Part 29

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Harry's Sicht

„Scheiße", fluchte er neben mir und richtete sich blitzschnell auf.

„Was ist los ?", ich rieb mir verschlafen die Stirn, war aber dann sofort wach, da Louis irgendetwas plötzlich total nervös machte. Und das irgendetwas befand sich auf dem Bildschirm seines Handys.

„Fuck", schrie er in seinem britischen Akzent und stand auf, hielt sich die Hände über dem Kopf zusammen und schmiss sein Handy zurück aufs Bett, direkt neben mich, sodass ich es schnappte und geschockt auf den Bildschirm starrte.

„Nein", flüsterte ich. Am liebsten würde ich zurück ins Bett fallen und mir wünschen, ich könnte dem Chaos, welches jetzt entstand, aus dem Weg gehen.

„Wir waren so vorsichtig", fügte ich leise hinzu und fühlte mich in diesem Moment so elendig wie lange nicht mehr.

„Simon hat das Bild bekommen, man sieht einseitig das wir beide das sind Hazza", eine Träne huschte über sein Gesicht.

Ich atmete dreimal tief ein und aus, um einen klaren Kopf zu bewahren, ohne einen blassen Schimmer, was das Ganze nun für eine Wendung machen würde.

Wie der Zufall es wollte, war heute sowieso der Abreisetag, weshalb wir die Koffer bereits gestern Abend noch gepackt hatten und mir Koch zum frühstücken hier waren.

Doch ich war mir sicher, dass ihm gerade genauso wenig zum frühstücken zumute war wie mir.

Denkst du etwa ich hätte es nie heraus gefunden ? Das wird Folgen haben ...
Stand in der Nachricht und darunter ein Bild von Louis und mir auf dem Boot gestern Abend. Wie wir nebeneinander in das Wasser starrten.
Irgendjemand musste uns erkannt haben und auch wenn man nur leichte Umrisse erkennen konnte, war es doch eindeutig das es sich um uns beide handelte.

„Wir schaffen das", versuchte ich einen optimistischen Kommentar abzugeben, aber sowohl er als auch ich wussten ganz genau, wie Simon über uns kontrolliert hatte. Dies war auch der Grund, weshalb Louis nichts sagte. Er stand auf, zog sich ein anderes Shirt über, schloss seinen Koffer und brachte ihn an unser Auto, während ich ihm hilflos hinterher sah.
——-
„Wieso gehen wir denn schon ? Das Frühstück hätten wir auch noch im Haus essen können", maulte Darcy, die ihr Croissant im Auto verspeisen musste.

„Und wieso sind alle hier so ruhig?", gab Freddie verwirrt von sich.

Die Stimmung war angespannt, sehr angespannt. Ich traute mich nicht etwas zu sagen, deshalb ignorierte ich die Kinder und konzentrierte mich voll und ganz auf die Fahrt.

Die Fahrt fühlte sich doppelt so lange an, wie sie eigentlich war. Und das nur, weil keiner mehr etwas sagte. Die Musik war ganz leise. Doch keiner hatte die Intention, sie aufzudrehen.

Als ich in Louis' Einfahrt einbog, schnallte dieser sich sofort ab. „Freddie, es wäre besser wenn du noch kurz zu Darcy nach drüben gehst, ich hole dich dann später ab", sagte er und atmete tief ein.

Und im selben Moment entdeckte ich das Auto in der Einfahrt. Ein teures, graues Auto, welches nur Simon zustehen konnte.

„Louis", fing ich an, doch dieser unterbrach mich sofort.

Ich wollte nicht, dass er dieses Haus nun betrat. Schon gar nicht alleine.

„Nein Haz, lass gut sein. Ich regle das", flüsterte er und stieg aus. „Dad", kam es von der Rückbank, doch ich startete sofort das Auto, damit der Junge erst gar nicht aussteigen konnte.

„Was ist los ?", Darcy wurde laut und schnallte sich provozierend ab. Doch ich ignorierte es. Ignorierte alles, auch die Tränen, die über mein Gesicht flossen.
——-
Es verging eine halbe Ewigkeit und noch immer saß ich hier und wartete vergebens auf ein Zeichen von Louis.

You only win, if you don't give up - Larry Stylinson| DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt