63. Hungerspiele: Ich stehe da, starre auf den großen Bildschirm. Rechts, neben mir hüpft, die 14 jährige Cashmere, auf und ab. Er hat gewonnen. Gloss hat gewonnen. Mein großer Bruder würde wieder zu Cashmere, meinen Elter und mir zurückkehren. „Saphira! Er hat gewonnen!", ruft Cashmere übermütig. „Oh ja, dass hat er", sage ich fröhlich und umarme sie. Dann sehe ich wieder auf den Bildschirm, zu Gloss. Er steht in der Arena und keucht, aber er lächelt. Zu seinen Füßen liegt reglos der Tribut aus Distrikt 4. Ich sehe zu meiner linken Seite, wo Apard steht. Er ist mein bester und einziger Freund. Seine für Distrikt 1 untypischen dunklen Haare fallen ihm in die Stirn und er sieht mich lächelnd an. Er ist etwas größer, als ich und wesentlich kräftiger, wobei er für sein Alter recht schmächtig ist. Er war während den Spielen die ganze Zeit bei mir, hat mit mir und Cashmere, Gloss zugesehen und darum gebeten, dass er überlebt. Und jetzt hatte Gloss gewonnen, er hatte überlebt. Ich umarme Apard ebenfalls.
Nervös trete ich von einem Fuß auf den anderen. Ich, Cashmere, meine Elter und Apard stehen am Bahnhof und warten, darauf, dass der Zug ankommt und wir endlich Gloss wieder sehen können. Cashmere, die neben mir steht, wippt von den Zehen zu den Fußballen, immer wieder. Auch meine Mutter sieht aufgeregt aus. Sie dreht die Kette, die sie um den Hals dreht, in den Händen. Mein Vater ist ebenfalls im Kapitol, da er schon frühere Hungerspiele gewonnen hat und Gloss unterstützen wollte. Endlich fährt ein Zug in den Bahnhof von Distrikt 1 ein. Die Türen öffnen sich und mein Vater, Rendwick Keene und Grey Fetta steigen aus. Rendwick Keene war Gloss Mentor und hat ihn während seinen Spieklen unterstützt, während Grey Fetta der Mentor von seiner Distriktpatnerin. Endlich tritt auch Gloss auf den Bahnsteig. Er blinzelt kurz ins Sonnenlicht, dann sieht er uns und fängt an zu rennen. Als er bei uns ankommt schließt er uns in die Arme. Ich drücke mich fest an ihn. Wie sehr ich ihn doch vermisst habe. Wie groß meine Angst, während den Spielen, teilweise, um ihn war. Irgendwann lösen wir uns wieder von einander und ich sehe ihn das erste mal, seit der Ernte kann ich ihn richtig sehen, nicht auf irgendwelchen Bildschirmen, sondern in echt. Er hat sich verändert, nicht also viel, aber er ist dünner, als früher und irgendetwas in seinen Augen hat sich verändert, dass ich nicht deuten kann.
64. Hungerspiele: Wieder stehe ich auf dem großen Platz in Distrikt 1 und starre auf den großen Bildschirm. Doch diesmal stehen nur meine Eltern und Apard neben mir. Apard hält meine Hand und gibt mir Kraft, während ich zusehen muss, wie der Junge aus Distrikt 2 Cashmere zu Boden wirft und sie mit einem Messer tief in den Arm trifft. Sie schreit auf und ich habe Angst. Riesige Angst. Angst, dass sie sterben wird, Angst, dass sie niemals wieder zurückkommen wird, Angst, dass ich sie niemals wieder sehen werde. Ich halte Apards Hand so fest, dass ich ihm wahrscheinlich das Blut abschneide, doch er wert sich nicht dagegen. Der Tribut aus Distrikt 2 will gerade auf Cashmere einstechen, als sie ihm mit aller Wucht ihr Knie in den Bauch rammt und sich zur Seite weg rollt. Der Junge aus 2 stöhnt kurz auf, dann sticht er wie wild, mit seinem Messer um sich. Doch Cashmere ist schneller, als er und als sein Messer schließlich nach ihr wirft, duckt sie sich blitzartig nach unten, macht einen Schritt nach vorne und sticht dem Jungen ein Messer ins Herz. Er sackt zu Boden und bleibt regungslos liegen. Seine Kanone wird abgefeuert. Ich stoße einen erstickten Freudenschrei aus und drücke Apards Hand noch fester. Der Junge aus 2 war der letzte, der letzte Tribut, den Cashmere von ihrem Sieg getrennt hat und er ist tod. Cashmere hat gewonnen. Sie steht keuchend da, hält ihren Arm, wo der Junge sie getroffen hat, um den Blutschwall zu stoppen und starrt auf die Leiche des Tributs aus Distrikt 2.
Wieder stehe ich am Bahnhof von 1 und warte wieder auf den Zug, wieder sind meine Eltern und Apard da. Doch diesmal warten wir nicht nur auf Gloss, sondern auch auf Cashmere. Es ist fast eine Sensation, dass zwei Geschwister die aufeinander folgenden Hungerspiele überlebt haben. Nächstes Jahr bei der Ernte könnte ich auch ausgelost werden. Doch diese Jahr war ich noch zu jung. Wenn ich dann irgendwann auch in den Spielen teilnehmen und gewinnen würde, wären wir drei wohl die Sensation im Kapitol. Aber wie wahrscheinlich ist das schon? Das ich irgendwann in die Spiele muss und dann auch noch sie zu gewinnen? Der einfahrende Zug reißt mich aus meinen Gedanken. Die Türen öffnen sich und Gloss und Rendwich Keene steigen aus. Dieses Jahr war Gloss Cashmeres Mentor und Rendwick der ihres Distriktpatners. Dann folgt Cashmere den beiden und tritt aus dem Zug. Ihre hellblonden Haare scheinen in der Sonne aufzuleuchten. Sie rennt auf uns zu. Gloss folgt ihr etwas langsamer. Cashmere fällt erst unseren Eltern um den Hals, die sie beglück wünschen, dann umarmt sie mich. Ich drücke mich fest an sie und vergrabe mein Gesicht in ihren langen Haaren. Dann löse ich mich von ihr und sehe sie an. Auch sie hat sich verändert, wie Gloss, sie ist dünner und auch in ihren Augen hat sich etwas verändert, doch noch immer weiß ich nicht, was.
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When I die
FanfictionSaphira Ritchson, die kleine Schwester von Gloss und Cashmere, wurde für die 68. Hungerspiele ausgewählt. Erst ist sie recht erfreut, doch dann wird ihr ehemaliger bester Freund als männlicher Tribut für Distrikt 1 ausgewählt. Und Saphira ist sich...