Tiny paws and spotted fur (Jisung x ???) Part 6

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Jisungs Pov:

„Solltest du uns oder auch nur einen von uns nicht wollen, dann werden wir wohl allein klarkommen müssen." Die Bitterkeit in seinen Worten machte mir erst bewusst, wie taktlos ich reagiert hatte. Jedenfalls wollte ich es nicht dabei bewenden lassen.

„So endgültig wollte ich das nicht ausdrücken", versuchte ich mich zu retten und hob abwehrend die Hände. „Das war nur eine theoretische Frage... es muss nicht sein, dass das passiert."

Doch der Hybrid neben mir entspannte sich nur minimal, selbst als der Kater auf meinem Schoß leise maunze, murrte er nur leise und zuckte dann die Schultern.

„Ich habe schon verstanden."

Nach dieser Klarstellung der Tatsachen verlief das Gespräch irgendwie im Sande, was wohl auch daran lag, dass ich es gründlich vermasselt hatte. Obwohl ich mich bemühte, die Hybriden zu verstehen und ihre Lebensweise anzuerkennen, wurde mir bewusst, dass Taten im Moment wichtiger waren als Worte, denn diese konnten leicht missverstanden werden.

Den restlichen Sonntag verbrachten Minho und ich jedenfalls auf der Couch. Am Abend bestellte ich für uns beide Pizza, während der sandfarbene Kater ein großes Schälchen mit rohem Fleisch bekam und sich mit einem Schnurren und einem Reiben an meinem Bein bedankte.

Erst kurz vor dem Zubettgehen kam es erneut zu einer heiklen Situation, als ich Minho anbot, ihm eine eigene Decke und ein Kopfkissen zu überziehen und sie ihm ins Wohnzimmer zu bringen, damit er auf der gemütlichen Couch schlafen konnte.

Klar, mein Bett war wesentlich komfortabler und bot sogar genug Platz für mehrere Personen, doch da diese Partnerschaft nicht exklusiv war und ich noch nicht einmal wusste, ob ich das überhaupt wollte, war das mein bestes Angebot.

Der hübsche Mann mit den silbergrauen Haaren und den Katzenohren sah mich daraufhin an, als hätte ich ihn gebeten, aus dem Fenster zu springen. Allerdings schmolz seine pikierte Miene bis hin zu Resignation und schließlich zu stummer Akzeptanz. Er nahm schließlich die Decke entgegen, kuschelte sich nach kurzem Zögern in diese, zog den sandfarbenen Kater an sich und würdigte mich keines weiteren Blickes, noch erwiderte er mein gemurmeltes „Gute Nacht."

In dieser Situation übernahm wohl die tierische Seite des Hybriden die Kontrolle, denn er verhielt sich mehr wie eine beleidigte Katze. Er war definitiv beleidigt, das erkannte ich an seiner nervös zuckenden Schwanzspitze und der defensiv abgewandten Haltung.

An diesem Abend ging ich also mit einem eher schlechten Gewissen ins Bett und konnte lange nicht einschlafen, egal wie fest ich mich in meine Decke wickelte. Es schien etwas zu fehlen und doch fiel es mir schwer, mir dies auch einzugestehen.

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Die nächsten Tage verbrachte ich die freie Zeit nach der Arbeit damit, mein Apartment nicht nur für mich allein, sondern auch für zwei weitere Personen gemütlich einzurichten und alles Nötige für ihr Wohlbefinden zu tun. Zwar hatte sich der zweite Hybrid noch nicht verwandelt, doch es würde laut Minho nicht mehr lange dauern. Deshalb legte ich mir weitere Zahnbürsten zu, suchte mit Minho gemeinsam ein eher unaufdringliches Shampoo aus und kaufte auch sonst einige Kleidungsstücke, in die hoffentlich beide Hybriden passen würden.

Erstaunlicherweise hatten mich meine Mitmenschen zwar mehrmals schräg angesehen, als ich mich mit Minho zusammen auf der Straße gezeigt hatte, doch keiner schien sich übermäßig daran zu stören, dass mein Begleiter puschelige Katzenohren und einen langen Schweif besaß. Vermutlich hielten die meisten Leute Minhos außergewöhnlichen Bodyfeatures für Accessoires oder eine Art Kostüm. Alles in allem interessierte es also kaum jemanden, dass die Gentechnik mittlerweile bereit war, menschenähnliche Wesen zu erschaffen, die jedoch auch teilweise tierische Züge aufwiesen.

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