Epilog

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Runa rannte kichernd über den warmen Sand in Richtung der kleinen Hütte in dem Dorf, in dem sie lebten. Ihre Mutter breitete ihre Arme aus, während der lauwarme Wind ihre roten Haare in alle Richtungen wehte. Doch bevor sie in die Arme ihrer Mutter fallen konnte, wurde sie gepackt und hochgeschleudert.

>>Papa!<< schimpfte sie lachend, während ihre Mutter ihnen sanft zusah. >>Du kannst nicht jedes mal, wenn wir fangen spielen, zu deiner Mutter rennen Ru.<< lachte er ebenfalls und begann sie zu kitzeln.
Sie lachte aus vollem Hals und sah hilfesuchend zu ihrer Mutter. Aber sie sah plötzlich so verängstigt aus, dass Runa Angst bekam. Vor allem dann, als ihr Vater auch ernst wurde und sie auf dem Boden absetzte.

Verwirrt sah sie zu den beiden auf, um dann ihrem Blick in Richtung mehr zu folgen.
>>Piraten.<< flüsterte ihre Mutter.
>>Denara, nimm Runa und verschwinde ins Haus.<< verlangte ihr Vater. Ihre Mutter wollte nach Runa greifen, aber sie klammerte sich an ihren Vater ran und schüttelte den Kopf.
>>Ich mag das nicht Papa. Du musst mitkommen.<< bettelte sie und wurde dennoch von ihrem Vater losgerissen.
Aus dem Augenwinkel sah sie nur noch, wie er seinen geliebten Dolch zurecht rückte.

>>Runa.<< versuchte ihre Mutter auf sie einzureden, als sie abermals versuchte zu ihrem Vater zu rennen. Schließlich gehorchte sie, als ihre Mutter sie von dem Strand weg zog. Die Unruhe breitete sich auch im restlichen Dorf aus, sodass die vielen Bewohner wild umher liefen und ihre Habseligkeiten begannen zu verstecken. Nur ihre Mutter und Runa scherten sich nicht um die Gegenstände und versteckten sich stattdessen in ihrer kleinen Hütte.
>>Hör mir zu Liebling.<< verlangte ihre Mutter und sah dabei immer wieder zur Tür. >>Sie werden sich hier Dinge nehmen, die ihnen nicht gehören und versuchen den Bewohnern Angst zu machen. Aber wenn wir still bleiben, dann verschwinden sie.<<
Auch Runa sah nun zur Tür und bekam ein ungutes Gefühl. Irgendetwas tief in ihrer Brust schien sie zu warnen. Etwas, dass seit längerem in ihr zum Vorschein kam. Und doch ignorierte sie dieses Gefühl und vertraute den Worten ihrer Mutter. Vertraute darauf, dass alles gut werden würde.

Aber dann fielen draußen die ersten Schreie. Auch ihre Mutter sah nun verzweifelt zum Fenster und schielte hinaus, nur um entrüstet und keuchend auf den Boden zu fallen. >>Runa, die Klappe!<< rief ihre Mutter und erhob sich mit zitternden Knien. Aber bevor Runa die Klappe hinter ihrer Hütte erreichen konnte, wurde die Tür grob aus den Angeln gerissen. Mehrere Fremde Männer stürmten rein und griffen nach ihrer Mutter. Zerrten sie hinaus, während Runa verzweifelt schrie. >>MAMA!<< schluchzte sie und zog draußen an den Ärmeln der Männer, bevor jemand sie grob auf den Boden schleuderte. Runa sah zu, wie ihre Mutter grob in die Knie gezwungen wurde. Dort wo ihr Vater mit offenen Augen in den Himmel sah. Runa verstand nicht, warum er sich nicht bewegte und warum er übersät war mit der Farbe rot. Sie verstand auch nicht, warum ihre Mutter plötzlich so schrie und die Männer anflehte, die über ihr ragten.

Und noch weniger verstand sie, wie sie sich aufrappeln und vor ihre Mutter werfen konnte, als einer der Männer mit einer Machete ausholte.
>>Papa Nein!<< hörte sie einen fremden Jungen, woraufhin alle in ihrer Bewegung innehielten. Runa klammerte sich verzweifelt an ihre Mutter und glaubte für einen Moment, dass das alles nun ein Ende haben würde. Aber so war es nicht.

Denn im nächsten Moment wurde sie abermals von ihrer Mutter weggerissen. >>RUNA!<< hörte sie ihre verzweifelten Rufe. Runa schlug um sich, versuchte dem Hünen zu entkommen und den Jungen zu ignorieren der ihr einredete, dass er sie beschützen würde. Doch sie wurde erbarmungslos fortgebracht. Und dann, als sie glaubte dieser Albtraum könnte nicht schlimmer werden, wurde die Brust ihrer Mutter durchbohrt und die Rufe nach ihr verstummten.

>>MAMA!<< brüllte sie mit Leib und Seele, zitterte am ganzen Körper. Und egal wie sehr sie gegen diesen Mann ankämpfte, sie war zu klein. Zu Jung, als dass sie hätte etwas anrichten können.
Und obwohl der Junge mit dem blonden Haaren und diesen grünen Augen sie vor dem gleichen Schicksal wie ihre Eltern bewahrt hatte, hasste sie ihn.
Sie hasste ihn, weil er zu ihnen gehörte.
Sie hasste ihn, weil er ihre Eltern nicht retten konnte.
Sie hasste ihn, weil sie Leben durfte.

Ende

Ich weiß, es ist kein Happy End. 🙁
Aber das musste so sein, wegen dem zweiten Teil. Wer ‚Herz aus Eis' gelesen hat weiß, dass das hier die Vorgeschichte zu Runas Schicksal ist.
Ich hoffe euch hat das Buch dennoch gefallen. Ihr könnt gerne ein Feedback unten in den Kommentaren hinterlassen.

Ich möchte mich auf jedenfall bei jedem einzelnen Leser bedanken und eure lieben Votes und Kommentare.
❤️

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Herz aus LeidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt