Kapitel 28

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Pov George

Ich öffnete die Tür zu Clay's Zelle, wo ich leise auf ihn zu ging. "Clay?" sagte ich leise seinen Namen und legte meine Hand auf seine Schulter. Ich rüttelte ihn leicht, wodurch er endlich wach wurde.

Da er zur Wand gedreht war, drehte er sich zu mir um und starrte mich verwirrt an. "George?" entfuhr es ihm, aber für meinen Geschmack etwas zu laut. "Pssss, wir sind hier nicht alleine." flüsterte ich zu ihm. Ich hob seine Maske vom Boden auf und gab sie ihm, da er sich gerade aufgesetzt hatte.

Ich drückte sie ihm in die Hand, weshalb er sich seine Maske aufsetzte. "Hey, was soll das?" kam es plötzlich in einer lauten Stimme von draußen. Clay und ich schaute auf, wo wir den Typen, von dem ich die Schlüssel geklaut hatte, sehen konnte. "Hey." begrüßte ich ihn kurz, eigentlich nur um ihn abzulenken.

Ich holte aus meiner Tasche zwei, eher kleiner, Glasflaschen und drückte Clay eine in die Hand. "Trink." forderte ich ihn auf, als ich selber meine aufmachte. Was da drinnen war? Ganz genau wusste ich es auch nicht, aber es war ein Zeubertrank, der einen Unsichtbar macht. Die Wache kam auf uns zu, aber er war zu langsam. Meine Maske schob ich selber etwas nach oben um trinken zu können.

Als ich es unten hatte, schlug ich die Flasche auf den Boden. Im nächsten Moment starrte die Wache geschockt zu uns, wobei er uns eben nicht mehr sehen konnte. Ich griff nach Clay's Arm und zog ihn aus der Zelle raus. Die Tür zur Zelle machte ich zu und sperrte ab, wodurch nun die Wache da drinnen eingesperrt war.

"Hey, lasst mich hier raus." forderte er uns auf und rüttelte gegen die Gitterstäbe. Weder Clay, noch ich gaben ihm eine Antwort
Da ich noch immer Clay's Hand in meiner hielt, zog ich ihm zur Tür des Geheimganges. "Ich wusste gar nicht, dass hier ein Geheimgang ist." sagte Clay, als ich ihn hinter mir her zog. Ich hielt immernoch seine Hand, da wir uns auch gegenseitig nicht sehen konnten und ich ihn nicht verlieren wollte. Nicht nochmal.

"Wie lang hält das Zeug?" fragte er nach, womit er offensichtlich die Unsichtbarkeitstränke meinte. "Ungefähr drei Minuten." gab ich ihm als Antwort, als wir die Treppen nach oben liefen. Wir liefen dann noch einige Meter, bis wir an dem Ausgang ankamen. "Warum tust du das?" wollte Clay von mir wissen.

Ich weiß, dass ich ihm auch gleich antworten hätte können, aber ich wollte einfach von hier weg, da es nun gefährlich für uns beide war. "Draußen sind zwei Pferde. Du wirst selber reiten, für den Fall das wir uns aufteilen müssen." Fing ich stattdessen an. Wir gingen nach draußen, wo man etwas weiter weg einige Soldaten sehen konnte.

"Was, wenn ich das nicht schaffe?" stellte Clay in Frage. "Du schaffst das schon." sagte ich. Ich ging zu den beiden Pferden und band sie los, da ich sie mit dem Zaumzeug an einem Zaun angebunden hatte. Sie checkten, dass wir da waren, weil Tiere einen besseren Sinn dafür haben als Menschen.

Ich stieg auf, was Clay hören konnte, weshalb er auch aufstieg. "Das ist das erste Mal, dass ich allein auf einem Pferd sitz." stellte Clay fest. "Mir nach." meinte ich und trieb das Pferd an, damit es im Schritt ging. "Halt das Zaumzeug niedrig, damit man nicht sieht, dass jemand drauf sitzt." meinte zu ihm. Im Schritt Tempo liefen wir nebeneinader durch das halbe Dorf.

Als ich kurz zu Clay hinter schaute, sah ich, wie er langsam wieder sichtbar wurde. Ich ging etwas langsamer, um neben ihm zu gehen. "Dream, man fängt an, dich wieder zu sehen." sagte ich zu ihm. "Bei dir auch." meinte er. "Wir laufen jetzt einfach aus dem Dorf und dann..." "Da sind sie!" wurde plötzlich von irgendwem geschrien. Da ich nicht wusste, ob Clay das Pferd in den Gelopp befördern konnte, schlug ich seinem Pferd eine rein, wodurch es kurz in die Höhe stieg und wieherte, dann jedoch die Flucht ergriff.

Ich rannte ihm nach aus dem Dorf. Hinter uns war einiges los, besonders viele Pfeile trafen neben uns auf dem Boden ein. Am Haupttor standen auch einige Soldaten, aber da Clay anscheinend nicht wusste, wie man ein Pferd anhält, rannte er sie einfach zusammen, weshalb ich mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen konnte.

Er schaute kurz zu mir. Vermutlich fand er es auch witzig, denn irgendwie konnte ich das Grinsen unter seiner Maske sehen. Da wir einige hundert Meter verfolgt wurden, liefen wir einfach weiter, bis wir in einem Wald ankamen. In dem Wald, wo wir schonmal waren und uns geküsst hatten.

Clay wusste anscheinend doch, wie man ein Pferd anhielt, denn er würde langsamen und blieb schließlich stehen. Ich hielt neben ihm und nahm meine Maske ab, die ich in seine Satteltasche verstaute. Ich schaute zu ihm, der nur vor sich auf sein Pferd schaute. "Ist alles gut bei dir?" fragte ich ihn und stieg von meinem Pferd ab.

"Ja." antwortete er mir und stieg ebenfalls ab. Es war einige Minuten still zwischen uns, bis er schließlich mit "Danke." anfing. Dabei nahm er seine Maske ab und schaute zu mir, da wir uns gegenüber standen. Mit dem Danke, meinte er sicher, weil ich ihn da rausgeholt hatte.

"Du musst dich nicht bedanken. Schließlich war ich es auch, der dich erst dahin gebracht hat." sagte ich, woraufhin er auf den Boden schaute uns seufzte. "Es tut mir so Leid. Ich kann kaum in Worte fassen, wie Leid es mir tut und was für ein Vollidiot war, dass ich dich erst dahin gebracht hab." Fing ich an.

"Warum hast du das getan?" wollte er von mir wissen und starrte mir in die Augen. Da ich nicht genau wusste, ob er meinte ob er meinte warum ich ihn einsperren hab lassen oder warum ich ihn da wieder rausgeholt habe. Deshalb fing ich an, ihm die Situation zu erklären.

"Ich meine, warum hast du mich da einsperren lassen? Wir hatten doch so eine..." Fing er an, doch unterbrach sich selber. "So eine besondere Bindung zueinander, oder?" fügte er hinzu. Er spürte diese Bindung also auch.









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This Kingdom is Mine - DnfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt