Denara zischte vor Schmerz, bevor sie realisierte, was geschah. Ihr Kopf dröhnte und etwas warmes lief ihre Stirn herab, doch bevor sie sich auf Laith stürzen konnte, tat es Nevan. Er schlug auf ihn ein, bis Laith zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Erst dann kam Nevan auf Denara zu, zog sie auf die Beine und dann fest an sich. Sie wollte ihn von sich stoßen, doch irgendwie gefiel es ihr, wie er besorgt über ihre Stirn fuhr. >>Geht es dir gut?<< fragte er sie und mehr als ein Nicken bekam sie nicht zustande. >>Deinem Bruder aber gleich nicht mehr.<< hauchte sie, bevor sie sich von Nevan löste und auf Laith stürzen wollte. Doch bevor sie ihn erreichen konnte, umschlossen starke Arme ihre Hüfte und zerrten sie von ihm weg. Sie fluchte, trat um sich und drohte Laith einige mal, bis sie tatsächliche Angst in seinen Augen sah.
>>Irgendwann wird diese Schlinge nicht mehr um meinen Hals sein Laith Arcane und ich werde dich dafür büßen lassen.<< rief sie ihm zu, bevor Nevan sie aus dem Zimmer schleifte in ihr eigenes und sie dann unsanft auf das Bett schmiss.Sie wollte aufstehen, wieder die Chance nutzen Laith dafür büßen zu lassen, weil er es gewagt hatte sie zu schlagen, doch Nevan presste sie mit seinem gesamten Gewicht auf das Bett und zwang sie zur Ruhe. >>Runter. Von. Mir.<< knurrte sie, doch er schüttelte bloß mit dem Kopf. >>Erst beruhigst du dich.<<
>>Er hat mich geschlagen.<< widersprach sie. >>Und ich habe ihn dafür geschlagen. Mehr als genug Denara.<<
>>Ich muss nicht von dir beschützt werden. Verdammt ich musste noch nie beschützt werden.<< Es war ihr zuwider so hilflos zu sein ohne ihre Fähigkeiten, zuwider angewiesen auf Nevans Schutz zu sein, während er ihre Kräfte doch blockierte.
Eigentlich sollte sie ihn dafür büßen lassen und doch sank sie schnaubend in die Kissen und hörte auf sich zu wehren. >>Ich will dir diese Schlinge abnehmen Denara. Glaub mir, aber nicht unter deiner Bedingung. Warum kannst du nicht einfach wegsehen?<< fragte er sie ehrlich verwirrt, woraufhin sie kurz ihre Augen schloss. >>Weil ich mich noch nie so gefühlt habe.<< wisperte sie.
>>Noch nie hat man mich so sehr hintergangen und mich meiner Würde beraubt. Dein Bruder ist nichts als ein Monster in meinen Augen. Und jedes mal wenn ich ihn sehe, kommen diese Gefühle hoch. Ich kann es nicht abstellen.<<
Er sah sie einige Augenblicke an, getrübt und irgendwie verständnisvoll, bevor er sich leicht herab beugte und nachdenklich über das Blut auf ihrer Stirn fuhr.
>>Was wenn ich ihn fort schicke? Würdest du mir dann versprechen mir zu helfen und ihn am Leben zu lassen? Solange er dir fern bleibt?<<
Könnte sie das? >>Bitte Denara.<<
>>Ich kann nicht.<< wisperte sie, ehe sie ihren Kopf zur Seite drehte, um ihn nicht anzusehen. Sie wollte ihn nicht belügen, auch wenn es vielleicht besser gewesen wäre. Aber sie verabscheute Lügen. War immer ehrlich, also nahm sie lieber dieses Schicksal in Kauf.
Sie erwartete, dass er das Zimmer verließ, aber das tat er nicht. Stattdessen löste er sich von ihr und verschwand im angrenzenden Badezimmer.
Als er zurückkam, setzte er sich zu ihr und holte irgendwelche Utensilien aus einer Kiste. >>Warum kannst du bluten?<< fragte er sie, als hätte sie nicht gerade wieder darauf beharrt seinen Bruder zu töten. Instinktiv griff sie an die Schlinge um ihren Hals. >>Meine Kräfte sind blockiert, deswegen.<<
Er nickte nur, bevor er ihr sanft das Blut aus dem Gesicht tupfte und die Wunde desinfizierte. >>Es tut mir Leid. Ich wünschte es gebe einen anderen Weg meine Nichte zu retten.<< hörte sie ihn stumpf sagen und fragte sich augenblicklich, warum es ihn so traf. Warum Schmerz in seinen Augen stand, sobald er die Schlinge um ihren Hals betrachtete und warum er sich so um sie sorgte, obwohl sie nur eine Gefangene war.
>>Warum willst du mich unbedingt davor bewahren? Ihr Piraten seid doch sonst immer Skrupellos. Ich meine dein Bruder ist es.<< fragte sie ihn neugierig, während er sich noch immer um ihre Wunde kümmerte. >>Weil ich dieses Leben nicht gewählt habe. Ich wollte mit Elea auf einer Insel leben, fernab von allem. Aber das Schicksal hat es nicht gut mir mir gemeint. Wenn ich nicht die Fehler meines Bruders ausbügle, wer dann?<< Sie schluckte schwer und fasste an den Verband, den er ihr umgelegt hatte.
>>Darf ich fragen, was passiert ist?<< übernahm die Neugierde von ihr Besitz. Nevan stellte die Utensilien auf den Boden, bevor er sich auf den Rücken legte, mit dem Blick an die Decke.
Denara tat es ihm gleich und wartete darauf, bis er begann zu sprechen, während sie mit aller Macht sich daran hinderte, seine Finger mit ihren zu streifen.
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Herz aus Leid
Fantasy>>Ich bin weder dein Eigentum, noch das deines Bruders. Also lass dir eines gesagt sein Pirat. Wenn du mich noch einmal berührst, dann werde ich den Tod in den Kauf nehmen, solange ich dich mit mir reiße.>Das will ich sehen.<< schnurrte er, bevor er...