Sein Vater erhob sich langsam und sah seinen Sohn ernst an. >>Was sollte diese Frage, Leon?<< Der Tonfall seiner Stimme war streng, es bereitete mir eine Gänsehaut.
Ich sah zu, wie Cornelius auf seinen Sohn zuging, der die Hände zu Fäusten ballte. >>Denk ja nicht, ein Gespräch zwischen dir und Clara könnte irgendetwas zwischen uns ändern.<
>>Rede nicht so mit mir, mein Sohn, ich warne dich!<<
Ich fühlte mich Fehl am Platz. Mein Herz schlug mir schmerzhaft gegen den Brustkorb.
Verzweifelt sah ich von Leon zu Cornelius und von Cornelius zu Leon. Da hast du dir ja etwas Schönes eingebrockt.
>>Das zwischen Clara und mir ... es wird nichts mehr so sein wie früher, Dad. Verlass dich drauf.<<, knurrte Leon schließlich und mein Herz blieb für eine Sekunde stehen.
Cornelius holte tief Luft und packte Leons rechten Unterarm, als dieser sich schon umdrehte und aus der Tür hinausstürmen wollte.
>>Leon, du bleibst jetzt hier.<<
Ich sah von hier aus, wie sich Leons waldgrüne Augen in zwei steinharte, ungeschliffene Smaragde verwandelten. >>Vergiss es.<< Seine Augen loderten, als sie meinen Blick trafen.
Mit einem Ruck entzog er sich dem Griff seines Vaters und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Sein Vater blickte ihm mit einer Spur von Enttäuschung in den Augen hinterher, als dieser die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zufallen ließ.
>>Es tut mir so unendlich leid, Clara. Ich erkenne meinen eigenen Sohn nicht mehr.<< Cornelius senkte den Blick und schüttelte kaum merklich den Kopf.
Ich schluckte einen dicken Kloß in meinem Hals hinunter. >>Ist schon okay. Wirklich.<<
Er hob den Blick und musterte mich mit in Falten gelegter Stirn.
Ich holte tief Luft und blickte starr zur Tür, durch die Leon verschwunden war. >>Ich habe die ganze Sache angefangen, also werde ich sie auch beenden.<<
***
Am frühen Nachmittag half ich Daniel dabei, die Boxen auszumisten. Seit Leon mich so feindselig angestarrt hatte, schmerzte mein Herz bei jedem Atemzug und meine Beine waren so schwer wie Zement gewesen, als ich nur wenig später das Gespräch zwischen Cornelius und mir weitergeführt hatte.
Gerade als Daniel und ich frisches Stroh in Marcurs Box verteilten, schielte Dan zu mir herüber. Ich erwiderte seinen Blick nur kurz und konzentrierte mich nahezu zwanghaft auf das, was ich tat, bis eine Handvoll Stroh in meine Richtung geworfen wurde.
>>Hey, jetzt hör mal auf, so viel darüber nachzudenken.<<, sagte Daniel, mit einem vorsichtigen Lächeln auf den Lippen. >>Steigere dich nicht zu sehr da rein.<<
Ich schluckte. Leichter gesagt, als getan.
Plötzlich traf mich Stroh mitten im Gesicht. Ich schrak zusammen und wischte mir mit dem Ärmel übers Gesicht, als schon die nächste Portion auf mich zuflog.
Und noch mehr.
>>Daniel Ray!<< Jetzt konnte ich ein Lachen nicht mehr unterdrücken.
>>Ja, so heiße ich.<< Er tat ganz unschuldig, mit seinem fragenden Blick. Doch nur wenige Sekunden später ertappte ich ihn dabei, wie sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete.
>>Lass den Quatsch.<< Ich blickte an mir herab und zupfte die Strohhalme von meiner Bluse.
>>Ist da etwa jemand empfindlich?<< Dann erwischte mich wieder ein großer Haufen Stroh.
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L & C Just one promise (?)
RomantizmDie L & C - Reihe geht weiter ... Dies ist der zweite Band. Wenn ihr den ersten Band noch nicht gelesen habt, empfehle ich euch, diesen zuerst zu lesen! Spoileralarm! Clara ist am Boden zerstört. Sie weiß einfach nicht mehr weiter. Wie soll es nun w...