Die ersten Wochen vergehen wie im Flug.
Ich bin natürlich vom Training frei gestellt.Die Zeit verbringe ich damit, mich in meine neue Rolle als Vater einzufinden.
Das ist wirklich total anstrengend.
Er schreit mitten in der Nacht.
Tagsüber sowieso.
Er weint dauernd.Dann ist er mal kurz still, dann wird wieder geschrien.
Lia ist fix und fertig.
Sie hat immernoch Schmerzen von der Geburt, ihr Körper findet nur langsam zurück zur ursprünglichen Form.Also liegt der Haushalt in meinen Händen.
Das ist katastrophal.Lia sitzt auf dem Sofa, stillt den kleinen und ich sollte eigentlich aufräumen.
Allerdings stehe ich hinter ihr und starre auf sie hinab.
Der kleine nuckelt fröhlich an ihrer Brust und gibt ein zufriedenes Schmatzen von sich."Karim" Lias Stimme reist mich aus meinen Gedanken.
"Ja?" antworte ich und starre weiter.
"Nimm ihn mal bitte" sie hält mir unser Baby hin und zieht ihren BH wieder zurecht.
Schade eigentlich."Na du" sage ich leise und wiege unseren Sohn sanft hin und her.
Er sieht mich durch seine großen braunen Augen an.
Er lacht."Gott du hast Glück, dass du so süß bist" ich lache ihn an.
Da verzeiht man ihm das ganze Geschrei beinahe.So langsam gewöhne ich mich daran.
Ich kann ihn schon viel schneller beruhigen, als noch zu Beginn."Mama und Papa haben einen super Job gemacht" ich grinse ihn an und gehe mit ihm in die Küche.
Gott ja, das haben wir wirklich.
Aber bei einer so leidenschaftlichen Nacht, kann ja auch nur so ein süßes Baby raus kommen.Lia steht am Kühlschrank und sucht sich etwas zu essen.
Ich gebe ihr im vorbeigehen einen kräftigen Klaps auf den Po."Karim" Lia fährt mich an.
"Entschuldigung" murmle ich kleinlaut.
Jap, mehr als ein Kuss ist momentan echt nicht drin.
Und das auch nur extrem selten.Wenigstens der kleine findets lustig.
Er lacht und grabscht mit seinen kleinen Finger fröhlich nach meinen Haaren.Und dann zieht er kräftig daran.
"Au" sage ich empört und versuche seine Finger zu lösen.
Keine Chance, Babys haben einen eisernen Griff.Seufzend halte ich ihm einen kleinen Stofffußball hin und gottseidank ist das interessanter, als Papas Haare.
Er schüttelt den Ball eine Weile hin und her, das Glöckchen darin bimmelt.
Scheint ihm zu gefallen.Wenigstens weint er nicht wieder.
"Du wirst mal ein richtiger Frauenschwarm" ich halte ihn vor mich, er lacht und sabbert auf meine Hand."Dein Papa ist ein Idiot" Lia tritt neben mich und lacht.
"Und trotzdem liebt deine Mama mich" lachend sehe ich sie an.
Lia verdreht nur die Augen.Unsere Eltern waren gestern zu Besuch und natürlich waren sie hellauf begeistert von dem süßen kleinen Kerl.
Wie könnte man das auch nicht sein?
Er kommt schließlich ganz nach mir.Ab morgen starte ich wieder ins Training.
Alle meine Mannschaftskollegen können es kaum erwarten endlich mal das Baby zu sehen.Und genau deswegen stelle ich am nächsten Morgen den Babysafe ins Auto und fahre ins Training.
Lia gönne ich somit auch mal eine wohlverdiente Pause.
Sie muss nachts das Baby stillen und ist daher wirklich müde.
Sein Fläschchen habe ich eingepackt, ebenso wie ein Tuch und sein Kuscheltier.Sanft nehme ich den Babysafe aus dem Auto und laufe aufs Trainingsgelände.
Der kleine schlummert friedlich.Nur der Trainer weiß das ich vorbei komme.
Wahrscheinlich wundert sich der Rest, wieso sie gerade aufgefordert werden leise zu sein.Bis der erste mich entdeckt und breit lächelt.
"Unser neuestes Mannschaftsmitglied" lache ich leise, trete in den Kreis und drehe den Babysafe herum.
"Gott ist das süß" lacht Marco leise.
Alle beugen sich sofort gespannt über den Babysafe."Er sieht aus wie du" Nico verzieht das Gesicht "Das wird ein Spaß, wenn er älter wird."
Das Training ist längst vergessen.
Alle starren den kleinen Kerl an.Und ich stehe voller Stolz mit dem Babysafe da.
Das.
Das ist mein Baby.
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Highway to love | Karims Version
FanfictionWas wäre, wenn nicht Nico Lias Herz erobert hätte? Sondern Karim und Lia sich aufgrund eines Schicksalsschlags wieder treffen? Nach Kapitel 15.2 von Highway to love - A Nico Schlotterbeck Story angesetzt