Annabeths Pov
„Ich liebe dich, Annabeth", flüsterte Percy in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Ich dich auch, Algenhirn", flüsterte ich zurück.
Doch plötzlich veränderte sich die Stimme in die meines Dads.
„Annabeth!", rief er. Es höre sich jedoch an, als wäre er ganz, ganz weit weg.
Ich sah wieder in die Augen von Percy, doch da war nur mein Teddybär. Ich weiß, es ist kindisch, aber Percy hatte ihn mir zu meinem 15. Geburtstag geschenkt. Ich brachte es nicht übers Herz, den Teddy wegzuschmeißen.
Im Türrahmen erkannte ich eine Gestalt. Mein Dad. Er hatte sich an die Tür gelehnt und schaute mich erwartungsvoll an. Eine seiner Augenbrauen war hochgezogen, die andere blieb dort, wo sie war. Wie schaffte er das nur? Manchmal stand ich mehrere Minuten vor dem Spiegel und versuchte das nachzumachen.
„Die Schule wartet. Du musst gleich los", informierte er mich.
„Ja ja." Seufzend stieg ich aus dem Bett und schlurfte ins Bad, während ich mir den Schultag ohne Percys Dummheiten und Albernheiten vorstellte. Diese Vorstellung war nicht gerade angenehm. Piper hatte mich darüber informiert, dass Percy sich nun wirklich dazu entschieden hatte, nach San Francisco zu ziehen.
Der Schulbus war natürlich wie immer prall gefüllt und es gab keinen einzigen Platz zu sitzen, weshalb ich mich relativ vorne neben einen Sitz stellte.
Die Fahrt dauerte circa 20 Minuten und hinten im Bus bemerkte ich einen kleinen Streit. Worum es da wohl ging? Ich quetschte mich durch die Menge, um etwas mitbekommen zu können und vielleicht könnte ich den Streit ja schlichten. Ich war gut in so etwas.
Doch bevor ich ankam, war schon ein Junge, ungefähr in meinem Alter, bei dem Streit angekommen.
Von dem was ich mitbekam, beschwerte sich gerade eine Frau, dass sich ein dicker Mann auf den Stuhl für Schwangere gesetzt hatte. Neben dieser blonden Frau, die sich beschwerte, stand eine schwangere Frau mit braunen Haaren und schaute eingeschüchtert drein.
„Das ist ein Sitz für Schwangere. Und soweit ich es beurteilen kann, sind Sie nicht schwanger", beschwerte sich die blonde Frau, doch da schritt der Junge ein. Er hatte schwarze Haare, so wie Percy, doch seine Augen waren blau. Dunkelblau. Seine Haare waren kürzer als die von Percy und er hatte sie zur Seite gestylt. Ich musste sagen, er sah nicht schlecht aus.
„Bitte beruhigen Sie sich doch, Miss. Wie man sehen kann, ist dieser Mann schwanger. Oder sehen sie nicht seinen Bauch? Da sind doch mindestens Zwillinge drin. Als bitte lassen sie ihn doch da sitzen, schließlich ist er auch schwanger", meinte der Typ ohne sich auch nur anmerken zu lassen, dass er es eigentlich nur gesagt hatte, um den Mann zu provozieren. Nun wandte er sich an den Mann. „Glückwunsch zu ihren Zwillingen. Sind es denn zwei Mädchen? Oder zwei Jungen? Oder vielleicht sind es ja..."
„Na hör mal, was fällt dir denn ein?", fragte der Mann empört.
„Ich habe nur das gesagt, was man sehen kann. Sie sitzen auf einem Sitz für Schwangere und deshalb sollten Sie doch schwanger sein, oder nicht? Ich meine, dieser Sitz ist ausdrücklich nur für Schwangere", meinte der Junge gleichgültig.
Brummend stand der Dicke Mann auf und der Junge half der wirklich schwangeren Frau auf den Sitz, die sich tausend Mal bedankte.
Als der Junge sich umdrehte, um wieder an seinen alten Platz, neben der Tür, zurückzukehren, trafen sich unsere Blicke und er lächelte mir zu. Was war das denn gewesen? Wieso lächelte er ausgerechnet mir zu? Dem unbeliebten Mädchen?
Um mich herum hörte ich lauter Mädchen, die über diesen Jungen redeten.
„Ist der nicht heiß? Und nett ist er auch noch."
„Ja, stimmt. Außerdem hat er Sinn für Humor."
Lauter Dinge wie diese hörte ich über die ganze Fahrt. Und es stimmte ja auch, was sie sagten. Er war wirklich nett und lustig.
Aber nein, so durfte ich nicht denken. Percy war mein Ein und Alles. Das würde sich niemals ändern. Jedoch hatte ich ihn verlassen, was hieß, dass ich eigentlich Single war... Nein, das ging nicht. Aber ich hatte Percy das Herz gebrochen und er würde wahrscheinlich nie wieder zu mir zurückkehren...
Bei diesem Gedanken stiegen Tränen in mir hoch, die ich nur schwer unterdrücken konnte.
Der Bus bremste und alle versuchten gleichzeitig aus dem Bus auszusteigen, was nicht gerade gut klappte.
Im Klassenraum angekommen, setzte ich mich wie üblich in die zweite Reihe, neben mir ein Platz frei. Dort hatte Percy gesessen.
Unsere Lehrerin Miss Hendelson kam herein und stellte ihre Tasche auf ihrem Pult ab. Jetzt würde sie wie immer genau dasselbe sagen.
„Guten Morgen, meine Lieben. Wir werden jetzt einen Überraschungstest schreiben", verkündete sie. So wie immer. Und so wie immer würde sie jetzt sagen, dass sie die Blätter zuhause vergessen habe und sie nächste Stunde auf jeden Fall mitbringen würde. Nur, damit wir uns auf einen Test vorbereiten, den wir niemals schreiben würden.
„Mensch, jetzt habe ich ausgerechnet die Blätter vergessen. Na ja, dann bringe ich sie eben nächste Stunde mit. Bitte bereitet euch darauf vor."
Genau das sagte sie jedes Mal. Und jedes Mal bekam ich einen Schrecken, falls sie die Blätter diesmal wirklich dabei haben könnte.
„Ach ja, heute haben wir noch einen neuen Schüler. Er sollte eigentlich jeden Moment kommen..."
Genau in diesem Moment wurde die Tür geöffnet und der Typ aus dem Bus trat herein.
„Ah, da bist du ja. Würdest du dich bitte vorstellen?", bat Miss Hendelson ihn.
„Hi, mein Name ist Sammy und ich bin vor 2 Tagen hier in New York angekommen. Mein Hobby ist es, Leuten Streiche zu spielen, also passt auf", meinte er grinsend.
„Gut, ich hoffe, dass du das mit deinem Hobby nicht zu Ernst nimmst. Jetzt suche dir doch bitte einen Platz, damit wir mit dem Unterricht beginnen können."
„Okay."
Alle Mädchen, die neben sich noch einen Platz frei hatten, bettelten, dass Sammy sich da hinsetzen sollte. Doch ausgerechnet, zwischen all den freien Plätzen, setzte er sich auf Percy's alten Platz. Neben mich.
„Hi, wie du schon wissen solltest, heiße ich Sammy. Wie heißt du?", fragte er mich.
„Ich bin Annabeth. Annabeth Chase." So hatte sich Percy immer vorgestellt.
„Freut mich", meinte er nur und holte dann einen Schreibblock heraus, um mitzuschreiben.
Sollte ich mich mit ihm anfreunden? Was, wenn er sich dann in mich verliebte? Ach was, er würde sich schon nicht in mich verlieben. Ich war total unbeliebt. Eine Freundschaft mehr würde nicht schaden.
Moin Leute,
wieder ein neues Kapitel!
Hoffe euch gefällt's!Grüße gehen raus!
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Percy Jackson - Say I'm worth it
FanfictionDas legendäre Paar Percy und Annabeth trennen sich für Percys Zukunft. Percy versteht nicht wieso sie sich trennen mussten, denn Annabeth verrät es nicht. Wie soll das Leben jetzt weitergehen? Diese Frage stellt sich Percy und kämpft sich alleine d...