Sie war nie sanft, wie das ruhende Meer, wenn der Wind beschloss sich zurückzuziehen. Nicht einnehmend und beruhigend, wie die aufgehende Sonne, oder so weich, wie der feuchte Sand in dem weiten Meer, wenn man beschloss mit nackten Füßen hindurchzulaufen. Nein. Denara war wie ein Unwetter. Wie das Wellenpeitschen gegen die Felsen, die für jeden Seemann den Tod bedeuteten.
Sie war die Schlucht, in der man versank und die Ursache für die Albträume so vieler Seemänner dort draußen.
Denn wenn sie nur für einen Moment nachlassen sollte, würden die Krallen der Piraten nach ihr greifen. Das Abnormale in ihr nutzen für ihre Zwecke dort auf der weiten See.
Und doch geschah genau das. Sie starrte auf das Schiff, welches gegen die harten Wellen ankämpfte und betrachtete den Mann, der verzweifelt seine Segel einzog, damit der Wind sie nicht zerfetzte. Doch alles war zwecklos, als die riesige Welle ihn erwischte und in die tiefe hinab zerrte. Sie fluchte, bevor sie vom Felsen sprang in das tobende Meer und mit einer Geschwindigkeit schwamm, die kein normaler Mensch zustande gebracht hätte. Obwohl sie so weit entfernt von dem Geschehen war, konnte sie klar die Umrisse des Mannes erkennen, der noch immer versuchte gegen das Meer anzukämpfen, nicht eingestehend, dass er schon lange verloren hatte.
Zu seinem Glück warf Denara all ihre Vorsicht ab und zerrte den Mann mit sich, welcher schon schlaff war, weil er den Kampf verloren hatte und seine Lungen mit dem tödlichen Salzwasser gefüllt hatte.
Es dauerte einen Wimpernschlag, da zog sie ihn auch schon aus dem Wasser in den sicheren Schutz der Höhle, bevor sie ihre Hand auf seine Brust legte. Es dauerte einen weiteren Wimpernschlag, bevor er das Wasser röchelnd ausspuckte und ihr dann in die Augen sah. Stockend, verwirrt und völlig gefangen.
Augenblicklich entfernte sie sich von dem Mann und sorgte mit einem Fingerschnipsen dafür, dass das Wasser aus seinen Kleidern gezogen und sich auf dem kalten Stein schlängelte, bis es zurück zum Meer floss.
Sie sah Ehrfurcht in seinem Blick, gemischt mit Bewunderung.
>>Was seid ihr?<< hörte sie aus seinem geschundenen Hals, ehe sie ihn umrundete.
>>Wer seid ihr?<< stellte sie die Gegenfrage. >>Und warum seid ihr an den Ort gesegelt, an dem mehr Schiffe untergegangen sind, als dass ihr an 100 Händen abzählen könntet?<<
Er schluckte schwer.
>>Ich habe mich verfahren.<< antwortete er.
>>Euer Name Seemann.<< hallte ihre Stimme bedrohlich gegen die Steinwände.
Er schluckte abermals.
>>Mein Name ist Laith. Laith Arcane.<< krächzte er, bevor er zu Husten begann. Mit ausgestreckter Hand lief sie auf ihn zu und wartete kurz mit fragendem Blick ab. Als er nickte, legte sie ihre flache Hand auf seinen Hals und lächelte ihn sanft an, als er sie mit großen Augen ansah. Laith war die Sorte schöner Mann. Sein dunkles schwarzes Haar, war nass gelockt und fiel ihm wild über seine Stirn, während seine tiefgrünen Augen durch schwarze Kohle umrandet, zur Geltung kamen. Dennoch hatte er was weiches in den Zügen, das sie förmlich drohte einzunehmen.
>>Ihr habt mich geheilt. Wie habt ihr das gemacht?<< flüsterte er, bevor er seine Hand auf ihre legte.
>>Ein Geheimnis, dass ich euch nicht verraten kann Laith. Nicht, wenn ihr lebendig von hier fortgehen wollt.<< hauchte sie sanft.
>>Ist euer Name auch ein Geheimnis?<< raunte er ihr zu.
>>Denara.<< flüsterte sie und beugte sich weiter zu ihm herab. >>Denara<< hauchte er ihren Namen, als wäre es tatsächlich ein Geheimnis.
>>Ihr seid wunderschön Denara.<<Kleiner Vorgeschmack.❤️
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Herz aus Leid
Fantasy>>Ich bin weder dein Eigentum, noch das deines Bruders. Also lass dir eines gesagt sein Pirat. Wenn du mich noch einmal berührst, dann werde ich den Tod in den Kauf nehmen, solange ich dich mit mir reiße.>Das will ich sehen.<< schnurrte er, bevor er...