19

84 11 14
                                    

Ylvi

Das mulmige Gefühl, das ich erwartet hatte, wenn ich Jayden bei Marcio antreffe, bleibt aus. Er haucht mir links und rechts einen Kuss auf die Wange als ich an einem der Tische Platz nehme. "Heute nicht an der Theke?" Sein Stirnrunzeln scheint mir ein wenig übertrieben.

„Nö." Ich greife nach meinem Handy.

„Ich erwarte noch jemanden." Verkünde ich betont teilnahmslos, während ich mein Handy entsperre.

„Ach?" Er klingt amüsiert. Irgendwie freue ich mich über diese Unbeschwertheit in seiner Stimme. Sie beflügelt mich noch mehr. Falls das überhaupt möglich ist.

" Wen denn, ich sterbe vor Neugier?"Niklas." erwidere ich knapp.Noch immer blicke ich auf mein Handy.

"Der Cullen-Rocker. Wow Ylvi, das ist.. wir sollten uns zu viert Treffen, Was meinst du?"

Zum Glück rettet Marcio mich davor, auf diesen Vorschlag reagieren zu müssen.

„Jayden? Kommst du mal bitte?"

„Klar Chef!"

„Bin gleich wider da."

"Okay." Mein Blick huscht zur Eingangstür und zurück.

Ich öffne den Chat mit Niklas.

Niklas:Und, war diese Sirena zufrieden?

Shirene tippe ich.

Niklas:Grässlicher Name.

Ich:Für seinen Namen kann keiner was.

Niklas:Okay. Da geb ich dir Recht, mein Schatz.

Niklas:Ich bin gleich da, freu mich schon.Fünf Minuten.Konnte sogar Alex abwimmeln.

Keine zwei Minuten später lassen die Glöckchen über der Tür mein Herz einen Schlag aussetzen. Okay, es wird nie aufhören. Finden wir uns damit ab, seufze ich innerlich. Ich sehe, wie er die Blicke der anderen Gäste auf sich zieht. Er sieht aber auch wieder mal verdammt gut aus. Er trägt diesmal nicht seine Lederjacke und zum ersten Mal erhalte ich Gelegenheit, die Tattos auf seinem linken Arm genauer anzusehen.

„Hallo Ylvi. „Er beugt sich zu mir herunter, nimmt mein Gesicht in seine Hände und drückt mir einen warmen Kuss auf die Lippen. Dann lässt er sich auf den Stuhl mir gegenüber gleiten und greift nach meinen Händen.

Forschend sieht er mich an.

„Also , wie hat die Alte reagiert?"

Ich muss beinahe laut loslachen, als ich diese Worte aus seinem sonst meist so beherrschtem Mundwerk höre.

„Sie war regelrecht schockiert. Hat nur genickt und irgendwas vor sich hin gefaselt. Der Arbeitstag verlief bis jetzt erstaunlich problemlos, beinah angenehm."

Er streichelt meine Hände. „Siehst du. Niklas regelt das."

„Ach komm," necke ich,"jetzt übertreibst du."

„Wie ist es dir eigentlich gelungen, deinen Kumpel abzuwimmeln?"

Er winkt ab. „Am Ende war es ganz einfach. Ich habe ihm gesagt, dass ich wieder in die Pizzeria gehe, um aufdringliche Gäste zu vertreiben und alten Damen zu helfen, die vom Stuhl fallen". Ich bin ihm fast dankbar das er diesmal nicht das Wort Alkoholikern erwähnt.

„Das hat gereicht. Er hat beschlossen, die Pause in der Mensa zu verbringen."

"Es ist hier eigentlich gar nicht schlecht, verteidige ich die Pizzeria meines guten Freundes."

„Schon allein,weil du hier bist. Er neigt sich zu mir herüber. Deine Anwesenheit könnte selbst die hinterletzte Pommesbude in ein Nobelrestaurant verwandeln."

Fame and DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt