Kapitel 9

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Während dem Essen sitze ich zwischen Nero und Meira und Talon fängt ein Gespräch über unsere Distrikte an. Wir alle sind fest davon überzeugt, dass unser eigenes Distrikt das beste ist. Bianca behauptet, Distrikt 1 bräuchte man eigentlich garnicht, Distrikt 2, aber auf jeden Fall, weil aus 2 die meisten Friedenswächter und die Waffen kommen. Ich erkläre ihr dann, dass man Distrikt 1 sehr wohl braucht, eine richtige Erklärung, warum, finde ich nicht, aber trotzdem schaffe ich es alle, mehr oder weniger, zu überzeugen. Meira erzählt vom Meer und wie schön Distrikt 4 doch ist. Die anderen Tribute essen, fast alle alleine nur ein paar essen zu zweit oder dritt. Wir sind die Einzigen, die sich etwas lauter unterhalten. 

Am zweiten Tag des Trainings übe ich weiter Messerwerfen, mittlerweile schaffe ich sogar fast sechzig Meter Entfernung und Nero zeigt mir, wie man mit dem Schwert umgeht. Ich bekomme es nicht wirklich gut hin, doch er muntert mich immer wieder auf, hat Geduld mit mir und ich nutze die Gelegenheit und flirte mit ihm. Beim Frühstück und beim Abendessen auf unserer Etage erzählen Apard und ich Cashmere, Gloss und Dalia immer, wie es wahr und wie die anderen Tribute so sind. Wenn wir alleine sind, fragt Cashmere mich immer aus, wie es mit meiner Taktik läuft und brav berichte ich ihr alles. Sie ist zufrieden mit meiner Leistung und sagt mir immer, ich solle weiter so machen. 

Am dritten Trainingstag ist es dann soweit, nacheinander werden wir vom Mittagstisch zu unseren Einzelstunden vor den Spielmachern gerufen. Apard ist als Erster dran, danach ich, danach Nero, nach ihm Bianca und immer so weiter, erst der Junge, dann das Mädchen. Ich bin froh, dass ich mit als erstes dran bin. Ich hasse langes warten. Es dauert etwa eine Viertelstunde, bis ich aufgerufen werde. Nero wünscht mir Glück und meint, ich solle den Spielmachern zeigen, was ich drauf habe. Ich lächle in an, dann betrete ich die Turnhalle.

Die Spielmacher nicken mir freundlich zu und ich gehe zur Station mit den Wurfmessern. Ich fange mit einer geringen Entfernung an und werfe, dann entferne ich mich immer ein Stück weiter vom Ziel, bis ich bei sechzig Metern angekommen bin. Ich habe jedesmal getroffen. Ich werfe wieder. Treffer. Super. Ich bin etwas übermütig, also versuche ich auch fünfundsechzig Meter, atme noch einmal gut durch und werfe wieder. Auch diesmal habe ich genau ins Schwarze getroffen. Zum Schluss werfe ich noch drei Messer in perfekt gerader Linie in einen künstlichen Baum und klettere an ihnen hoch und wieder runter. „Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!", sage ich lieblich zu den Spielmachern, als hätte ich ihnen gerade gezeigt, wie toll ich Kekse backen kann oder so und nicht, dass ich perfekt mit Wurfmessern töten kann. Sie nicken mir anerkennend zu. „Du darfst jetzt gehen", sagt einer und ich verlasse den Raum. 

Ich mache mich auf den Weg zum Aufzug und drücke auf den Knopf mit der Nummer 1. Ich bin zufrieden mit mir, das Einzeltraining ist sehr gut gelaufen! Als in unsere Etage komme sind alle anderen schon da. Sie sitzen am Tisch und als sie mich bemerken überschütten mich alle mit Fragen. Alle außer Apard natürlich. „Wie war es?", fragt Dalia. „Wie haben sie reagiert?", fragt Cashmere und Gloss fragt: „Ist es gut gelaufen?" Ich setze mich und fange dann an ihre Fragen zu beantworten. „Es war gut, ich hab sogar fünfundsechzig Meter Entfernung geschafft. Die Spielmacher sahen auch recht zufrieden aus", erzähle ich. Wir reden noch ein bisschen über das Training, dann gehe ich in mein Zimmer, um mich auszuruhen. Heute Abend werden die Punktzahlen für das Einzeltraining bekannt gegeben. Ich hoffe sehr auf eine neun bis elf. Zwölf wäre natürlich auch toll, aber bisher hat noch niemand ein zwölf im Training bekommen, die ist einfach zu hoch. 

Irgendwann wird mir in meinem Zimmer langweilig und ich mache mich auf die Suche nach Cashmere oder Gloss. Ich finde die Beiden schließlich mit Dalia im Salon. „Saphira! Und bist du schon aufgeregt?", begrüßt Dalia mich. Immer diese nervigen Fragen!, denke ich doch ich reiße mich zusammen und antworte ihr freundlich. „Nein, nicht wirklich. Ich wollte nur etwas fragen." „Was denn?", fragt Cashmere. „Warum sehen wir uns die Punkte fürs Training nicht zusammen mit unseren Verbündeten an?", antworte ich. „Gute Idee!", meint Dalia. „Das ich noch nicht darauf gekommen bin, ach was soll's, du kennst sie ja sowieso besser." „Ja, die Idee ist gut", findet auch Cashmere, „Ich gehe gleich zu Enobaria und Lyme und frage sie." „Und ich gehe zu Finnick und Ron", meint Gloss. „Super!", sage ich und da ich nicht alleine mit Dalia sein will, verschwinde ich wieder in mein Zimmer. 

So das war Kapitel 9. Ich hoffe es hat euch gefallen! Wenn ihr längere oder kürzere Kapitel wollt, sagt Bescheid. Ich würde mich auch über ein Feedback sehr freuen!

When I dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt