Denara stand am Strand und schien seit langem nicht mehr so ruhig gewesen zu sein wie jetzt. Es war als würde die Zeit stehen bleiben, bevor sie es endlich wagte in das Wasser einzutreten.
Nevan hatte seine Crew zusammen gerufen, bevor sie sich voneinander getrennt hatten, denn das was jetzt folgte, war tödlich.
Das Wasser stieg ihre Waden empor, schlängelte sich weiter hoch, bis es ihren gesamten Körper bedeckte. Sie seufzte auf, als ihre Haut zu heilen begann und genoss noch einige Minuten die Ruhe, die sie einzulullen begann. Erst dann sah sie nach vorne, auf die Insel.
Denara atmete ein letztes mal aus, bevor sie weiter in das Wasser trat und die gesamte Energie hinein fließen ließ. Ihr Geist klärte sich mit einem mal und als sie das Gefühl hatte vor Euphorie zu platzen, öffnete sie die Augen und grinste der Welle entgegen, die immer höher wurde. Schreie wurden laut, als die Welle immer größer wurde und Denara gemeinsam mit dieser emporstieg. Vielleicht hätte sie Schuldgefühle haben sollen, aber das war nicht der Fall. Sie mochte Piraten noch nie und diese Tatsache hatte sich nicht geändert, nur weil sie für Nevan etwas anderes empfand. Er war die Ausnahme und würde auch eine Ausnahme bleiben.
Aus diesem Grund empfand sie nichts als Freude, als sie die Welle auf die Insel lenkte und die Schreie in sich einsog. Sie wusste, dass sie sie sahen und sie wusste, wieviel Angst sie alle hatten. Doch es war ihr recht.Augenblicklich musste sie an ihre Verbannung denken. Daran, wie schrecklich es die anderen Götter fanden, dass Denara nichts von den Menschen hielt. Daran, wie sie gefallen daran gefunden hatte jene zu Quälen, die es wagten zu glauben, sie hätten ein Anrecht auf die Fähigkeiten der Wassergötter. Sie mussten sich alle nur wegen Piraten wie diesen verstecken. Tief im Ozean leben. Denara war dennoch oft genug an der Oberfläche gewesen und hat jene entsorgt, die sie zu unterdrücken versuchten. Und oft hatte sie Insel mit Bewohnern davor bewahrt von Piraten geplündert und umgebracht zu werden. Doch es widersprach den Regeln. Sie durfte sich niemals in die Machenschaften der Menschen einmischen und hatte es dennoch getan. Denara war bewusst, dass die Verbannung ihre Schuld war und obwohl sie sonst immer einen Stich im Herzen spürte, wenn sie daran dachte, war es heute nicht der Fall. Heute spürte sie Glück, weil das einzige wonach sie sich nun sehnte ein Mensch war. Ausgerechnet ein Pirat.
Mit dem Gedanken an ihn, ließ sie die Insel von der Welle zerstören und sah ihnen dabei zu, wie sie verzweifelt um ihr Leben kämpften. So lange, bis die Schreie kaum noch zu hören waren und ihr Blick auf brennende Schiffe gerichtet war. Sie wusste instinktiv, dass es Nevans Werk war.Sie wollte eine weitere Welle entstehen lassen, aber dieses mal bekam sie diese nicht zustande.
Irgendwas schien verändert. Im Normalfall reichte eine Berührung mit dem Wasser und sie spürte alles was darin lebte und wie die Energie in ihren Körper floss. Doch jetzt war es, als würde sie etwas stumpfes blockieren, das immer stärker wurde.
Voller Sorge machte sie sich auf den Weg zu Nevans Schiff und bekam langsam Panik, als das Wasser sich weigerte ihren Rufen zu folgen. Sie wusste, dass sie viel zu lange brauchte und dass ihre Magie viel zu schwach war. Als sie endlich am Schiff ankam, schaffte sie es nicht mal mehr das Meer dafür zu nutzen, auf das Schiff zu kommen. Sie musste das Netz stattdessen benutzen und keuchte vor Anstrengung auf, als sie sich über die Reling zog und grob auf den Boden fiel.
>>Denara!<< hörte sie Nevans Stimme und fand sich im nächsten Moment in seinen Armen wider. Sie wusste, dass die ganze Crew ihnen zusah, weshalb sie sich an ihn krallte und stumm mit ihren Augen in seine sah. Er hob sie mit einem Ruck hoch. >>Setzt die Segel. Wir müssen fort von hier, bevor sie uns nachfahren.<<
Mit diesen Worten trug Nevan Denara in seine Kajüte und sank mit ihr auf den Boden.
>>Denara, was ist los? Sprich mit mir.<< flehte er fast, während sie ihn mit verständnislosem Blick ansah. Konnte das sein? Aber wie? Hat die Schlinge etwas in ihr verändert? War sie zu lange dran? Sie wusste es nicht. Aber eines war klar auf der Hand, was ihr endgültig bewusst wurde.
>>Meine Kräfte.<< flüsterte sie. >>Sie sind Fort.<<
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Herz aus Leid
Fantasía>>Ich bin weder dein Eigentum, noch das deines Bruders. Also lass dir eines gesagt sein Pirat. Wenn du mich noch einmal berührst, dann werde ich den Tod in den Kauf nehmen, solange ich dich mit mir reiße.>Das will ich sehen.<< schnurrte er, bevor er...