Skaten

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Ich wache auf, noch immer liege ich in Steves Armen. Von mir aus könnten wir für immer so bleiben, aber das geht nicht. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und sehr, dass er mich ansieht. „Guten Morgen", flüstere ich mit rauer, verschlafener Stimme.

Über Nacht sind meine Klamotten getrocknet, sodass ich sie jetzt wieder anziehen kann. Denn es wäre wirklich zu auffällig gewesen, wenn ich mit einem T-Shirt, was Steve gehört zu Hause aufkreuzen würde. Will würde mich sofort durchschauen. Angezogen komme ich in die Küche, in der Steve steht und Pancakes macht. „Ich liebe Pancakes", sage ich und setze mich an den Tisch. Wir essen zusammen und reden dabei über den gestrigen Abend. „Wie hat dir der Film gefallen?", fragt Steve. „Bisschen zu kitschig für meinen Geschmack", meine ich und er lacht. „Aber dafür hast du mir umso besser gefallen", füge ich schnell hinzu. „Du mir auch."

Um eins verabschieden wir uns, da ich Robin davon erlösen will, mir den Rücken freizuhalten. Ich schlüpfe durch den Hintereingang von Steves Haus und dann rüber zu meinem. „Ich bin wieder da, rufe ich durch den Flur. Joyce kommt dir Treppe hinunter gelaufen. „Na du", begrüßt sie mich, „Wie war es bei Robin? Habt ihr vernünftig gegessen?" „Es war gut und ja haben wir natürlich", antworte ich. „Das freut mich für dich", sagt sie, „Auch, dass du so schnell Freunde gefunden hast."
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Am nächsten Tag ist wieder Schule. Einerseits freue ich mich jedes Mal, wenn ich Steve Auf dem Flur begegne. Andererseits möchte ich auch nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns richten. Darum treffe ich mich nur ab und zu ein Lächeln zu, welches er erwidert. Wir sind uns noch nicht einig, wann wir unsere Beziehung öffentlich machen wollen. Falls wir überhaupt in einer Beziehung sind.

In der Pause sitze ich mit Dustin, Luca, Will und Max auf einer Bank, Die auf dem Schulhof steht. Alle unterhalten sich über belangloses Zeug, während ich in mich gekehrt daneben Sitze im und an manchen Stellen mitlache. „Y/n? Bist du noch anwesend?", fragt Dustin und ich drehe mich wieder zu ihnen um. Dabei fällt mir auf, was für komische Blicke die vier mir plötzlich zuwerfen. „Was? Wieso guckt ihr mich so an?", will ich wissen. „Deine Nase", raunt Max. Verwundert fasse ich mir an die Nase und spüre eine Feuchtigkeit. Ich sehe mir meine Finger an. Blut. „Oh Mist", stoße ich aus. „Warte, hier", sagt Will und holt ein Taschentuch aus seinem Rucksack hervor, mit dem ich das Blut abwischen kann. „Hast du öfter Nasenbluten?", fragt Max ernst. „Nein", antworte ich verwirrt. Seltsam.

In Bio verabrede ich mich für den Nachmittag mit Max. Wir wollen endlich zusammen skaten gehen und ich bin schon ganz aufgeregt darauf, nach langem mal wieder auf einem Board zu stehen. Nachdem Mittagessen in der Cafeteria nimmt mich Robin beiseite. „Okay, nachdem euer Plan vorgestern aufscheinend aufgegangen ist und du nicht bei mir übernachtet hast, habe ich einige Fragen an dich, Madame", quasselt sie mich von der Seite vor. Ich kichere. „Ist ja gut. Ich weiß ja selbst noch nicht genau, was zwischen Steve und mir läuft. Es braucht alles seine Zeit, glaube ich." „Also bin ich momentan, die einzige, die von euch weiß?" Ich nicke. „Kann auch gut sein, dass Eddie was wittert. Steve hat mich letztens von der Probe abgeholt.", füge ich hinzu. „Verstehe", murmelt Robin, „Aber wie genau ist das mit euch zustande gekommen?"

Hilflos zucke ich mit den Schultern. „Es ist irgendwie einfach passiert. Wir haben uns einfach gut verstanden und dann auf dem Jahrmarkt... hat er mich zum ersten Mal geküsst." „Wirklich?", quiekt Robin, „Ich muss dann jetzt auch mal ein Geständnis machen. Steve mag dich schon, seitdem du hier eingezogen bist. Deswegen bin ich am Tag auf dem Jahrmarkt mit Nancy mitgegangen, um Jonathan zu retten. Damit du und Steve Riesenrad fahren konntet und so weiter." Meine Augen werden groß. „Damit habe ich jetzt gar nicht gerechnet", gebe ich zu, woraufhin Robin laut auflacht. „Du bist aber auch echt blind, y/n!" 
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Max wohnt mit Billy, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in dem gleichen Trailerpark wie Eddie, aber besetzen zwei Wohnwagen. Max und Billy wohnen in zusammen in einem und ihre Eltern in dem andern. Sie sitzt bereits auf der Treppe vor ihrem Trailer, als ich die Straße runtergehe. Neben ihr sind zwei Skateboards gelehnt. „Hey, da bist du ja", lächelnd steht sie auf, „Wollen wir direkt los? Ich kenne eine Strecke, die sich echt gut eignet." „Warum nicht", antworte ich und schnappe mir eins der Boards.

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