Legende 000

Dinner

Die nächsten Tage verbringe ich damit, mit Will in die Spielhalle zu gehen und neue Rekorde bei PacMan aufzustellen. Manchmal erledigen wir aber auch zusammen mit Argyle und Jonathan zusammen die Einkäufe für Joyce. Das macht immer Spaß. Argyle ist so lustig auch wenn er die meiste Zeit stoned ist. Ab und zu bringt er sogar Pizza mit, da er bei „Surfer Boy Pizza" arbeitet. Einmal kommen Wills Freunde Mike und Dustin zu uns und wir verbringen zu viert einen unterhaltsamen Filmabend, bei dem wir „Zurück in die Zukunft" schauen. Auch mit den beiden verstehe ich mich schon echt gut. Besonders Dustin ist nett und wir lachen viel zusammen. Es scheint mir so, als würden sie akzeptieren, dass ich jetzt auch ein Teil ihrer Gang wäre, was mich unheimlich erleichtert.

Die ganze Zeit habe ich nicht daran gedacht, meine E-Gitarre zu spielen. Wahrscheinlich ist sie schon ganz verstimmt. Gerade habe ich sowieso nichts zu tun, also gehe ich in mein Zimmer und schließe mein Baby an den Verstärker an. „Zeit für etwas Metal", sage ich zu mir und fange an, die ersten Akkorde von „Eruption" von Van Halen zu spielen. „Hört sich gut an", denke ich und schmunzle. Weiter gehts, und ich steuer gerade auf das schwere Solo zu. Es fühlt sich so gut in der Seele an, diese Töne mit den Fingern zu erzeugen, bis...
Ich sehe, wie die Tür sich öffnet. Joyce verärgertes Gesicht kommt zum Vorschein. Sofort lasse ich die Gitarre verstummen. „Das ist viel zu laut, y/n!", sagt sie mit fester Stimme. „Aber so muss das sein. Sonst höre ich ja nichts.", widerspreche ich. „Wenn das so ist, kannst du eben keine Gitarre spielen. So leid es mir tut", sie schließt die Tür hinter sich. Na toll. Wo soll ich denn sonst spielen? Genervt stelle ich meine Gitarre zurück in den Ständer. Schmollend gehe ich zu meinem Plattenspieler und lege meine Metallica Platte auf. Das befriedigt mein Bedürfnis nach Gitarrensolos wenigstens ein bisschen. Ich liege mit dem Rücken auf dem Bett und schließe meine Augen. Meine Gedanken driften ab und ich schlafe fast ein. Doch plötzlich höre ich Will aus dem Flur etwas rufen. Ich stehe auf und mache die Musik aus. „Was ist los?", frage ich und komme aus meinem Zimmer. „Unsere Nachbarn sind gerade aus dem Urlaub wiedergekommen. Komm mit nach draußen." Ich folge ihm auf den Hof. Aus einem Ford steigen drei Personen aus. Ein Mann, eine Frau und ein Junge. Die Erwachsenen unterhalten sich kurz mit Joyce und meine Cousins und ich gehen zu dem Jungen herüber. Die Jungs begrüßen sich gegenseitig mit einem Handschlag. „Das ist unser Freund Steve Harrington. Unser Babysitter und Frauenheld", stellt mich Will ihm vor. „Freut mich", ich lache. Mir fallen sofort seine Haare auf, die perfekt und fluffig gestylt sind. „Und du musst die Cousine von Will und Jonathan sein", vermutet Steve. „y/n, richtig", antworte ich. „Schöner Name", bemerkt Steve knapp dann wendet er sich seinen Eltern zu, um ihnen beim Auspacken zu helfen.