Kapitel 30

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TRIGGER WARNING: Es geht um psychische Gewalt und Selbstverletzung.

Nick war nun schon mehrere Tage nicht mehr nach unten gekommen. Das tat mir sehr gut, da mein Herz nun endlich wieder etwas Blut pumpen konnte. Ich schätze das wusste er. Trotzdem war ich durch den Blutentzug extrem geschwächt, Essen bekam ich ja schließlich auch nicht, nur Wasser hatte ich noch übrig.

Doch heute wollte ich trotz meiner Schwäche seit langem mal wieder was ausprobieren. Ich setzte mich im Schneidersitz auf meine Liege und hielt meine zittrigen Hände vor mich. Schloss meine Augen und fing an zu atmen. Ich musste zugeben, ich hatte Angst nicht dass zu sehen was ich mir erhofft habe. Also öffnete ich meine Lider nur ganz vorsichtig doch binnen Sekunden floss eine Welle von Erleichterung durch mich.

 Also öffnete ich meine Lider nur ganz vorsichtig doch binnen Sekunden floss eine Welle von Erleichterung durch mich

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Ich lächelte ... es klappte noch. Ich versuchte damit dass Schloss auf zu kriegen, doch dafür war es nicht genug. Enttäuscht legte ich mich auf den Boden. Wieso versuchte ich es überhaupt? Peter ist quasi weg, alle die mich kennen, mein Bruder....
Meine Kräfte. Jetzt wo meine Kräfte genau so schwach waren wie ich, hatte mein Gesichtszauber auch nicht mehr geklappt. Eine Träne lief über mein Gesicht und fiel zu Boden. Keine Heizung, kein Bett, keine Art von Beschäftigung.

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„Guten Abend Aurora? Hast du ein wenig Energie aufgeladen?" fragte Nick und kam fröhlich in den Raum rein. Ich saß in der Ecke des Raumes und kaute meine Nägel. Bitte komm nicht näher, bitte komm nicht näher ... scheiße. Er stand zwei Schritte vor mir und ging in die Hocke. „Für dich" sagte er und reichte mir ein nicht geschimmeltes Salami Brot. Er küsste meine Stirn, was mich zittern lies. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich versuchte mir jegliche Panik nicht anmerken zu lassen. Die Stelle an meiner Stirn wurde heiß und ich fing an zu schwitzen. Er entfernte sich von mir, setzte sich auf die Liege und machte eine Handbewegung. Ich humpelte verlegen zur Liege um mich neben ihn zu setzen. „Isst du es nicht?" fragte er und deutete auf das unberührte Brot in meinen Händen. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Kein Appetit? Du hattest doch nur Wasser die letzten Tage?"
„Kein Hunger" flüsterte ich.
„Na dann" sagte er, stach das Messer wieder in meinen Arm und legte es neben ihn. Die gleiche Stelle, die gerade erst verheilt war. Doch ich saß ohne jegliche Reaktion neben ihm und sah zu, wie ein weiterer Teil meiner Kraft zusammen mit dem Blut in die Maschine floss. So ging es eine halbe Stunde, bis er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum ging.

Ich betrachtete das Messer mehrere Minuten und schwang es ein paar mal in meiner Hand. Es war wie ein Spielzeug, mit dem ich mich endlich beschäftigen konnte. Ich schwenkte es von meiner rechten in die linke Hand, ein paar mal hoch, um es zu fangen. Doch beim zweiten Versuch landete die Klinge in meiner Handfläche und ich sah zu, wie mein Blut aus der Wunde strömte. Wie faszinierend ... ich tupfte es an und malte kleine Muster auf meinen Arm. Irgendwann ging es aus, weswegen ich auch meine andere Handfläche aufschnitt und nun meine Oberschenkel weiter anmalte. Es vergingen mehrere Stunden, in den ich meinen Körper bemalte. Ich zeichnete Blumen, Tiere, Linien. Bis nach einer Zeit mein Blick auf mein Handgelenk fiel. Ich konnte die Pulsader hören, wie sie schnell Blut durch meinen Körper pumpte. Ich könnte es beenden ... einfach alles. Mit einem Schnitt.

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Der nächste Tag brach an und ich hörte wie Nick die Tür öffnete. „Hallo Aurora" er setzte sich wie gewohnt neben mich und schob die Maschine vor sich her. „Wow, dass hatte ich ja komplett vergessen" sagte er belustigt und nahm die Klinge aus meiner Hand, bis er meinen Körper erblickte und ebenso meine Handfläche. „Wie hast du denn dieses Kunstwerk gemacht?" fragte er mich. „Das Blut floss aus der Wunde ... wo du das M-Messer rein gestochen hast" stotterte ich. Er kicherte leise, bis er auf einmal ruckartig aufstand und meinen Hals packte. Durch die Erschütterung fiel ich zu Boden ... er kniete sich über mich und fing an, meinen Hals immer fester zu drücken. Er drückte immer fester, was mich hecheln lies. Eine Träne lief meine Schläfe runter und ich merkte, wie mir immer wieder kurz Schwarz vor Augen wurde. „DU BRINGST DICH NICHT UM! NICHT BIS ICH ALLES HABE!" schrie er mir ins Gesicht. Er lies mich los, und ich atmete hörbar auf.

Ich kauerte mich innerhalb weniger Sekunden in die Ecken, zog meine Beine an und weinte. Ich versuchte nur leise zu schluchzen und jegliche Geräusche zu unterlassen. Nick wollte mich fast töten, doch das,
was mich gruselt ist ... dass es mir gefallen hätte ...

I will never forgive you this |  Peter Parker, Steve Rogers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt