Part 3

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Harry's Sicht

"Fuck", fluchte ich etwas zu laut, als mir die Autoschlüssel aus der Hand fielen.

Ich war mal wieder viel zu spät um sie abzuholen.

Eilig stieg ich ins Auto, nachdem ich die Schlüssel aufgehoben hatte. Ich startete den Motor und ohne irgendein guter Song einzuschalten, fuhr ich zügig los.

"Scheiße", fluchte ich nochmal, als ich auf die Uhr schaute und drückte instinktiv aufs Gaspedal.

Gerade als ich aus der Straße fahren wollte, nachdem ich ohne Probleme an den Umzugswagen vorbei gekommen war, bog der Porsche vor mir ab.

Wahrscheinlich hatte er mein Auto wieder erkannt, denn noch mitten im Einlenken wurde er verdächtig langsam.

"Idiot", fluchte ich, während ich mich nur noch mehr ärgerte.

Ausgerechnet so jemand war in unsere Straße gezogen, was hieß, dass wir uns noch öfters begegnen würden. Ich wusste nicht, wie lange er dies überleben würde, wenn er mir weiter so auf die Nerven gehen würde.

"Treat people with kindness", redete ich mir ein, während ich angespannt versuchte, das Gesicht des Autofahrers zu identifizieren. Die dunkle Scheibe verhinderte dies jedoch.

Ein weiterer Blick auf die Uhr gab mir den Rest. Noch bevor er vollständig abgebogen war, fuhr ich los. Rammte ihm dabei beinahe eine Schramme in sein Auto, woraufhin die Scheibe ein Stück nach unten ging.

Eine Hand wanderte aus dem Fenster und der Mittelfinger ging nach oben. Etwas machte mich jedoch stutzig. Eine Hand mit einer tätowierten Zahl darauf.

Es war jedoch nicht nur irgendeine Zahl, sondern die Zahl 28. Die Zahl, die mein ganzes Leben verändert hatte, waren auf seine beiden Finger tätowiert.

Sofort tauchte Louis vor meinen Augen auf. Wie wir damals eine gemeinsame "Hochzeit" gefeiert hatte und wie er meine erste große Liebe gewesen war.

Ich vermisste ihn jeden einzelnen Tag, jedoch wusste ich, dass es damals die beste Entscheidung für mich und ihn gewesen war.

Als er die Hand im Auto verschwinden ließ, gelangte ich zurück in die Realität und war beinahe traurig darüber.

Seine beiden Finger mit der Zahl ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Zusätzlich, weil Louis sich selbst diese beiden Ziffern auf die Finger tätowieren lassen hatte.

Zufälle gab es.

Es musste ein Zufall sein. Viel zu oft hatte ich Paranoia gehabt, Louis gesehen zu haben und jedes einzelne Mal hatte ich mich getäuscht und zudem war ich danach auch noch bitterlich enttäuscht gewesen.

Nun schaltete ich doch Musik ein, um den Kopf etwas freier zu bekommen.
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Louis' Sicht

"Wie war es?", wollte ich sofort wissen, als wir die Haustür geschlossen hatten und uns an den Tisch zum Abendessen gesetzt hatten.

"Gut", mampfte er, was mir natürlich nicht genug war.

"Wie gut?", hakte ich nach, und musste dabei ziemlich nervig klingen, denn Freddie verdrehte heimlich seine Augen.

"Naja, zuerst haben wir geredet, dann sind wir geskatet und ich konnte Darcy und ihren Freunden sogar einen Trick beibringen, den sie noch nicht kannten", verkündete er stolz.

Sicherlich war es einer der Tricks gewesen, die ich ihm damals beigebracht hatte, doch diesen Gedanken behielt ich für mich selbst und feierte innerlich diesen kleinen Erfolg.

"Es war wirklich cool", nickte er und ich glaubte ihm.

Sein kleines Lächeln, dass seitdem ich ihn abgeholt hatte nicht verschwunden war, war Beweis genug.

You only win, if you don't give up - Larry Stylinson| DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt