My heart is on the sea (Minsung) Part 4

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Triggerwarnungen für dieses Kapitel: Andeutungen psychischer und physischer Gewalt, physische Gewalt, Blut 

Jisungs Pov: 

„Kleide dich gefälligst ordentlich", schnauzte mich mein Vater an und schubste mich zurück in das Zimmer, in dem meine Habseligkeiten lagen. 

Mit einem tiefen Einatmen öffnete ich die kleine Truhe, griff nach meinem besten weißen Hemd und streifte es mir über. Mit jeder Sekunde wurde ich nervöser und ich wollte am liebsten schrecklich krank im Bett liegen oder doch noch weglaufen. Alles wäre besser, als nun mit meinem Vater zu den Kwons zu gehen und dort so tun zu müssen, als wäre ich ein geeigneter Schwiegersohn oder Ehemann. 

Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, meinen Vater zu blamieren und mich unmöglich zu benehmen. Würde ich das jedoch tun, wusste ich nicht, ob ich den morgigen Tag noch erleben würde. Und so sehr ich einen Ausweg suchte, so sehr hing ich doch an meinem Leben. Selbst wenn es von nun an einsam und trostlos wäre.

Also straffte ich schließlich meine Schultern und versuchte mir selbst Mut zuzusprechen.

Den Weg zum Hause der Kwons legten Vater und ich schweigend zurück. Gern hätte ich sämtliche Umwege genommen, betete, dass mich etwas oder jemand davon abhalten würde, zu dem großen Stadthaus zu gelangen, das wir bereits am anderen Ende der Straße sahen. 

Doch schließlich standen wir vor dem massiven Holztor und mein Vater zog an der Glocke. Schon wurde die Tür von einem Bediensteten geöffnet, der uns hereinbat und gleich zu der versammelten Familie führte, die uns bereits erwartete und mich begutachtete, als sei ich Vieh auf dem Markt, das man kaufen konnte. Und leider war es ja wirklich vergleichbar.

Ich war veräußerbar... ebenso wie eine alte Jacke oder ein Möbelstück, was man nicht mehr schön genug fand. Ich war ersetzbar. Für jeden. 

Ich senkte scheu den Blick und antwortet nur einsilbig, wenn ich etwas gefragt wurde. Anstatt es mit Angst oder Unsicherheit zu erklären, führten unsere Gastgeber mein zurückhaltendes Betragen auf gute Sitten zurück und am liebsten wäre ich aufgestanden und gegangen. Doch ich blieb, aß wenig und nur zögerlich von dem angebotenen Gebäck und musste mir anhören, wie mein Vater mich anpries und plötzlich in den höchsten Tönen von mir sprach.

Schließlich jedoch kam auch das unliebsame Thema auf und sogar der junge Mann, der Sohn der Kwons, den ich möglicherweise heiraten musste, schien darüber ein wenig verstimmt.

„Und er verdient tatsächlich Geld damit, dass er in einer Spelunke arbeitet? Ich hoffe doch nur als Bedienung."

Mir lag schon die Korrektur auf der Zunge.

Nein, ich arbeitete in einer ehrbaren Taverne, nicht in einem abgeranzten Hafenverschlag. Das war ein Unterschied. Und ja, ich bediente nur und prostituierte mich dabei nicht. 

Doch ich schwieg stoisch und ließ meinen Vater beteuern, dass ich diese schreckliche Anstellung so gut wie aufgegeben hatte. Schließlich wandte sich der junge Mann, der genauso grobschlächtig und fies aussah wie sein Vater, direkt an mich, hob mein Kinn alles andere als sanft an und sagte dann bestimmt.

„Wenn du mit mir verheiratet bist, dann werde ich nicht erlauben, dass du dich in solchen Dreckslöchern herumtreibst. Dein Platz ist dann hier, zuhause. Du wirst sowieso genug damit zu tun haben, unsere Kinder zu erziehen und den Haushalt zu erledigen."

Mir wollte sich schon der Magen umdrehen. Doch schnell schluckte ich, brachte ein leises „Ja", hervor und war froh, als er seine schmierigen Finger endlich von mir nahm. Auch wenn seine Hand sich eine Viertelstunde später dafür schwer auf meinen Oberschenkel legte und ich am liebsten geschrien hätte. 

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