Part 10

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Harry's Sicht

Ich saß in der Küche. Die Hände ineinander verschränkt. Der Radio lief im Hintergrund, während ich gegen die weiße Wand starrte.

Ich blendete das rauschen des Radios, der schlechten Empfang hatte, einfach aus, sodass ich nicht einmal das klicken der laufenden Uhr wahrnehmen konnte.

"Dad?", eine fuchtelnde Hand wedelte vor meinem Gesicht, was mich zurück in die Realität warf.

"Ja?", fragte ich verwirrt, bis ich realisierte, was heute passiert war.

Als ich zu Darcy blickte und gerade anfangen wollte, die Situation irgendwie logisch zu erzählen, fiel mir auf, dass sie frisch vom Duschen kam, das Handtuch noch immer auf ihrem Kopf.

Es war kein Wunder, dass sie den ganzen Tag seitdem wir zurück waren, eine Antwort bekommen wollte, was nur fair war.

Sie hatte mit eigenen Ohren gehört, wie der Mann beinahe über uns hergefallen war, um Bilder von Louis und mir zu bekommen. Und sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie Louis ihn festgehalten hatte, völlig wütend. Und sie hatte auch gesehen, wie wir dem Mann nicht gerade wenig Geld in die Tasche geschoben hatten.

Es war alles noch viel komplizierter geworden und dies nur, weil Lou wieder einen Platz in meinem Leben eingenommen hatte.

"Dad?", fragte Darcy nocheinmal. Sie hatte sich neben mich gesetzt und Tee eingschenkt, völlig bereit für die lange Story, die ich eigentlich niemals gedacht hatte, zu erzählen.

"Wir wäre es, wenn wir in einigen Stunden zu Freddie gehen und Louis und ich die Geschichte zusammen erzählen?", schlug ich völlig erschöpft vor.

"Abgemacht, aber dann wirklich", sie sagte es mit diesem strengen Ton, der mir nur noch mehr innerlichen Stress besorgte.

Schnell schrieb ich Louis daraufhin eine Nachricht, und hoffte, er fände die Idee auch besser, bevor ich auf direktem Weg ins Schlafzimmer ging und mich eine weitere Stunde hinlegte.
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Louis' Sicht

"Hey Dad, ich weiß, du willst nicht reden. Aber ich kann die Geschichte von heute morgen einfach nicht aus meinem Kopf bekommen", Freddie stand im Türrahmen zum Wohnzimmer und starrte mich aufdringlich an.

"Du, du warst so aggressiv, ich kenne dich so gar nicht", gab er zu und wartete einen Moment.

Wahrscheinlich hatte er eine Reaktion erwartet, doch die bekam er nicht. Meine Miene veränderte sich nicht.

Klar war ich aggressiv geworden, es ging um mich und Harry. Generell drehte sich im Moment alles nur noch um mich und Hazza.

Wenn neue Gerüchte auftauchen würden, wir wären wieder in Kontakt, würde mich Simon eigenhändig umbringen.

Und Harry wahrscheinlich gleich mit.

"Ich bin eigentlich nicht so", war meine Antwort, in deren Art er sie nicht hören wollte.

"Ich weiß", gab er zurück. "Aber du warst heute nunmal so, und ich bekomme es nicht aus meinem Kopf".

Er hatte einen guten Grund für seine Fragen und ich wusste, früher oder später müsste ich es ihm erzählen.

"Ich bin total müde, können wir später reden?", versuchte ich mich diesmal jedoch rauszureden.

"Nein", er verschränkte seine Arme vor seiner Brust.

Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben.

"Nein", wiederholte er, breit in der Tür stehend.

In diesem Moment blinkte mein Handy auf. Wie ein rettendes Zeichen griff ich danach und entsperrte den Display.

You only win, if you don't give up - Larry Stylinson| DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt