Kapitel 6

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Percy Pov

„RIIIIIIIING!" Das schrille Weckerklingeln holte mich aus meinem Traumland.

Als mir einfiel, dass heute Montag, also mein erster Schultag in der neuen Schule, sank meine Motivation bis zum Nullpunkt. Der erste Schultag, ohne eine Sitznachbarin, die mir die Lösung vorsagen konnte, falls ich vom Lehrer dran genommen wurde. Wie dieser Tag wohl verlaufen würde... Zum Glück hatte ich manchmal keinen Unterricht, da ich zum Schwimmteam gehörte. Wenn man in irgendeinem Sportteam dabei war und das Ziel Profi werden ist, gab es Training in den Unterrichtszeiten. Das machte mir das Schulleben etwas einfacher.

Im Schulbus bekam ich nicht viel mit, da ich mir meine Kabelkopfhörer in meine Ohren gesteckt hatte und nun Musik hörte. Was ich allerdings mitbekam, war, dass ein Mädchen von einer Gruppe aus Mädchen gehänselt wurden. Wie alt waren die bitte? Sie waren doch wohl alt genug, um sich auf ihre eigenen Dinge zu fokussieren und nicht andere runter zu machen, oder? Alle vier Mädchen sahen so aus, als wären sie in meinem Alter. Alt genug würde ich jetzt mal sagen.

Selbstbewusst stand ich auf und ging auf die fünf zu.

Das größte Mädchen hatte total übertrieben viel Schminke im Gesicht, was das alles wieder hässlich machte. Sie hatte braune, wellige Haare, die sie offen trug.

Eine ihrer Freundinnen hatte strohblonde Haare, die sie so eng zu einem Zopf gebunden hatte, dass man glauben könnte, dass sie eine Glatze hat. Und die denkt sie wäre schön...

Die dritte hatte einfach glatte, dunkelbraune Haare, die sie offen über ihre Schulter hängen ließ. Sie sah nicht gerade glücklich in ihrer Rolle zu sein, als wollte sie eigentlich gar nicht bei dieser Sache mitmachen. Vielleicht könnte ich sie ja da raus ziehen.

Das vierte und letzte Mädchen, was von den anderen drei gemobbt wurde, hatte blonde, etwas wellige Haare, trug eine Brille und hatte eigentlich einen relativ guten Style. Wieso wurde sie dann geärgert?

„Wartet mal Leute, was geht hier ab?", fragte ich, während ich mir die Kopfhörer lässig aus meinen Ohren zog.

Das blonde Mädchen war gerade der Stift in ihrer Hand heruntergefallen, weshalb sie sich bücken wollte, um ihn aufzuheben. Doch die anderen nutzten die Gelegenheit und drückten ihren Kopf weiter nach unten, sodass sie mir ihrer Nase den Boden berühren konnte.

Als ich dann bei ihnen ankam, drehten sich die drei Mädchen zu mir um und ließen das andere Mädchen einfach auf dem Boden.

„Hey Süßer, wie geht's?", fragte die Braunhaarige mit den Wellen unschuldig. Strahlend, mit ihren weißen Zähnen grinste sie. 

„Mir geht's gut, aber ich glaube du solltest mal die hinter dir fragen." Ich deutete auf das Mädchen, was sich gerade aufrappelte.

„Ach, der geht's gut. Die schafft das schon alleine. Bist du gekommen, um mit mir zu reden?", fragte sie und klimperte mit ihren übertrieben verbogenen Wimpern.

„Ja, aber nicht gerade um etwas gutes", meinte ich und trat einen Schritt näher. „Lasst gefälligst das Mädchen in Ruhe, sonst geht es nicht gut für euch aus", meinte ich und deutete auf das blonde Mädchen, dass eingeschüchtert in der Ecke stand.

Genau in diesem Moment hielt der Bus vor der Schule und wir mussten aussteigen. 

Ich warf den dreien noch einen Blick zu, der, ich hoffe mal, Ich habe euch im Auge bedeutete.

Diese Schule hatte wirklich zu viele Gänge. Dauernd bog ich in einen Gang ein, der genauso aussah wie die anderen, doch an den Türen standen andere Nummern. Ich hatte das System dieser Gänge einfach noch nicht verstanden.

Plötzlich tippte mir jemand an die Schulter. 

Verwundert drehte ich mich um und erblickte das blonde Mädchen aus dem Bus vorher. Also die mit der Brille und nicht die mit Zopf. 

„Hi, ich bin Alessia. Danke wegen vorhin." Sie lächelte. Ihr Lächeln war schön und ihr Aussehen erinnerte mich ein bisschen an Annabeth. Ihre blonden Haare, die ihr über die Schulter fielen... Das machte sie sofort unsympathisch bei mir.

„Okay", antwortete ich nur kühl. Ich hatte nicht vor, hier näher mit anderen Mädchen in Kontakt zu kommen. Annabeth hatte mir eine tiefe Schnittwunde gegeben, die nicht schnell verheilen würde. 

„Du bist neu oder?" Sie versuchte anscheinend ein Gespräch anzufangen. 

„Ja", sagte ich und wollte weitergehen, doch sie hielt mich auf. 

„Weißt du wo dein Klassenraum ist?", fragte sie mich. Konnte sie nicht mal aufhören, dauernd Dinge zu fragen?

Seufzend schüttelte ich den Kopf.

„In welche Klasse soll es denn gehen?", fragte sie und anscheinend machte es ihr nichts aus, dass ich nicht mit ihr reden wollte. 

Ich sagte ihr die Klasse und zu meinem Pech war sie auch noch in meiner Klasse. 

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„Da sind wir", meinte sie und öffnete die graue Tür.

Der Lehrer schaute mich lächelnd an und bat uns hinein. 

Der Raum war gefüllt mir Jugendlichen, die unmotiviert auf den Stühlen saßen und gähnten.

„So meine Damen und Herren. Heute haben wir einen neuen Schüler. Würdest du dich bitte vorstellen?", fragte der Lehrer.

„Ja, also mein Name ist Percy. Percy Jackson. Ich bin aus New York hierher gezogen, wegen dem Schwimmteam. Also ja, ich bin Schwimmer, also werdet ihr mich vielleicht nicht so oft hier sehen", stellte ich mich vor und schaute dann den Lehrer erwartungsvoll an. Schließlich wusste ich seinen Namen noch nicht.

„Ah ja, ich bin Mr Terion. Ich unterrichte Mathe."

Na toll, jetzt auch noch Mathe in der ersten Stunde am Montag. Das fing ja gut an. 

„Dann setz dich doch gleich auf einen freien Platz", meinte der Lehrer und deutete in Richtung Klasse.

Natürlich waren, bei meinem Pech, auch die drei Mädchen aus dem Bus in meiner neuen Klasse. Wenigstens war auch Alessia hier. Von den Jungs hatte ich noch niemanden kennengelernt. 

Jedenfalls setzte ich mich neben Alessia, obwohl die drei Mädchen mir einen freien Platz neben sich anboten. Auch wenn ich nicht wirklich neben Alessia sitzen wollte, war es besser, als neben den Zicken zu sitzen. 

Die Jungs und Mädchen sahen mich angeekelt an, als ich mich neben Alessia in die zweite Reihe setzte. Genau dort, wo ich auch immer mit Annabeth gesessen hatte.

Wie es ihr wohl gerade ging? Ob sie mich schon vergessen hatte? Ob sie noch an m ich dachte?

Vielleicht.

Vielleicht nicht.

Das konnte ich nicht wissen.

Moin Leute, 

neues Kapitel! Heute mal richtig spät...
Hoffe euch gefällt's!

Grüße gehen raus! 

Percy Jackson - Say I'm worth itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt