08 𝐣𝐮𝐬𝐭 𝐛𝐞𝐭𝐰𝐞𝐞𝐧 𝐮𝐬 𝐥𝐚𝐝𝐢𝐞𝐬

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Tatsächlich war ich wirklich froh darüber, ein bekanntes Gesicht um mich herum zu haben. Sich alleine ein Spiel anzuschauen war nicht wirklich eine Sache, die ich im ersten Moment durchdacht hatte. Aber mit Sophia, die ihre Freundin aus Deutschland dabei hatte, fühlte ich mich nicht alleine und könnte sogar das Spiel genießen.

»Wo ist Paula?«, fiel mir die Abwesenheit einer Blondine auf, die sonst auch immer mit Sophia in der Box saß und ihren Freund beim Spielen zusah. Kaum hatte ich meine Frage ausgesprochen, bekam ich auch schon einen total verwirrten Blick der deutschen Braunhaarigen, was mich nun fragend schauen ließ. »Was ist?«, harkte ich weiter nach und wusste nicht, was ich nun bei ihrer Reaktion auf meine Frage denken sollte.

»Timo ist wieder in die Bundesliga gewechselt.«, informierte sie mich über den Wechsel, den ich wirklich Null im Sinn hatte. Dementsprechend überraschte mich auch die Nachricht, da ich wirklich dachte, dass Timo sich an die neue Liga in England gewöhnt hatte. »Kurz vor Saison Beginn hat Leipzig ihn wieder geholt und Paula ist natürlich mit.«, erzählte sie mir und schien wirklich nicht glücklich darüber zu sein, dass Paula nun nicht mehr in England wohnte. »Aber hat dir das niemand erzählt?«

»Hätte ich dann gefragt, wenn ich das gewusst hätte?«, entgegnete ich und schüttelte meinen Kopf. »Ben hat darüber wirklich kein Wort verloren! Und ich dachte, dass er sich sehr gut mit ihm verstanden hat.«, murmelte ich meinen letzten Satz leise vor mich hin und wollte nicht wahrhaben, dass Timo und Paula das Land verlassen hatten.

»Warum sollte Ben mit dir darüber sprechen und nicht Mason?«, harkte sie verwirrt nach ind verwirrte nun mich mit der Frage. »Aber wenn ich noch einmal darüber nachdenke, dann wär Mason auch nicht unbedingt der richtige Ansprechpartner!«

»Warum sollte Mason mit mir darüber sprechen?«, stellte ich die Gegenfrage und wunderte mich, dass sie dabei an Mason dachte. »Ich hab nicht wirklich was mit Mason zutun und was auch immer die Sache zwischen uns ist, wird sicherlich nicht mehr aktuell sein! Und warum sollte Ben nicht mit mir darüber sprechen? Er ist mein Freund?«

Daraufhin sah sie mich mit einem erschrockenen Blick an, der mich nun mehr als nur verwirrte. Warum erschreckte sie es, dass ich eine Beziehung mit Ben führte. Soweit ich wusste, war unsere Beziehung unter unseren Freunden kein bisschen Geheim.

»Er ist wieder dein Freund? Seit wann?«

»Wie, seit wann? Wir haben uns nicht einmal getrennt!«, entgegnete ich ihr und wusste momentan nicht wirklich, ob sie mich gerade einfach nur verarschen wollte. »Die Sache mit Mason ist nicht existent und wird auch nicht existieren, Sophia. Willst du mich irgendwie nur verarschen oder so?«, fragte ich sie vorsichtshalber und wünschte mir wirklich, dass sie mich einfach nur verarschen wollte.

Aber ihr Gesichtsausdruck zeigte mir, dass sie es nicht tat.

»Hä?«, machten wir beide und verstanden die Welt nicht mehr. »Ich bin mir sehr sicher, dass die Sache mit Mason sehr existent war, Genne!«

»Warum sollte sie, wenn ich mit Ben zusammen bin?«

»Du und Ben seid nicht mehr zusammen!«, entgegnete sie. »Genne, willst du mich verarschen? Ist das jetzt vielleicht ein Stunt, nachdem du ein Jahr lang praktisch MIA* warst? « Auch sie schien zu glauben, dass ich sie verarschte.

»Ich verarsche dich wirklich nicht! Ben und ich sind zusammen und haben uns auch nicht getrennt.«, lachte ich leicht und wollte einfach nicht mehr darüber sprechen. Allein der Gedanke, dass Mason Mount und ich in einer ernsthaften Beziehung sein könnten, ließ mich innerlich schon übergeben. Er und ich waren einfach viel zu verschieden und wenn ich noch die Geburtstage meiner Enkelkinder erleben wollte, dann sollte ich mein Leben nicht mit ihm verbringen.

Sie warf mir noch einen misstrauischen Blick zu, bevor sie die Thematik fallen ließ und über andere Dinge sprach. Leider kam die Thematik in der Halbzeit wieder hoch, als Sophia nun Paula über FaceTime anrief und mir ihr Handy praktisch ins Gesicht hielt.

»NEIN! Warum tauchst du wieder auf, wenn ich nicht da bin?«, brüllte sie in die Kamera und schaute über mein Auftauchen sehr überrascht aus. »Wo hast du nur gesteckt und warum kam keine einzige Nachricht mehr durch, du Blöde?«, stellte sie mir die Frage, die ich ihr leider nicht beantworten konnte.

Momentan kannte ich noch nicht einmal den ehrlichen Grund für meinen Umzug nach Monaco – Ich glaubte meiner Familie nämlich nicht, dass ich einfach von heute auf Morgen meine Tasche gepackt hatte und mit Lando zusammenziehen wollte. Es steckte mehr dahinter und das erkannte ich besonders in den Gesichtern meiner Mütter und Ludovica, die dicht hielten und weiterhin hinter Lando und Giovanni standen. Sie erzählten mir die meisten Sachen über mein altes Leben und natürlich glaubte ich, dass sie ein paar Tatsachen verdrehten.

»Für die letzte Frage habe ich wirklich keine Antwort, da ich mich nicht wirklich daran erinnern kann.«, antwortete ich ehrlich und bekam daraufhin einen skeptischen Blick von Paula über FaceTime. »Schau mich bitte nicht so skeptisch an. Ich habe wirklich keine Antwort auf die Frage!«, versicherte ich ihr und schaute zu Sophia, die das Ganze mit einem Schnauben kommentierte.

»Sie hat vorhin versucht mir zu erzählen, dass sie und Ben wieder zusammen sind.«, teilte sie ihr mit.

»Wie, du und Ben seid wieder zusammen? Wann ist das bitte passiert und warum hat Timo mir nichts erzählt?«, entgegnete Paula in einem verwirrten Ton und teilte ihre Verwirrung nicht nur mit Sophia. »Welche Pillen du auch immer nimmst, Genne, die will ich sicherlich nicht haben!«

»Wollt ihr mich jetzt total verarschen?«, hoffte ich innerlich dann doch auf eine Verarsche von den Beiden, die momentan sehr überzeugend aussahen. »Warum sollte ich wieder mit Ben zusammen sein, wenn wir uns davor nicht getrennt haben? Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern und erwähnt hat er es auch nicht.«

»Langsam mache ich mir Sorgen um dich, Genevieve.«, sprach Sophia aus und sah mir mit einem eindringlichen Blick in die Augen. »Bist du auf den Kopf gefallen und leidest an Gedächnisschwund oder so?«

»I-Ich erinnere mich nicht.«, antwortete ich leicht stotternd.

»Du erinnerst dich nicht?«, harkte Paula misstrauisch nach. »Wie kann man sich denn nicht– Scheiße, Soph! Sie erinnert sich wirklich nicht daran!«, glaubte sie mir dann endlich und schien nun verwirrter als zuvor zu sein. »Was ist passiert, dass sie sich an das ganze Drama im letzten Jahr nicht erinnern kann?«

»Vielleicht ist sie plötzlich an Demenz erkrankt?«

»So funktioniert das nun glaube ich auch nicht. Ich kann mich noch super an meinen Namen, meine zehn verschiedenen Adressen und an meinen Geburtstag erinnern. Demenz ist das nun echt micht.«, erwiderte ich darauf und knetete meine Hände. »Auf Sardinien gab es einen schweren Verkehrsunfall.«, rückte ich mit der Sprache heraus und wollte nun die Wahrheit wissen. Wenn meine Familie und Ben mir schon nicht die Wahrheit erzählen wollen, dann einer von ihnen. »Ich kann mich nicht an den Unfall erinnern, aber meine Brüder meinten, dass ein Betrunkener am Steuer saß und mich wohl auf dem Zebrastreifen übersehen haben muss. Meinem Gedächtnis fehlen ein paar Monate und ich hab das Gefühl, dass meine Familie mir nicht alles erzählt hat. Ebenso bekomme ich langsam das Gefühl, dass Ben mich auch angelogen hat.«, erzählte ich ihnen und merkte, wie ich zum Ende hin emotional wurde. »Jetzt erzählt mir bitte, ob Ben und ich uns wirklich voneinander getrennt haben und ich was mit Mason am Laufen hatte!«

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