Teil 8

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>>Elea war meine engste Freundin und während mein Bruder sein Leben der See verschrieben hatte, lebte ich auf einer fernen unbekannten Insel namens Isola. Ich bin mit Elea aufgewachsen und hatte vor ihr meine Liebe zu gestehen, doch dann kam es anders.<<
Denara wartete ab, bis er sich wieder fasste und betrachtete Nevans Seitenprofil. Studierte es regelrecht und stellte dabei fest, wie zerrissen er mit einem mal wirkte.
>>Mein Bruder kam eines Tages und fand gefallen an ihr. Umschmeichelte sie und gewann schließlich ihr Herz, während ich nichts tat, als zuzusehen. Er nahm sie mit sich, während ich mich weigerte ihnen zu folgen und ich bereue es. Ich bereue diese Entscheidung mehr als alles andere, denn wenn ich mitgegangen wäre, dann hätte ich das Schlimmste vielleicht verhindern können.<<
Nevan fuhr sich durch die Haare, bevor er sich zu Denara drehte. >>Er hat einen Krieg begonnen, den er nicht hätte gewinnen können und nun ist sie tot und sein einziges Kind in den Fängen jenes Mannes, der Elea auf dem gewissen hat. Daher brauche ich dich Denara. Ich konnte Elea nicht retten, aber ich lasse nicht zu, dass ihre Tochter so leben muss.<<
Schmerz huschte durch Denaras Brust und drückte ihr die Luftröhre zu. Es fühlte sich an, als würden tausend Nageltiere ihr Herz zerfressen, weil die Entscheidung, die sie fällen müsste so schwer war.
Sie wollte Laith dafür büßen lassen. So sehr und doch wollte sie Nevan helfen. Bevor sie etwas darauf erwidern konnte, wurden Schreie an Deck lauter und das Schiff immer unruhiger. Entsetzen huschte über Nevans Züge, bevor sie gemeinsam hinauf rannten und das Ausmaß des Grauens sehen konnten.
Ein gewaltiger Sturm bahnte sich an, zerstörerisch und weit hinten, kaum für das bloße Auge zu erkennen, kam eine Welle auf sie zu, die mit jedem mal größer wurde.
>>Du musst mich losmachen, sonst wird das hier Niemand überleben.<< stellte Denara laut fest.
>>Versprich es mir.<< bat Nevan, doch dieses Versprechen würde er nicht bekommen.
>>Bind mich los.<<
>>Bitte Denara<< flehte er, aber sie schüttelte mur mit dem Kopf. >>Ich werde dir kein Versprechen geben Nevan. Denn ich will nicht verantworten dieses zu brechen. Ich helfe dir sie zu finden und da raus zu holen, mehr nicht. Bind mich jetzt los.<< stieß sie mit Nachdruck aus, woraufhin er nah an sie trat.
>>Er ist mein Bruder Denara. Ich binde dich los, weil ich weiß wir haben sonst keine Chance. Doch ich hoffe sehr, dass  du einem Kind nicht seinen Vater raubst.<< Mit diesen Worten schnitt sich Nevan in seine Hand und fasste Denara an den Hals, wo die Schlinge noch immer fest saß.
Denara seufzte auf, als sich die Schlinge löste und ihre Macht mit einem mal durch ihren Körper fegte. Bereit herausgelassen zu werden.
Ohne Nevan noch eines Blickes zu würdigen, trat sie an die Reling und sprang ins Wasser. Spürte das tosende Meer, welches versuchte an ihr zu reißen und doch kläglich versagte und dann griff sie in sich hinein. Nach der Quelle ihrer Macht, die bereit in ihr pulsierte und schoss mit einem Schwall Wasser in die Luft. Sie spürte die Blicke der Männer auf dem Schiff, als sie mithilfe das Wassers immer weiter in die Luft stieß.
Die Welle hatte nun einen enormen Ausmaß angenommen und war nur noch wenige Meter entfernt und als das Schiff schon langsam herumgeschwenkt wurde, ließ Denara alles raus, was sie besaß. Die Welle teilte sich, stieß um sich und brachte das ganze Meer durcheinander. Und dennoch teilte Denara die Welle entzwei und sorgte dafür, dass sie sich in alle Richtungen verteilte und das Schiff verschonte.

Herz aus LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt