Kapitel 24

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Percy Pov

„Noch eine Frage. Haben Sie die Schiedsrichter wirklich nicht bestochen?", fragte mich ein Journalist.

Was fiel denen denn ein? Wie kamen die alle auf so eine Idee? War es denn so schlimm, dass ich gewonnen hatte?

„Das reicht mir jetzt. Ich muss mir das nicht länger anhören!" Ich nahm meine Medaille und warf sie kräftig auf den Tisch. Ruckartig stand ich auf, warf dabei den Stuhl um und stapfte wütend aus dem Raum.

Niemand, wirklich Niemand war auf meiner Seite. Nicht einmal mein Trainer. Wenn das hier alles wirklich so lief, dann wollte ich nicht mehr in dieser Mannschaft sein. Ich würde, sobald Daniel aus diesem Presseraum kam, Daniel sagen, dass ich austreten würde. Ich würde dann einfach wieder nach New York zurückgehen, dort wieder auf meine alte Schule gehen und einfach wieder meinem alten Schwimmteam beitreten. Dort hatte ich mich definitiv wohler gefühlt als hier.

Nach etwa 15 Minuten kamen Michael und Daniel heraus.

„Ich trete aus", meinte ich nur.

„Was?", fragte Daniel verwirrt und starrte mich an.

„Ich trete aus", wiederholte ich.

„D-Das geht nicht", verbot Daniel mir.

„Das kannst du mir nicht verbieten, ich bin raus hier. Für ein und allemal", sagte ich, warf ihm meine Nationalmannschaftsjacke hin.

„A-Aber-" Ich ließ ihn nicht ausreden, drehte mich um und ging einfach weg.

Ich nahm meine Sachen aus der Umkleide, natürlich ließ ich die Sachen, die ich von der Nationalmannschaft bekommen hatte einfach in der Umkleide und verließ das Gebäude.

Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass auch am Eingang eine Horde an Presseleuten stehen würden, doch das hatte ich nicht mit eingerechnet.

Ich versuchte mich durchzuschlängeln, aber die Leute hielten mich fest und ließen mich nicht gehen.

Verdammt, was sollte ich jetzt machen?

Ich hatte Glück, dass die Olympischen Spiele wenigstens in den USA in San Francisco stattgefunden hatten.

„Ich sag nichts mehr, also lasst mich doch einfach gehen!", rief ich und versuchte, die Leute abzuschütteln.

Plötzlich hörte ich ein Brummen von der Straßenseite. Ein Auto fuhr direkt auf die Pressemenge zu.

Natürlich wichen alle aus und ließen mich dabei einfach in der Mitte stehen, sodass das Auto direkt auf mich zu fuhr. Doch ich erkannte es und ein Grinsen kam auf meine Lippen. Ein kleiner Fiat.

„Danke, Mann. Du bist meine Rettung", meinte ich und setzte mich auf den Beifahrersitz des Fiats.

„Kein Problem. Diese Leute nerven echt. Die glauben auch noch, dass du nicht gewonnen hast. Wie kommen die denn da drauf?", fragte Ethan und fuhr in rasender Geschwindigkeit in Richtung Schule.

„Wenigstens glaubst du an mich." Ich schaute Ethan dankbar an.

„Klar doch. Ich fahr dich nach Hause, dort kannst du ja dann deine Familie und Freunde anrufen. Sie machen sich bestimmt schon Sorgen."

„Ich bin dir echt dankbar, Mann. Ich zahl dir das zurück!", rief ich ihm hinterher, als er mit seinem Fiat wegfuhr.

Ich entsperrte mein Handy, während ich mich auf mein Bett legte und sah, dass ich schon 5 verpasste Anrufe von Jason und 7 von Mom bekommen hatte.

Ich entschied, erst einmal mit Mom zu telefonieren.

„Hey Mom", begrüßte ich sie.

„Percy! Glückwunsch zu deiner Goldmedaille, mein Schatz."

„Ich weiß ja nicht mal, ob sie mir gehört", meinte ich missmutig.

„Sie gehört dir, Percy. Das weißt du doch auch. Ich bin stolz auf dich, merk dir das. Egal was du machst, ich werde immer stolz auf dich sein." Das wiederholte sie dauernd, bis ich ihr sagte, dass ich noch meine Freunde anrufen müsste. Davor erzählte ich ihr natürlich noch von meinem Umzug, den ich plante und sie stimmte mir vollkommen zu. Schließlich vermisste sie mich und ich sie. Daraufhin legte sie auf und ich rief Jason an, der auch sofort abhob.

„Hey Mann", begrüßte ich ihn erschöpft. Meine Stimme war langsam heiser geworden und ich war total müde.

„Gratuliere, Bro."

„Danke, aber-" Leo unterbrach mich.

„Nichts aber! Du hast gewonnen und das wissen die da alle auch. Das sind nur dumme Bronzegesichter, die ein Gehirn aus Stahl haben und deswegen nicht denken können, also mach dir nichts draus, schließlich wissen wir es ja", erklärte Leo deutlich.

„Seit wann bist du denn auch da?", fragte ich gähnend.

„Es sind alle hier", erklärte Jason und wechselte auf Facetime. Ich akzeptierte und schaute auf mein Handy.

„Oh, hi", meinte ich und entdeckte Annabeth neben Piper.

„Hi", kam es von allen. Den anderen wollte ich noch nichts von meinem Umzug erzählen, schließlich sollte es eine Überraschung werden.

„Wie geht's dir?", fragte Piper.

„Bin müde. Ich glaube, ich werde morgen einfach Schule schwänzen", meinte ich. „Wenn ich so überlege, hab ich morgen eh frei, also ist das kein Problem."

„Du Guter", meinte Leo und schaute mich neidisch an.

„Ich sag's dir, du willst nicht in meiner Haut stecken", erzählte ich. „Wartet, ich ziehe mich nur kurz um."

Ich verschwand aus der Kamera, zog schnell mein T-Shirt und meine Hose aus, zog mir eine kurze Jogginghose an und legte mich zurück aufs Bett.

„Du facetimest ohne T-Shirt mit uns?", fragte Calypso.

„Äh-", kam es nur von mir, als mir einfiel, dass Annabeth ja auch da war. War es denn schlimm?

„Er- Du kannst so bleiben, wenn du willst", meinte Annabeth nur und lächelte unsicher.

Wir telefonierten noch einige Minuten, bis ich dann einfach mitten im Anruf einschlief. 

Percy Jackson - Say I'm worth itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt