Triggerwarnung für dieses Kapitel: Verzehr von rohem Fleisch, Blut
❗expliziter sexueller Content ❗
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Jisungs Pov:
Nervös drehte ich mich um meine eigene Achse und sah mich in dem Zelt um, das ich normalerweise mit Minho bewohnte. Kurz nachdem wir den Kampf endgültig gewonnen hatten und Heejin getötet worden war, hatte sich das Rudel wieder im Hochwald niedergelassen und die Zelte auf einer windgeschützten Lichtung aufgeschlagen. Noch war der Winter fern und die Wölfe nutzten die Zeit, um ihr Revier nun vollkommen ungestört zu erkunden.
Allerdings war der größte Teil des Rudels heute in der Abenddämmerung gemeinsam mit meinem Alpha aufgebrochen. Der Vollmond hatte schon blass am Himmel gehangen, als Minho seine Wölfe mit einem lauten Heulen in der Mitte des Lagers versammelt hatte, um vereint zu jagen.
Meine Kinder würden diese Nacht bei Jeongin und Seungmin verbringen und als ich vorhin nach ihnen gesehen hatte, waren sie schon friedlich schlafend ineinander gerollt. Ich wusste, dass sich die beiden Wölfe gut um die Kleinen kümmern würden, wobei diese schon gar nicht mehr so klein waren. Sie wuchsen gefühlt rasend schnell und wurden immer frecher. Aber darüber konnte ich mich auch später noch echauffieren, denn jetzt trat Minhos Mutter ins Zelt und schenkte mir ein warmes Lächeln.
"Du siehst großartig aus, Jisung." Sie deutete auf den Blumenkranz aus lila blühendem Eisenkraut, den mir Hyunjin aufwändig ins Haar eingeflochten hatte und dann bemerkte sie auch die Halskette, die aus Federn, Holzperlen und Jagdtrophäen wie Geweihspitzen und Wildschweinhauern zusammengesetzt war. Diese hatte Minho ein paar Tage zuvor für mich angefertigt und mir, kurz bevor er zur Jagd aufgebrochen war, überreicht. Plötzlich blitzte der Schalk in Minyoungs Augen auf und sie trat näher zu mir.
"Wie fühlst du dich gerade?"
Die Frage überraschte mich nicht wirklich, vermutlich bemerkte man meine Anspannung recht schnell.
In den letzten Wochen hatte ich mich akribisch auf diesen Tag vorbereitet, lernte die alten Bräuche des Rudels und erfuhr, was ich als Luna tun musste und wie man mich dann wahrnahm. Ich hatte mehr darüber gelernt, wie ich in meiner Wolfsform mit anderen kommunizierte, wie ich aus Kräutern oder Moos Salben und Verbände herstellte und noch einige weitere nützliche Dinge. Nun wusste ich sogar ungefähr, wie man in seiner menschlichen Form heulen konnte wie ein Wolf. Es gab so viele Tricks und einige davon, so hoffte ich, waren Minho auch noch nicht bekannt. Minhos Mutter war eine äußerst clevere Frau und ihr Wissen beeindruckte mich. Ich hatte noch viel zu lernen, aber sie war geduldig und in den beiden vorangegangenen Tagen hatte sie mich zusätzlich beruhigt und mir alles nötige für die heutige Zeremonie erklärt.
„Ich bin ziemlich aufgeregt", gestand ich und trat etwas unruhig von einem Bein aufs andere. Doch Minyoung lächelte nur milde und nickte. „Alles andere wäre auch seltsam, schließlich bindet man sich nicht jeden Tag an seinen Mate." Ich nickte zustimmend. Dann wandte ich ihr meinen Kopf erneut zu. „Mir ist schon den ganzen Tag so warm und ich will einfach nur raus in die Natur, frei sein, durch den Wald rennen und Zeit mit Minho verbringen."
Die erfahrene Wölfin trat zu mir, prüfte kurz meine Stirn und trat dann mit einem kleinen Lächeln zurück.
„Das ist die Vorfreude und glaub mir, sie wird noch stärker werden. Du stehst kurz vor deiner nächsten Heat." Erneut zuckten ihre Mundwinkel. „Mein Sohn wird dich jagen, als sei der Teufel hinter dir her. Du riechst jetzt schon sehr stark." Meine Augen weiteten sich und ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Dass meine Heat in den Weg kam, hatte ich nicht geplant. Doch es war auch das erste Mal nach der Geburt der Welpen, dass sie erneut kam. Und erstaunlicherweise freute und erregte es mich gleichermaßen zu wissen, meinem Mate so gegenüberzutreten - vollkommen bereit dafür, das Leben mit ihm zu teilen, die Verantwortung für ein ganzen Rudels mitzutragen und seine Welpen aufzuziehen.
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The Oddinary Kids Storys
FanfictionLasst die Realität für eine Minute oder auch für eine Stunde hinter euch und taucht tief ein in die Wunder der Möglichkeiten, die sich uns in Träumen offenbaren, die in Fantasien und Hirngespinsten zu uns finden und die ich hier in kurzen Geschichte...