When I die

Kapitel 6

Die Menge empfängt uns mit lauten Jubel und lauten „Distrikt 1" rufen. Ich recke mein Kinn noch etwas höher, wie Celestia es mir gesagt hat und winke der Menge lächelnd zu. Ich fasse so viel Zutrauen, dass ich der Menge sogar Küsschen zuwerfe. Die Leute vom Kapitol rasten aus und rufen unsere Namen. Ich bin verdammt froh, dass ich aus Distrikt 1 kommen, wir bekommen eigentlich immer Sponsoren und sind die Favoriten. Sponsoren sind immer gut. Ich lächle weiter gewinnend und werfe der Menge weitere Küsschen zu. Wir sind die ersten, die losgefahren sind und somit auch die ersten, die beim zentralen Platz ankommen. Ich habe garnicht auf die anderen Tributpärchen geachtet. Jetzt sehe ich sie mir etwas genauer an, alle tragen mehr oder weniger schöne Kostüme. Als auch der Streitwagen mit den beiden aus Distrikt 12 vor Präsident Snows Residenz stehen bleibt, endet die Musik mit einem Tusch. Der Präsident heißt uns alle willkommen und während er redet, werden alle Gesichter der Tribute eingeblendet. Ich sehe mich auf dem Bildschirm und bin sehr zufrieden mit meinem Aussehen. Ich stelle fast alle anderen in den Schatten. Als die Nationalhymne wieder ertönt, setzten sich die Streitwagen in Bewegung und wir fahren in den Trainingscenter ein. Kaum haben sich die Türen hinter dem Wagen aus Distrikt geschlossen, kommen auch schon unsere Vorbereitungsteams auf uns zu gerannt. Ich sehe mich um, auch die anderen Tribute sind von ihren Vorbereitungsteams umgeben und sind mit sich beschäftigt, nur der große Junge aus Distrikt 2 schaut zu mir herüber und fängt meinen Blick auf. Er hat dunkle Haare und blaue Augen, soweit ich es auf die Entfernung erkenne kann. „Und wie war's?", fragt Cyrus aufgekratzt. „Haben wir dir nicht gesagt, dass die wundervoll aussehen wirst?", meint Jasira stolz. Sie reden alle so durcheinander, dass ich sie fast garnicht verstehe. Nur Celestia lächelt einfach nur und bedräng mich nicht mit irgendwelchen Fragen. Ich finde sie irgendwie sympathisch, aber schlau werde ich nicht wirklich aus ihr. 

Das Trainingscenter ist in einem turmartigen Gebäude untergebracht, das ausschließlich für die Tribute und ihre Teams eingerichtet wurde. Hier werden wir bis zum Beginn der eigentlichen Hungerspiele wohnen und trainieren. Jedem Distrikt steht eine ganze Etage zur Verfügung. Da wir aus Distrikt 1 kommen, müssen wir mit dem Aufzug nur in die erste Etage fahren. Gut so, denke ich. Ich mag Aufzüge nicht sonderlich, mir wird beim anfahren immer leicht schlecht. Dalia lobt uns die ganze Zeit für unseren Auftritt. Ich versuche ihr Geplapper auszublenden und bin mir fast sich, dass Apard das gleicht macht. „Ach ihr werdet bestimmt ganz viele Sponsoren bekommen", flötet sie. Dann redet sie davon, wie sie schon Leute aus dem Kapitol sie wegen meiner Schönheit angesprochen haben. Ich sehe, wie Apard die Augen verdreht und seufze innerlich, klar Sponsoren sind immer gut, aber ich will Sponsoren haben, weil sie denken, ich werde die Spiele gewinnen oder weil ich gut mit Wurfmessern umgehen kann. „Cashmere und Gloss werden einiges zu tun haben, wenn die richtigen Spiele beginnen", beendet sie ihren Vortrag. Mein Quartier ist riesig. Es ist genauso schick eingerichtet, wie der Waggon im Zug und verfügt über ewig viele automatische Vorrichtungen. Ich gehe erstmal duschen und entferne das ganze Make-um aus meinem Gesicht. Danach programmiere ich den Kleiderschrank auf ein Outfit nach meinem Geschmack, eine helle Bluse und ein dunkelblauer Rock. Meine Haare kämme ich nur einmal durch und lasse sie dann offen. Die restliche Zeit verbringe ich damit, mir die Stadtteile des Kapitols, durch die Fenster, genauer anzusehen. Auf mein Kommando zoomen die Fenster nämlich die gewünschten Stadteile heran und wieder weg. Irgendwann habe ich keine Lust mehr und gehe in das Speisezimmer, das gleichzeitig auch als Aufenthaltsraum benutzt wird. Ich lasse mich neben Cashmere auf ein großes, rotes Sofa fallen. „Die anderen sind mit dem Bündnis einverstanden", teilt sie mir mit. Sie hat also schon mit den anderen Mentoren der Karrieretributen geredet. „Gut. Wo ist Gloss?", frage ich sie. „Er wollte kurz mit Apard sprechen, wegen Taktiken in den Spiele und so", erklärt sie. „Hast du schon eine Idee für mich?", frage ich. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir noch überhaupt keine Gedanken wegen einer guten Taktik gemacht. Cashmere anscheinend schon, denn sie lächelt geheimnisvoll und meint: „Oh ja, hab ich. Sie ist auch ganz einfach... ." „Jetzt sag schon", dränge ich. „Na gut, wie du willst. Also...", spannt sie mich weiter auf die Folter. Ich stoße sie an. „Man Cashmere! Sag jetzt!" Sie lacht. „Wenn du es so unbedingt wissen willst: Flirten", sagt sie. „Was?!", ich starre sie fassungslos an. „Warum?", frage ich dann. „Ganz einfach: Du siehst super aus, du musst die anderen Jungs einfach um den Finger wickeln, besonders den aus 2 und 4 und wenn sie dir vertrauen sind sie für dich keine Gefahr mehr und du kannst sie dann einfach töten", erklärt sie. Ich lasse mir ihre Worte durch den Kopf gehen und muss feststellen, dass die Idee garnicht so schlecht ist. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen, hast du alles verstanden?", fragt Cashmere mich lachend. Ich nicke. „Ja, hab ich", antworte ich. „Sehr gut! Ach und die beiden aus 2 wollten vor dem Essen nochmal zu euch kommen, hat Enobaria gesagt", sagt Cashmere und verschwindet aus dem Zimmer. Na super, dann kann ich ja schonmal üben.

Ich hoffe meine Geschichte hat euch bisher gefallen. Es kann sein, dass mal Wörter fehlen, das passiert mir manchmal, wenn ich schnell schreibe, tut mir leid. Wenn ihr welche entdeckt, dann weißt mich gerne daraufhin!