𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷𝟽

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Romilia stocherte Gedankenverloren mit einem Löffel in ihrem Müsli herum. Sie stützte ihr Kinn mit ihrer Hand und sah dabei zu wie die Müsliflocken von der Milch durchweicht wurden.

Die lauten Gespräche am Hufflepufftisch schienen geradezu an ihr abzuprallen.

Heute Abend.

Cassy hatte ihr gesagt, dass sie es heute Abend erfahren würde. Sie würde endlich wissen, wann die Zeit für ihr kleines Schauspiel abgelaufen wäre. Nicht, dass sie sich freute Cassy mitzuteilen, sie wollte ihnen niemals wirklich beitreten. Es war nur so, dass Romilia nicht glaubte es würde eine Rolle spielen. Wenn es ihr gelang Projekt Circus zu stoppen, dann wüssten sie alle spätestens, dass es einen Verräter in ihren Reihen gab. Und man musste kein Genie sein, um darauf zu kommen, dass die Schwester eines Ordensmitglieds die undichte Stelle war.

Und trotzdem hatte Romilia ein ungutes Gefühl bei der Sache. Würden Evan, Cassy und die anderen Probleme bekommen, weil sie sie nicht davon abgehalten hatten dem Orden Informationen zuzuspielen? Würde man sie rauswerfen oder ihnen womöglich wehtun?

Romilia wusste es nicht, doch sie würde versuchen es zu verhindern. Möglicherweise könnte sie versuchen sie alle davon überzeugen mit ihr zu gehen, wenn ihre Mission zu Ende war.
Die Todesser zu verlassen war schwierig, aber nicht unmöglich. Regulus hatte es auch geschafft, mit der Hilfe von Sirius und Eloise. Vielleicht konnten sie es mit Romilias Hilfe schaffen.

"Wann musst du denn bei deinem komischen Treffen sein,"fragte Eloise, die gerade vom Gryffindortisch herübergekommen war.
Romilia hatte ihnen erzählt, dass sie aufgrund ihrer Mission auf ein Treffen musste, doch sie hatte ausgelassen, was das genau für ein Treffen sein würde.

"Nachts,"sagte sie und aß endlich einen Löffel Müsli.
"Nachts?"fragte Annie und schob die Lippen vor,"diese Mission stielt dir noch deinen gesamten Schlaf!"
"Ja ich schätze da hast du wohl recht,"seufzte Romilia und starrte in die Milch. Wenn sie nur an Schlaf dachte, wurde ihr übel. Nach dem Albtraum und dem Gespräch der letzten Nacht hatte sie nicht mehr versucht zu schlafen. Sie hatte so getan, als würde sie schlafen als Annie am nächsten Morgen aufgewacht war, damit sie sich nicht auch noch darum Sorgen machen musste.

Annie hatte die Stirn gerunzelt und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch in diesen Moment trudelten die Eulen ein und was immer sie sagte ging im Flattern von Flügeln und Eulengekreische unter.

Der Waldkauz Mister landete auf Annies Schulter und ließ eine eingerollte Ausgabe des Tagespropheten in Annies Schoß fallen.
Eine etwas ältere, ein wenig kränklich aussehende Eule landete neben Romilia und legte ihr eine Packung zischende Wissbies neben die Hand an der ein Zettel befestigt war. Auf dem stand:
Pass bitte gut auf dich auf. -Rem

Romilia steckte die zischenden Wissbies von ihrem Bruder in die Umhangtasche und kraulte der Eule das Gefieder.
Ihr Blick wanderte zu Annie die den Tagespropheten ausgerollt und aufgeschlagen hatte.

"Gibt es was neues?"frage Eloise und stibitzte ein Stück Toast von Annies Teller.
Diese schüttelte bloß den Kopf und blätterte eine Seite weiter. "Nicht ungewöhnliches,"bei diesem Wort verzog sie das Gesicht und Romilia verstand. Nichts ungewöhnliches für den Krieg,"nur so ein Verrückter der behauptet er habe ihr wisst schon wen gesehen. Und dass auch noch in London. In der Nähe von Piccadilly Circus, ihr wisst schon der öffentliche Platz am Londoner West End. Aber das ist Quatsch wenn ihr mich fragt. Warum sollte er sich denn in der Öffentlichkeit zeigen."

"Und wenn er es nun doch war?"fragte Eloise.
"Glaub ich nicht,"sagte Annie und legte die Zeitung beiseite,"viel wichtiger ist, wo mein Stück Toast abgeblieben ist. Eloise Potter!"

Die drei lachten.

-

Am Abend schlüpfte Romilia schon etwas früher als sonst aus dem Gemeinschaftsraum. Sie war auf den Gedanken gekommen, dass wenn die Rumtreiber den mysteriösen Raum in dem sie sich immer trafen nicht kannten, dann kannte Filch ihn bestimmt auch nicht. Also konnte sie auch einfach früher aufbrechen und einfach dort warten. Dann bestand keine Gefahr, dass Filch oder ein Lehrer sie erwischte.

Sie fragte sich, wann sie wohl den Todessern beitreten sollte. Sie hoffte es war noch einige Monate hin. Es würde sicher nicht schnell gehen, schließlich musste man dafür sicher auch ganz schön viele Vorbereitungen treffen. Letztendlich hatte Romilia überhaupt nicht vor dort aufzukreuzen. Nach ihrer Mission würde sie schließlich nicht länger an Informationen kommen müssen.

Der Raum war noch leer als sie ankam, aber er füllte sich nach einer halben Stunde auch mit den anderen vier. Sie stellten sich in einem Kreis auf und Cassy, die ihr Haar zu einem Zopf geflochten hatte, erhob die Stimme:"Wir sich heute hier um zu verkünden wann Romilia ein richtiges Mitglied von uns wird."

Alles Blicke waren auf sie gerichtet und Romilia zwang sich zu einem Lächeln, bei dem sie vermutlich aussah wie ein Idiot.

Cassy nickte Evan zu, der gegenüber von ihr stand. "Du solltest es ihr sagen,"fand Cassy.
Evan schluckte und hob seinen Blick, bis er Romilia in die Augen sah. In seinen grünen Augen glitzerte etwas, was Romilia nicht wirklich zuordnen konnte, doch es war nichts gutes dessen war sie sich mehr als sicher.

Der Blick mit dem er sie ansah hatte etwas an sich, dass aussah als- wollte er sich entschuldigen. Romilias Herz klopfte schneller. Was hatte das zu bedeuten?

"Romilia,"begann er mit gequältem Lächeln und zu ihrem entsetzten mit Tränen in den Augen,"wird uns am Ende der kommenden Herbstferien beitreten."

Ein Gefühl von Schwindel machte sich in ihr breit und schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie stolperte rückwärts und ihr wurde endgültig schwarz vor Augen.

𝚁𝚘𝚖𝚒𝚕𝚒𝚊 𝙻𝚞𝚙𝚒𝚗'𝚜 𝒕𝒓𝒊𝒂𝒍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt