„Hast du etwas von Mayx gehört?", fragen mich die Jungs, als ich mich zu ihnen in die Cafeteria setze.
„Gestern Abend wollte er zu irgendeinem Mädchen, aber mehr auch nicht.", erzähle ich ihnen Schulterzuckend. Er hasst Montage noch viel mehr als ich, was jedoch kaum möglich ist.
„Wolltet ihr nicht heute Trainieren?", schaltet sich Ryne ein.
„Eigentlich schon. Kann mich nachher jemand dorthin fahren?", bitte ich sie.
„Ich wollte sowieso ein bisschen Trainieren, also kann ich dich gerne mitnehmen.", kommentiert Ace.
„Super, dann bist später."
„Miss Lakeman, muss ich sie daran erinnern, dass Handys im Unterricht verboten sind?", fragt mein Lehrer mich rein rhetorisch.
„Sie wissen doch, wenn es nicht wichtig wäre, dann würde ich das nicht tun.", ich schenke ihm ein super freundliches Lächeln, sodass er mich rauswinkt.
„Warum sind sie bloß nicht wie ihre Schwester.", fragt er, als ich mich beeile aus dem Klassenraum zu kommen. Wobei ich mich bei seinen Worten anspanne, warum bin ich nicht wie meine Schwester, dass fragen sich ziemlich viele Leute.
Vor allem meine Familie, meine Eltern fragten sich, wie sie bloß verdient hatten, dass eine ihrer Töchter so daneben gerät, während die Andere perfekt zu sein scheint. Für mich scheint es mehr, als das es die Wahrheit ist, denn ihr ganzes Leben ist ein Schein. Sie ist nicht sie selbst, sie ist eine Marionette und kein Mensch mit einem eigenen Willen oder Gefühlen. Wir sind wahrscheinlich so unterschiedlich, wie sich Geschwister nur sein können. Sie war immer gut in der Schule, während ich mich durch alles quälte. Ich war stur und trotzig, während sie der Engel war, den ich viel zu lange versucht hatte zu spielen.
Bis ich 5 Jahre alt war, waren wir die besten Freunde, wir gingen auf die gleiche Tanzschule und wir waren uns so ähnlich. Ich weiß nicht, was der Auslöser war, aber irgendwann lernte ich Mayx kennen und hatte andere Interessen, als sie. Ich war anders als sie, obwohl ich mich anstrengte, so zu sein wie sie, so wie meine Eltern mich wollten.
Sie wollten kein selbstbewusstes Mädchen, das ihre Meinung kund tut und sich trotzig gegen jeden stellt. So war ich aber, und so werde ich immer sein. Egal wie oft man versucht, egal wie lange man versucht, sich selbst anzulügen und zu sagen, dass es anders ist. Irgendwann stellt man fest, dass man nicht glücklich ist, und warum?
Um andere Menschen glücklich zu machen, die einen selbst nicht einmal glücklich machen. Das ist scheiße, glaubt mir.
Aber damit war es bei mir nun vorbei.
„Was gibt's?", frage ich in mein Handy.
„Hey Prinzessin, ich kann heute leider nicht, aber du kannst alleine Trainieren, außerdem ist bestimmt jemand da, der dir hilft.", meldet sich mein bester Freund.
„Geht's dir gut?", frage ich ihn skeptisch.
„Alles bestens, bis Morgen, pass auf dich auf.", er legt auf, ohne auf eine Antwort von mir zu warten. Eindeutig war nicht alles in Ordnung, aber wie so oft, verschwieg er mir das alles.
„Mein Glück nicht von Anderen abhängig machen.", erinnere ich mich leise selbst und entscheide mich somit, Eloy zu fragen, ob er heute bei den Rennen sein würde.
Während ich mit ihm Telefoniere, merke ich, wie sich jemand hinter mich stellt und mir in den Nacken haucht.
Jay.
„Ich muss auflegen, bis später.", verabschiede ich mich und drehe mich zu ihm um.
„Lass mich in Ruhe.", motze ich ihn an, aber er hat sein verdammtes Grinsen aufgesetzt.
DU LIEST GERADE
Maybe I never was
Teen FictionMayx und Taria sind beste Freunde und das schon Ewigkeiten, so richtig verstanden hatte das noch nie jemand, aber für die Beiden war es immer klar. Angst vor Bad Boy hat Taria keine, schließlich ist ihr bester Freund einer von ihnen. Aber was passie...