Percy Jackson - Say I'm worth it

Kapitel 11

Annabeth

Seit dem Anruf waren nun schon mehrere Tage vergangen, doch es kam keine Nachricht oder ein Anruf von Percy rein. Vielleicht konnte er sich an dem Morgen nicht mehr daran erinnern und weiß bis jetzt noch nicht, dass er mich überhaupt angerufen hat? Ja, das muss es gewesen sein, sonst hätte er mir doch irgendwie geschrieben, oder?

„Woran denkst du?", fragte Sammy, der gelangweilt neben mir saß und bis eben noch dem Lehrer zugehört hatte. Der erzählte gerade irgendein Zeug über die Antike.

„Nichts", meinte ich nur und konzentrierte mich wieder auf die Worte des Lehrers.

„Jetzt sag mal, woran hast du da eben gedacht? Ich musste mindestens 5 Mal deinen Namen nennen", behauptete Sammy.

„Ach nichts, nur... nur an meinen Ex", gab ich zu und sah, wie sich etwas in Sammys Gesicht veränderte. Ich wusste nicht, was es war, aber anscheinend konnte er es nicht leiden, dass ich einen Ex hatte, über den ich im Unterricht nachdachte, sodass ich alle Geräusche automatisch ausblendete. Aber das konnte ihm doch eigentlich egal sein, oder? Es war ja nicht so, dass er mich mochte...

„Egal, lass uns jetzt einfach in die Mensa gehen, damit ich noch was essen kann. Ich habe richtig Hunger", versuchte ich das Thema mal wieder zu wechseln und zog ihn mit in die volle Mensa.

„Na gut", sagte er unzufrieden und folgte mir trotzig.

Am Ende des Schultages musste ich noch meine Sportsachen aus meinem Spind holen, da ich die auch irgendwann mal wieder waschen musste.

„He Annabeth, hast du heute nach der Schule Zeit?", fragte Piper.

„Klar, wieso nicht? Was hast du denn vor?", fragte ich und schloss meinen Spind ab.

„Ach, einfach so in deinem Zimmer rumhängen, weißt du?", fragte Piper und hakte sich bei mir ein.

Wir fuhren mit dem Bus zu mir nach Hause und legten uns erst mal auf die Couch. Auf einmal runzelte Piper die Stirn.

„Wieso hängt da noch ein Bild von Percy und dir, wenn du doch mit ihm Schluss gemacht hast?", fragte sie verwirrt und stand auf. Ihr Blick war in Richtung Kommode gerichtet. Mist, das hatte ich total vergessen!

„Und hier auch, überall sind Bilder von euch beiden", meinte Piper und schaute sich in meiner Wohnung um.

„Äh... das sind... das sind einfach nur so Bilder. Die habe ich vergessen wegzuräumen", log ich und räumte eins nach dem anderen weg, doch irgendwann hielt Piper mein Handgelenk fest und schaute mich eindringlich an.

„Wieso hast du wirklich Schluss gemacht? Es kann doch nicht sein, dass Percy dir von dem einen auf den anderen Tag einfach wertlos geworden ist. Das ist doch eine Lüge", stellte Piper fest und ich senkte meinen Kopf.

„Es... es war doch alles nur für ihn", schluchzte ich und Tränen rannen meine Wangen hinunter. Die Trauer in mir hatte gewonnen. Seit Wochen versuchte ich diese Trauer zu ignorieren und die Tränen zu unterdrücken, aber jetzt konnte ich es nicht mehr aushalten. Alles was ich bisher zurückgehalten hatte kam jetzt raus.

Piper umarmte mich, sodass Pipers Schulter von meinen Tränen nass wurde.

„Wieso für ihn? Das schlimmste was ihm passieren könnte, wäre, dass du dich von ihm trennst und das weißt du doch auch. Also warum?", fragte Piper sanft und drückte mich fest an sich.

„Weil... weil er hat doch dieses Angebot von dieser... diesem Verein in San Francisco bekommen", begann ich schluchzend. „Er ist der größte Fan von diesem Verein und es war schon immer sein Traum gewesen, dahin zu gehen. Diese Chance wollte ich ihm nicht nehmen." Immer noch schluchzend setzte ich mich aufs Sofa und schluchzte in ein Kissen weiter.

„Annabeth..." Piper setzte sich neben mich und legte eine Hand auf meine Schulter. „Wäre es nicht besser, wenn du ihm das sagst? Vielleicht kommt er ja wieder."

„Aber genau das will ich ja nicht", schluchzte ich und wischte mir die Tränen mit den Ärmeln ab.

„Überlege es dir nochmal, ja?", fragte Piper und den Rest des Tages verbrachten wir damit, einfach auf der Couch zu sitzen, darüber nachzudenken, ob ich es Percy sagen sollte oder lieber nicht. Was sollte ich tun? Das war gerade meine einzige Frage in meinem Kopf, die wahrscheinlich auch sehr lange bleiben würde.