Highway to love | Karims Version

Kapitel 23

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In den nächsten Tage sitze ich ständig an Lias Bett im Krankenhaus.
Die Ärzte versuchen vergeblich mich zum gehen zu bewegen.

Ich gehe nicht nach Hause, das können sie vergessen.
Mama passt auf Aiden auf.
Papa bringt mir jeden Tag etwas zu essen.

Lia und ich reden kein Wort.
Sie liegt nur im Bett.
Starrt vor sich hin.
Ich halte ihre Hand.
Streiche extrem vorsichtig über ihren Bauch.

Wir bangen immernoch um das Leben unseres ungeborenen Sohnes.
Lia blutet ständig weiter.
Und das ist nicht gut.
Das ist gar nicht gut.

Und dann eines Morgens greift Lia zitternd nach meiner Hand.
Wir sind gerade erst wach geworden.
Hatten Hoffnung für einen besseren Tag.

"Karim" ihre Stimme bricht "Die Wehen haben eingesetzt."

"Was?" entfährt es mir.
Nein.
Nein das ist viel zu früh.
Das darf nicht sein.
Nicht jetzt.

Lia nickt nur.
Tränen in den Augen.
"Hol den Arzt" flüstert sie leise.

Und keine fünfzehn Minuten später finden wir uns in einem Kreißsaal wieder.
Lia auf dem Bett.
Zwei Ärzte im Raum.
Eine Hebamme.
Die Geburt wird eingeleitet, es muss schnell gehen.

Die Wehen werden stärker.
Lia greift nach meiner Hand.
Hält sie mit einem eisernen Griff.

Schreit und stöhnt, trotz starker Schmerzmittel.
Während uns beiden die Tränen die Wangen hinab laufen.
Während wir beide einfach nur beten.

Beten das unser kleiner Sohn überlebt.
Beten, dass eine Geburt in der 23. Woche keine Gefahren für ihn birgt.

Ein Brutkasten steht bereit für den Fall, dass er wirklich überlebt.

"Noch ein bisschen" die Hebamme ermutigt Lia "Ich kann das Köpfchen sehen, es ist bald geschafft."

Lia presst ein weiteres Mal.
Und dann ist das Baby endlich da.

Doch eins fehlt.

Aiden hat sofort geschrien.
Dieses Baby ist still.

Kein Schrei ertönt.

Der Arzt rauscht heran, beginnt zu untersuchen.

Nichts.
Nichts passiert.

"Es tut mir leid" der Arzt sieht uns an.
Ein klitzekleines Bündel auf dem Arm.

Stille macht sich breit.
Wie betäubt starre ich auf das Bündel.
So winzig klein.
So unfassbar klein.

Es bewegt sich nicht.
Unser Sohn ist still.

Und für uns bricht eine Welt zusammen.