Kapitel 7

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Kurz nachdem Cashmere gegangen ist, kommt Apard in den Raum. Ich sitze immer noch auf dem Sofa. Als plötzlich die Türen des Aufzugs aufgehen, stehe ich auf. Wie Cashmere gesagt hat, sind es die beiden aus 2. Das Mädchen mit den rotbraunen Haaren und grünen Augen und der braun Haarige Junge mit, ich hatte recht, blauen Augen. Ich lächle im zu, immerhin soll ich ja flirten. „Hi, ihr seid aus Distrikt 2 oder?", begrüße ich die beiden. Sie sind beide größer, als ich und der Junge ist auch größer, als Apard. „ Jip, die sind wir. Bianca", stellt sich das Mädchen, Bianca, vor. „Saphira", stelle ich mich vor. „Nero", stell sich nun auch der Junge vor, der vorher die ganze Zeit mich angesehen hat. Wir sehen alle zu Apard. „Ich bin Apard", stellt er sich schließlich auch vor. „Kennt ihr schon die beiden aus 4?", fragt Bianca. „Nein, noch nicht", antwortet Apard. „Na ja, auf jeden Fall sahen die bei der Ernte aus, als könnten sie kämpfen", meint Nero. „Ja, stimmt", sage ich und lächle ihm wieder zu. Er erwidert es. „Gut wir sehen uns dann morgen im Training!", sagt Bianca grinsend und wendet sich dem Aufzug zu. „Bis dann!", verabschieden wir uns. Dann sind die beiden weg und ich lasse mich wieder aufs Sofa fallen. „Was war das denn?!", fragt Apard und funkelt mich an. „Was? Die sind doch ganz nett", antworte ich und tue unschuldig. Er hat es also mitbekommen, dass ich etwas mit Nero geflirtet habe. „Du weißt genau was ich meine", antwortet er. „Bist du etwa eifersüchtig?", frage ich eingeschnappt. Er will gerade zurück feuern, als Cashmere, Gloss und Dalia und auch Celestia und Apards Stylistin hereinkommen. Wir setzen uns an den Tisch und fangen an zu essen. Schon wieder habe ich nicht wirklich Hunger. Irgendwie kann ich es nicht wirklich glauben, dass Apard eifersüchtig ist, aber warum hat er dann so komisch reagiert? „Und wie sind die beiden aus Distrikt 2 so?", erkundigt Dalia sich und reißt mich damit aus meinen Gedanken. „Ganz nett", antworte ich schnell und zwinkert Cashmere zu, sie zieht die Augenbrauen hoch und grinst. „Sehr schön", sagt Dalia, sie hat offenbar nicht mitbekommen, wie Cashmere und ich uns stumm ausgetauscht haben. Apard schon, er sieht mich kurz böse an und wendet sich dann wieder seinen Essen zu. „Worauf müssen wir eigentlich beim Training morgen achten?", fragt er. „Auf nicht wirklich viel. Am besten ist es, wenn ihr eure Stärken trainiert und auch die anderen beobachtet, um ihre Stärken heraus zu finden", erklärt Gloss und Apard nickt. Was Gloss sich wohl für eine Taktik für Apard ausgedacht hat? Bestimmt nicht flirten! Vielleicht geheimnisvoll tuen oder so tun, als hätte er schon gewonnen? Ich schüttle den Kopf, Apards Taktik kann mir doch sowas von egal sein! Dalia sieht mich komisch an. „Ist etwas, Saphira?", fragt sie. „Nein, nein, alles gut", sage ich. „Am besten sehen wir uns jetzt die Wiederholung der Eröffnungsfeier an", meint Cashmere und wir wechseln in einen Salon. Diesmal sehe ich mir auch die anderen Tribute an, die meisten sehen recht hübsch aus, aber ich muss Dalia Recht geben, als sie sagt: „Ihr seht am besten aus." Nochmals fangen alle an Celestia und Sahar, Apards Stylistin, für ihre Arbeit zu loben. Celestia nickt mir wohlwollend zu und ich bedanke mich auch nochmal bei ihr. „Hast du schon ein Kleid für mein Interview?", frage ich sie leise, dass es niemand anderes mitbekommt. „Oh ja und es passt perfekt zu dir. Ich glaube, ich habe genau die richtige Farbe getroffen. Mehr verrate ich dir nicht", antwortet sie geheimnisvoll. 

Am nächsten Morgen wache ich schon wieder früh auf und im Kapitol ist noch alles in Nebel gehüllt. Ich stelle die Dusche auf ganz kalt, damit ich richtig wach werde und es wirkt. Das kalte Wasser hat mich aufgeweckt und auch mein Blut fließt wieder. Als ich mich abgetrocknet und mit einer Lotion eingecremt habe, entdeckte ich, dass am Schrank schon Kleider für mich hängen. Eine enge dunkelgraue Hose, eine langärmelige Tunika in dunkelrot und bequeme halbhohe Lederstiefel. Ich trage noch etwas Lippenstift und Mascara auf, dann gehe ich in den Speisesaal. Heute Morgen habe ich sogar mal Hunger und hoffe, dass es bereits etwas zu Essen gibt. Ich werde nicht enttäuscht Essen ist genug da, aber ich bin nicht die Einzige, die schon früh wach ist. Auch Apard ist schon da und ist ein grünliches Brötchen, wahrscheinlich kommt es aus Distrikt 4. Ich versuche ihn zu ignorieren und lasse mich auf einen Stuhl am Esstisch fallen. Ich nehme mir zwei große Pfannkuchen, die dick mit Marmelade bestrichen sind und fange an zu Essen. Apard beachtet mich auch nicht und so essen wir schweigend. Ich muss an meine Eltern und Ruby denken, was sie jetzt wohl machen? Wahrscheinlich schlafen sie noch oder meine Mutter war schon beim Bäcker und hat frisches Brot geholt. Wie haben sie wohl auf die Eröffnungsfeier reagiert? Als ich gerade aufgehört habe zu essen, weil ich so satt bin, kommen Cashmere und Dalia herein und wünschen uns einen guten Morgen. Sie nehmen sich ebenfalls etwas Essen und setzten sich. „Noch irgendwelche Fragen wegen dem Training?", erkundigt Cashmere sich bei uns. Wir schütteln beide den Kopf. „Gut", meint sie und wendet sich wieder dem Essen zu. Dalia versucht ein paar mal ein Gespräch anzufangen, doch es erstirbt immer wieder ziemlich schnell und irgendwann gibt sie auf. Die Atmosphäre ist irgendwie seltsam und kommt mir unheimlich schwer vor. Als endlich Gloss hereinkommt, sind wir bereits alle fertig mit dem Essen. Cashmere reicht ihm einen Kaffee und er setzt sich zu uns. 

Im Aufzug ist es genauso Still, wie während dem Frühstück. Apard und ich stehen soweit auseinander, wie es geht, Dalia zwischen uns. Sie bringt uns hinunter zu den Trainingsräumen, die sich im Untergeschoss des Gebäudes. Die Türen öffnen sich auf eine riesige Turnhalle mit verschiedenen Waffen und Hindernisparcours. Sofort sticht mir die Station mit den Wurfmessern ins Auge. Bisher sind nur die Tribute aus Distrikt 4 und Distrikt 6 sind schon da. Wir gehen auf die beiden aus 4 zu, die uns auch wieder zuerkennen scheinen. Der große Junge mit den dunklen Haare stellt sich als Talon vor und das zierliche Mädchen mit den karamellfarbenen Haaren und grauen Augen stellt sich als Meira vor. Apard und ich stellen uns ebenfalls vor und ich fange an etwas mit Talon zu flirten, wie Cashmere es mir aufgetragen hat. Apard sieht mich missbilligend an, aber das ist mir egal. Der kann mich mal! Schließlich will ich ja die Spiele gewinnen und das ist der beste Weg zum Gewinn.

When I dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt