Dunkle Vergangenheit

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Es ist noch der gleiche Nachmittag. Der Vorfall in der Küche ist gerade mal eine Stunde her. Ich liege bäuchlings auf meinem Bett und höre meine Bonjovi Platte. Manchmal erwische ich mich sogar noch dabei, Tagträume über John Bonjovi zu haben. Ich steh schon seit der Middle School auf ihn. Aus dieser Phase komme ich wohl nie raus. Verträumt lächle ich. Sich Gedanken um banale Dinge zu machen ist auch mal ganz schön.

Plötzlich klopft es an meiner Tür. „Ja?", frage ich verwirrt und schalte dann die Musik leiser. Ein Junge mit langen, braunen Locken betritt das Zimmer. „Eddie!", rufe ich aufgeregt und gehe auf ihn zu. Ein wenig überfordert lässt er sich von mir in den Arm nehmen. Gott, wie lang ist es her, dass wir uns zuletzt gesehen haben? „Du lebst ja noch", scherzt er. „Sieht ganz so aus", gebe ich zurück. „Wie lange hockst du denn schon hier drinnen?"

„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Welchen Tag haben wir überhaupt?" „Donnerstag", antwortet Eddie. „Ich hab dir ein paar Filme mitgebracht", er hält die DVDs hoch, „Damit dir nicht langweilig wird." Ich lächle in mich hinein. „Das ist echt lieb von dir. Hast recht, ich sterbe fast vor Langeweile."

Er lächelt zurück. „Morgen ist unser Gig", sagt er. „Shit", das hatte ich fast vergessen. „Wir müssen nicht"- „Doch... wir können das nicht einfach ausfallen lassen. Wir kriegen das hin", sage ich hektisch. „Y/n... du bist augenscheinlich gerade nicht in der Verfassung eine Show abzuliefern. Du erzählst ja niemandem, was los ist"-

„Warte", unterbreche ich ihn. Verwundert sieht er mich an. Ich setze mich auf mein Bett und klopfe neben mich. Eddie setzt sich neben mich. „Was ich dir jetzt sage, klingt verrückt. Ist es wahrscheinlich auch, aber... ich halte es einfach nicht mehr aus, alles für mich zu behalten. Okay also..." Ich bringe es nicht über mich, es auszusprechen. Also stehe ich auf und gehe zu meinem Schreibtisch , wo meine Notizen liegen. Ich schnappe mir den Zettel mit dem Hauptinformationen und reiche sie Eddie. „Lies", befehle ich mit einem Seufzer und setze mich wieder hin.

Ungeduldig sehe ich ihm dabei zu, wie er meinen Zettel liest und seine Augen die Seite überfliegen

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Ungeduldig sehe ich ihm dabei zu, wie er meinen Zettel liest und seine Augen die Seite überfliegen. Schließlich lässt er ihn langsam sinken und schaut zu mir auf. „D-Du meinst...", stottert er. „Ich weiß, wie es sich anhört. Aber es ist jetzt schon zwei Mal passiert." „Willst du damit sagen... das mit dem Chemieraum warst du?" „Glaubst du mir denn?", will ich endlich wissen. „Ja", haucht er. Erleichtert atme ich auf. „Danke", ich schmunzle, „Tut gut, das alles mal loszuwerden." Er sieht mich nur stumm an.

„Ich weiß nicht, was das alles bedeuten soll", ich werfe ihm einen verzweifelten Blick zu, „Erst die Visionen jetzt diese paranormalen Kräfte. Was hat das alles mit mir zu tun?" „Ich weiß es nicht", antwortet Eddie mitleidig, „Aber ich kenne eine Person, die es wissen könnte."

Ich horche auf. „Was? Wie jetzt?", ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser Antwort. „Du bist nicht die erste mit solchen Kräften.", erzählt Eddie, „Die Geschichte ist ziemlich kompliziert. Vielleicht sollte sie dir jemand anderes erklären. Ich meine, ich bin noch nicht lange in diese ganze Upside Down Scheiße eingeweiht. Eigentlich hat alles angefangen mit... Lucas, Will, Dustin, Mike und ... Jane."

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