Erster Schultag

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Genervt wühle ich in meinem Schrank herum, in der Hoffnung etwas passendes zum Anziehen zu finden. Ich will nämlich einen guten ersten Eindruck bei meinen neuen Lehrern und Mitschülern machen. Leider ist das bei meinem Kleidungsstil eher schwierig, da ich viele zerrissene oder zu große Teile besitze, die möglicherweise eine verwahrlostes Bild vermitteln. Verzweifelt greife ich nach meiner hellblauen Schlaghose aus Jeans. Sie sitzt ziemlich eng und ist unbequem, aber etwas anderes bleibt mir nicht übrig. Bei meinem Oberteil muss ich darauf achten, dass es nicht zu freizügig ist, was die nächste Herausforderung ist. Ich ziehe mein dunkelrotes Shirt an, was meine Figur extrem betont, aber wenigstens meinen Bauch bedeckt. Dafür ist geht der runde Ausschnitt sehr tief. „Was soll's", sage ich mir und mache mich an mein Make-up. Ich umrande meine Augen wie immer mit einem Kajal und trage Wimperntusche auf. Auf meine Lippen kommt mein dunkler Lipgloss. Ich entscheide mich heute lieber für meine Jeansjacke, da meine Lederjacke einfach rebellischer wirkt. Meinen Pony habe ich mit einem Lockenwickler gestylt, denn ich nun herausnehme. Mit gekämmten Haaren schlüpfe ich in meine Doc Martens, die meine Beine länger und mich größer aussehen lassen. Beim Frühstück esse ich so gut wie gar nichts, da die Aufregung meinen Magen erfüllt. Dann steht auch schon Argyle vor dem Hof und hupt. Jonathan, Will und ich verabschieden uns von Joyce und gehen aus dem Haus.
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„Guten Morgen, Brochachos", ruft Argyle und zu, als wir gerade mal in den Bus eingestiegen sind und düst los. Will und ich fallen gleichzeitig auf die Rückbank und schnallen uns hastig an.

 Will und ich fallen gleichzeitig auf die Rückbank und schnallen uns hastig an

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„Ich freue mich schon darauf, dir alles zu zeigen", meint Will vorfreudig. Ich nicke und lächle, obwohl ich mich in echt vor Nervosität beinahe übergeben muss. Argyl gelingt es wie immer auf mysteriöse Weise sein Auto ein zu parken und dabei keinen Sportwagen, der reichen Footballspieler zu beschädigen. Das hat meinem mulmigen Gefühl auch nicht gerade zur Besserung verholfen.

Wir vier steigen aus und Jonathan wünscht mir einen schönen ersten Schultag auf der neuen Schule, ehe er mit Argyle zu deren Klassenzimmer schlendert

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Wir vier steigen aus und Jonathan wünscht mir einen schönen ersten Schultag auf der neuen Schule, ehe er mit Argyle zu deren Klassenzimmer schlendert. Will und ich gehen zuerst ins Sekretariat, wo ich meinen Stundenplan erhalte. Erste Stunde: Biologie. Ich rolle mit den Augen. Bio war noch nie mein Lieblingsfach. Meine Noten waren nie besser als vier in diesem Fach. Außerdem eröffnet Will mir, dass er nun Englischunterricht habe und wir nicht zusammen in eine Klasse gehen würden. „Aber danach haben wir zusammen Mathe, also doch gar nicht so schlimm oder?", fragt er mich. „Wir werden sehen", antworte ich. Er bringt mich noch zum Klassenraum. „Sieh mal, Max ist auch in diesem Kurs", versucht er mich aufzuheitern. „Ja, echt super", sage ich emotionslos, da sie und ich noch nicht die besten Freunde sind. „Bis später", verabschiedet Will sich und lässt mich allein vor der Tür des Klassenzimmers stehen. Ich bin etwas traurig, dass ich keine Kurse mit Robin oder Steve haben kann, da sie zwei Klassen über mir sind und dieses Jahr sogar schon ihren Abschluss machen.
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Als ich den Raum betrete, sehen mich ein paar meiner Mitschüler neugierig an. Ich bin es nicht gewohnt, die neue zu sein, in meiner alten Schule, war ich das unsichtbare Mädchen, das immer in der letzten Reihe saß und nun ist alle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. Deswegen gehe ich auf direktem Weg zu dem Tisch, an dem Max sitzt. Der Platz neben ihr ist noch frei. „Darf ich?", frage ich sie und deute darauf. Sie schaut zu mir auf und murmelt dann, „Von mir aus." Erleichtert nehme ich Platz und hole mein Heft und meine Federmappe aus meinem Rucksack und lege beides auf den Tisch. Schon bald kommt die Lehrerin ins Zimmer und bittet um Ruhe. Als sie mich darum bittet, mich vorzustellen, stehe ich auf und sage meinen Namen und, wo ich herkomme. Einige Stimmen um mich herum fangen an zu tuscheln. Entweder, weil sie meinen Namen erkannt hatten oder meine Stadt. Ich bin froh, als ich mich wieder setzten kann. In dieser Stunde geht es darum, einen Frosch zu sezieren.

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