieses Gespräch beginnen sollte.
Wenn sie so darüber nachdachte, und das tat sie nunmal zu genüge, dann hatten sie und Evan, seit sie herausfand dass er den Todessern angehörte, kein Gespräch geführt was nicht in irgendeiner Weise damit zu tun hatte. Da sie sich aber vorgenommen hatte Evans und ihre Freundschaft zu retten, würde sie versuchen nicht davon anzufangen. Sie würde die Worte Todesser und du weißt schon wer und dunkles Mal nicht auch nur denken.Romilia blickte auf als sich eine Ansammlung aus Schülern auf sie zubewegte. Gleich an ihrer Spitze war Evan, der ihr leicht grinsend zu zwinkerte. Er hatte sich eine hellbraune Mütze mit Bommel auf die blonden Locken gesetzt und war in einen braunen Wintermantel gewickelt.
Sie kraulte Glessa noch einmal zwischen den Ohren, bevor sie aufstand und sich auf die anderen zubewegte.
Während sie den anderen entgegen lief, fragte sich Romilia was sie Evan sagen sollte. Sollte sie es vielleicht mit Small Talk versuchen? Wohl eher nicht. Sie und Evan hatten doch auch so viele schönere Zeiten miteinander erlebt. Doch all das schien schon eine gefühlte Ewigkeit her zu sein.
Schneller als ihr lieb war hatte sie Evan erreicht.Dieser tat allerdings auf locker, obwohl Romilia seinen Schultern einmal mehr ansehen konnte, dass er angespannt war. Evan legte ihr einen Arm um die Schultern und lief mit ihr im Strom der anderen Schüler mit.
"Also eigentlich bin ich ja nicht so der Mitläufer, aber heute geht das mal klar,"Evan grinste idiotisch und Romilia lachte ein wenig zu sehr über diesen versuchten Witz.
Was tue ich hier nur dachte sie währenddessen panisch, er ist doch sicher so schlau und merkt, dass die Hälfte des Lachens total gekünstelt war.
Wenn er es merkte, dann war er so nett es nicht anzusprechen. Stattdessen begann er ein neues Thema und Romilia konnte erleichtert aufatmen.
"Was willst du in Hogsmead zuerst besuchen?"
Romilia zuckte bloß mit den Schultern. "Ich würde gerne zum Honigtopf, aber ansonsten kannst du dir was aussuchen."
Evan grinste und beugte sich etwas näher zu Romilia, so dass er in ihr Haar flüstern konnte:"Heute ist ganz dein Tag,"
"Aber ich hab doch dich eingeladen,"gab sie zurück und drehte den Kopf. Sie blieben stehen, da keiner von beiden willentlich bereit war den Augenkontakt zu unterbrechen. Sie fielen weit hinter die anderen Schüler, doch das schien weder die Hufflepuff, noch den Slytherin zu interessieren."Aber wegen mir hast du jetzt mehr Probleme als vorher, Milia."ihren Spitznamen sagte er in einem süßeren Ton als den Rest des Satzes. Seine Stimme klang fast so süß wie der Honig den die Hauselfen immer zum Frühstück in Hogwarts servierten. Romilia ganze Haut war von einer aufgeregten Gänsehaut überzogen.
"Milia,"sagte er erneut, doch entschied sich dann, sie mit dem Arm, der noch immer um ihre Schultern lag, hinter den anderen her zu schieben,"wir - wir verlieren die anderen sonst nur, verstehst du?"
Romilia nickte eifrig, obwohl sie sich immernoch unsicher war was mit ihr los war. Warum verhielt sie sich um Evan herum nur so seltsam? War es, weil sie herausgefunden hatte, dass er ein Todesser war? Aber wenn es das war, warum fühlte es sich denn dann gut an? Nein, Romilia war sich sicher es war etwas völlig anderes. Aber was? Was könnte solche Gefühle in ihr hervorrufen?
"An was denkst du gerade?"fragte Evan sie.
Romilia hatte erst überlegt ihm die Wahrheit zu sagen, entschied sich dann aber dagegen. Dieses Gefühl, es war sicher nicht gut es zu erwähnen bis sie sicher war was es war."Nur daran welche Süßigkeiten ich gleich im Honigtopf besorgen werde,"entschied sie sich stattdessen zu sagen.
-
Der Honigtopf war, wie zu erwarten, überlaufen mit Schülern aus Hogwarts. Romilia hatte Evans Hand ergriffen, um ihn in der Menge nicht zu verlieren und zog ihn zu einem Regal mit Neuheiten.
"Hier werden also die neusten Neuheiten der Süßigkeiten ausgestellt?"fragte Evan und beäugte misstrauisch ein Bonbon was eine zu starke Ähnlichkeit mit einem braunen Käfer hatte.
"Ja, aber besonders interessiert bin ich an dieser Neuheit,"sagte Romilia und zog eine doppelt zuckrige Zuckerstange aus einem hellblauen Regal, bei der sie schon vom bloßen ansehen Zahnschmerzen bekam."Warum ausgerechnet eine Zuckerstange?"wollte Evan wissen, der sich jetzt gegen das Regal neben Romilia lehnte.
"Naja,"begann sie zu erklären,"ich persönlich liebe Zuckerstangen und Rem, der eigentlich immer nur Schokolade isst, meinte sie schmecken interessant."
Evan musterte die Zuckerstange näher. "Also süß wird sie bestimmt sein,"mit einem schiefen Grinsen in ihre Richtung fügte er hinzu,"aber bei weitem nicht so süß wie du,"Romilia verdrehte lächelnd die Augen und quetschte sich in Richtung Kasse.
"Warte,"sagte sie,"brauchst du noch irgendwas von hier?"
"Nein, nein,"meinte Evan das Grinsen noch immer auf dem Gesicht, allerdings ein wenig kleiner als zuvor,"kauf du nur deinen zuckrigen Zähnevernichter. Ich warte vor der Tür." Dann fügte er leiser hinzu:"Es ist mir hier etwas zu voll."Romilias Lächeln fand langsam ein Ende, als er sich davon bewegte. In ihrer Magengegend hatte sich wieder ein mulmiges Gefühl breit gemacht. Was hatte Evan eben gesagt? Es war ihm etwas zu voll. Hatte Romilia die Anzeichen, dass er sich in einem so vollgestopftem Raum nicht wohl fühlte einfach nicht gesehen? Dabei war sie doch nur mit ihm in Hogsmead, da sie sich sicher war dass das alles zu viel für ihn wurde. Sie war hier um ihn abzulenken.
Romilia konnte nicht anders als zu denken sie habe auf ganzer Linie versagt. Sie verließ die Schlange vor der Kasse, steckte die Zuckerstange zurück ins Regal und drängte sich durch die Menge nach draußen.
Evan stand vor dem Laden. Er hatte seine Arme um sich geschlungen und warf immer wieder Seitenblicke zum Eingang des Honigtopfes, auf den sich Romilia mit Mühe und Not zudrängte. Evans helle Wangen waren von der Kälte leicht gerötet.
Er bemerkte sie erst nicht, als sie aus dem Laden herausstolperte. Also trat sie vor und legte ihm sanft eine Hand auf die Schuler. Die Berührung ihrer Hand war so leicht, dass sie sich kurz sorgte, er habe sie garnicht wahrgenommen. Doch Evan drehte sich zu ihr und stellte mit leiser Stimme fest:"Du hast die Zuckerstange nicht gekauft."
Romilia nickte und streichelte ihm mit ihrer Hand sanft über die Schulter. "Du fühltest dich darin nicht so wohl, oder?"fragte sie vorsichtig und mit gesenkter Stimme.
"Aber du wolltest die Zuckerstange doch haben, oder nicht?"
"Evan!"Romilia hatte es lauter gesagt als gewollt. Einige Augenpaare richteten sich auf sie und sie wartete bis sie fort waren, bevor sie leiser fortfuhr:"Vergiss die Zuckerstange! Die ist doch nicht so wichtig wie das Wohlergehen eines-Freundes,"
Romilia war zu dem endgültigen Schluss gekommen, dass Evan Rosier, Todesser oder nicht, ihr einfach zu wichtig war. Sie konnte ihn deswegen nicht einfach von sich stoßen."Ich- ich,"Evan schien nicht so recht zu wissen was er sagen sollte, oder wie er es sagen sollte, denn er fing an zu sagen:"weißt du, also-"
Ein lauter Knall, wie eine Explosion, ertönte und erschütterte den ganzen Boden. Romillia stolperte und Evan packte ihren Oberarm, um sie am Umfallen zu hindern.
Romilia wurde ganz kalt, so als würde sich der Schnee einen Weg durch ihre Winterkleidung suchen.
"Was ist da los,"hauchte Romilia in die kühle Nachmittagsluft, doch im selben Moment sah sie es: eine Ansammlung von Menschen liefen mit schnellen Schritten durch Hogsmead. Sie waren in pechschwarze Umhänge gehüllt und hatten Totenkopf ähnliche, verzerrte Masken auf den Gesichtern.
Romilias Stimme zitterte, als sie das Wort ausstieß nachdem sie soeben gefragt hatte:"Todesser,"
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𝚁𝚘𝚖𝚒𝚕𝚒𝚊 𝙻𝚞𝚙𝚒𝚗'𝚜 𝒕𝒓𝒊𝒂𝒍
Fanfiction"ι мιѕѕ тнє тαѕтє σƒ α ѕωєєтєя ℓιƒє" Der Zaubererkrieg 1979 spitzte sich immer mehr zu. Romilia Lupin, die Schwester von Remus, versucht unterdessen Informationen über Lord Voldemort aus den Todessern rauszubekommen, die noch mit ihr nach Hogwarts...