Fame and Death

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Niklas

Ich erreiche das Haus meiner Eltern in den frühen Morgenstunden. Es ist schon fast hell und ich kann sehen, dass Ma bereits die Jalousien hochgezogen hat.

Sie steht immer ziemlich früh auf.

„Niklas, Schatz." Sie zieht mich in eine Umarmung, als ich den Flur betrete. „Johannes hat mir alles gebeichtet. Er ist so ein dummer sturer Hammel."

„Wir hatten eine lange Diskussion. Ich hoffe, er ist nun etwas einsichtiger." Ich zucke die Schultern. „Ich glaube, ich habe sie verloren," krächze ich.

 Den ganzen Weg habe ich über unsere Begegnung heute nachgedacht. Sie wollte nicht mit zu mir kommen. Und sie wollte auch nicht, dass ich bei ihr bleibe. Vielleicht hält sie mich jetzt für einen Feigling.

„Das glaube ich nicht." Ich sitze am Küchentisch, während Viola den Teekessel aufgesetzt hat und sich im Bademantel neben mich setzt.Garfield trottet ihr hinterher und fläzt sich auf den Fussboden. Er ist so fett das man seine Beine kaum noch sehen kann.

„Gibt ihr etwas Zeit."

„Ma, ich habe sie einfach weggeschickt. Verdammt. Ich bin so ein Idiot."

„Wir manchen alle Fehler. Nur so wächst man. Und wenn Ylvi nichts mehr für dich empfinden würde, hätte sie gar nicht zugelassen das du sie nach Hause bingst."

„Meinst du?"

„Da bin ich mir sicher. Sie liebt dich, Niklas. Gerade deshalb ist jetzt so verletzt."

Der Teekessel pfeift und sie steht auf, um ihn vom Herd zu nehmen.

„Dein Vater glaubt seine Gründe für sein Verhalten zu haben," erklärt sie während sie das kochend heiße Wasser in eine Tasse gießt.

"Vielleicht hat er ja Recht". Ich streife mir die Mütze vom Kopf und werfe sie auf den Tisch.

„Unsinn. Er sieht alles immer nur aus dem pragmatischen Blickwinkel. Alles, was darüber hinaus geht, überfordert ihn."

„Natürlich wusste er sofort, wer Ylvi Nyman ist. „Sie stellt die Tasse vor mir auf den Tisch und setzt sich wieder. Hätte sie ihren Namen nicht genannt, wäre er nicht darauf gekommen. Aber der Name ist Ylvi ist hier auch nicht gerade häufig, Niklas.

"Sag mal, wolltest du vielleicht sogar das wir es erfahren? Das du sie ausfindig gemacht hast"?

Ja, wollte ich das? Ich habe es zumindest riskiert.

„ Er wusste es also?"

"Ja."

„Und ich wusste es auch".

„Du wusstest es auch?"

„Natürlich. Ich weiß doch, dass du viele Wochen damit verbacht hast, Dinge über sie in Erfahrung zu bringen. Wo sie wohnt, wie es ihr so geht. Sogar, was für Bücher sie liest . Alles hat du über sie herauszufinden versucht.

„Das habe ich dir mal erzählt. Ja."

Es stimmt. Irgendwann Anfang des Jahres habe ich meiner Ma von meiner regelrechten Ylvi-obsession berichtet. Dabei war es echt schwer, Dinge über sie zu erfahren. „Ihr Instagram Account gibt kaum etwas Preis."erkläre ich. „Außer ein paar Fotos von ihren Lieblingsbüchern, einem Foto von Harriet die kleinen Detektivin , und einem Bild von der Klamotte, gab es dort nichts. Aber diese zwei Fotos haben mir schon interessante Information geliefert."

„Den Rest fand ich nach und nach heraus. Von den Unterlagen in Vaters Schreibtisch und aus irgendwelchen staubigen Archiven zum Fall Jussi Nyman. Mein Name verschaffte mir stets problemlosen Zutritt."