Kapitel 5

60 3 1
                                    

>>Leon. Du hast sie gefunden, ein Glück.<<

>>Kann man so sagen. Louis und Jake haben sie gefunden.<<

>>Deine Mitschüler von der Akademie?<<

>>Ja. Könntest du dir bitte ihre Verletzung anschauen, ich glaube –<<

>>Selbstverständlich. Bring sie erst mal rein, mein Sohn. Es kann jeden Moment wieder anfangen zu regnen.<<

Kurze Zeit später wurde ich auf etwas Weichem abgelegt. Eine Hand fühlte meine Stirn. Sie war angenehm kühl. Ich spürte, wie ich schwitzte. Die Hand durfte gern dort bleiben. >>Leon, ruf bitte Dr. Johnsen an.<<

>>Mach ich.<< Schritte entfernten sich.

Ich schlug die Augen auf.

Cornelius sah mit besorgtem Blick auf mich herab, seine Hand ruhte noch immer auf meiner Stirn.

>>Wie geht es dir?<<

>>Ganz okay.<<, antwortete ich nach einigen Sekunden mit belegter Stimme und schloss die Augen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so müde gewesen bin. Ich wollte nichts außer schlafen.

Cornelius' Hand verschwand von meiner Stirn aber ich wusste, dass er in der Nähe war, denn es entfernten sich kein Paar Schritte.

Als hätte jemand einen Knopf bestätigt, schlief ich wieder ein.

***

>>Sie sollte sich jetzt vor allen Dingen ausruhen. Sorgt dafür, dass sie genug trinkt und für die nächsten paar Tage keine sportlichen Aktivitäten treibt. Wenn sich ihr Zustand verschlechtert oder ihr Fieber steigt, ruft mich an.<<

Meine Augenlider fühlten sich an wie zugenäht.

>>Danke Justus, das machen wir.<< Schwere Schritte entfernten sich und verklangen kurz danach im hämmernden Regen draußen.

Ein paar Momente war es still, ich hob meine trockenen Augenlider.

>>Clara?<<

Ich drehte den Kopf. Direkt neben mir an der Couch kniete Leon, etwas weiter hinter ihm sein Vater, sie beide musterten mich besorgt.

Ich lächelte, auch wenn es mir nur schwer gelingen wollte. >>Ja?<<

Leon seufzte erleichtert auf, er strich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. >>Deine Wunde ist nicht tief, aber du hast einiges an Blut verloren.<< Seine grünen Augen blitzten auf. >>Wie fühlst du dich?<<

>>Soweit ganz gut.<< Das entsprach der Wahrheit. Meine Kopfschmerzen waren zurückgegangen, ich spürte nicht viel mehr als ein schweres Pochen in den Schläfen. Ich wollte mich aufsetzen, doch Leon drückte mich sanft zurück auf die Couch. >>Hey, schön langsam.<<, sprach Leon.

Ich sah mich um. Und erkannte, dass ich auf der Couch im Eingangsbereich des Hotels lag.

Cornelius trat vor und legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. >>Hast du Daniel und Luca informiert? Nicht dass die beiden noch immer da draußen herumirren.<<

Leon erstarrte. Eine Sekunde später sprang er fluchend auf. >>Verdammt, total vergessen!<<

>>Mein Handy liegt oben auf dem Zimmer, ich hab ihre Nummern, ruf sie damit an.<<, meinte ich. Er nickte und eilte los.

Wenig später kam er auch schon wieder zurück zu uns, mein Handy in der Hand. Ich nahm es, nur um es zu entsperren und es Leon gleich daraufhin wieder zu geben.

L & C Just one promise (?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt